Er wurde 103 Jahre alt Legende des Fernsehens: Georg Stefan Troller ist tot

Er spürte dem Schicksal anderer nach.
Seine freche Direktheit machte ihn zu einem der bedeutendsten Journalisten und Dokumentarfilmer der Nachkriegszeit des deutschen Fernsehens. Nun ist der bekannte Journalist Georg Stefan Troller gestorben. Er wurde 103 Jahre alt.
Als Korrespondent in Paris traf er die ganz Großen
Georg Stefan Troller wurde am 10. Dezember 1921 in Wien geboren. Der Sohn eines jüdischen Pelzhändlers machte zunächst eine Lehre zum Buchhändler. Mit 16 Jahren musste er vor den Nazis fliehen. Erst kam er in die Tschechoslowakei, 1938 nach Frankreich, 1941 in die USA. Dort wurde er zwei Jahre später zum Kriegsdienst eingezogen, half bei der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau und wurde zur Vernehmung deutscher Kriegsgefangener eingesetzt.
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Nach dem Kriegsende studierte er Anglistik und Theaterwissenschaft in den USA, kehrte aber wieder nach Europa zurück. Ab 1949 lebte er in Paris und wurde mit seiner Arbeit als Fernsehreporter bekannt. Er drehte rund 170 Filme, war für die ARD und das ZDF Korrespondent, traf unter anderem Charles de Gaulle oder Alain Delon und veröffentlichte auch mehrere Bücher.
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„Heimat ist da, wo man Kind war”
In all den Frankreich-Jahren hat er seine Herkunft jedoch nie vergessen. „Heimat ist da, wo man Kind war. Eine neue Heimat gibt es nicht”, sagte Troller in einem Interview mit dem österreichischen Kurier. „Ich habe Österreich nie verleugnet. Ich war diesem Österreich unendlich dankbar, dass es mir diese Kindheit mit totaler Hingabe und Liebe an dieses Land gegeben hat. Wir haben dieses Österreich geliebt.” (abl/dpa/spot on)