Femen ist eine feministische Vereinigung, die provokante Aktionen mit entblößten Brüsten und Körperbemalungen durchführt, um für Rechte von Frauen einzutreten.
Femen ist eine feministische Gruppe, die am 11.04.2008 in
Kiew (Ukraine) von Hanna Huzol gegründet wurde. Die Organisation wurde wegen
ihrer Aktionen weltweit bekannt, bei denen Frauen mit Körperbemalungen und
unbekleideten Brüsten auftreten, um sich für Frauenrechte und gegen
Pornographie, Sextourismus, Bordelle, Vergewaltigungen, Femizide (Frauenmorde)
und gegen die Abwertung von Frauen in Religionen einzusetzen. Femen war
zunächst nur in der Ukraine mit der Forderung „Die Ukraine ist kein Bordell“
tätig, ist aber inzwischen in ganz Europa aktiv.
Die Provokation der entblößten Brüste
Die nackten Brüste der Aktivistinnen von Femen gelten als
das wichtigste Merkmal der Gruppe und sollen bewusst provozieren. Nach der
Auffassung von Femen sei es „der einzige Weg, um gehört zu werden“. Die
Aktivistin Inna Schewtschenko sagte, dass der traditionelle Feminismus „eine
kranke alte Frau“ sei. „Er funktioniert nicht mehr. Er ist in der Welt der
Konferenzen und Bücher steckengeblieben.“
War das „Busenattentat“ von 1969 das Femen-Vorbild?
Vorbild für Femen soll der Oben-ohne-Protest von 3 Frauen am
22.04.1969 in der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main gegen
Adorno gewesen sein. Hintergrund war die 68er-Bewegung und die
Auseinandersetzung um die von Adorno veranlasste Räumung seines Instituts für
Sozialforschung. Die Studentinnen umringten den Professor und zeigten ihre
Brüste, worauf er den Hörsaal unter Gelächter verließ. Femen beruft sich aber
nicht auf dieses „Attentat“.
Die spektakulärste deutsche Femen Aktion geschah 2013 im
Kölner Dom
Die spektakulärste Aktion von Femen Germany fand am
25.12.2013 im Kölner Dom statt. Damals sprang die 22-jährige Femen-Aktivistin
Josephine Witt während des weihnachtlichen Gottesdienstes mit nackten Brüsten
auf den Altar des Kölner Doms und trug dabei die Körperbeschriftung. „I am god“
(„Ich bin Gott“). Sie wurde zunächst zu 1.200 Geldstrafe und im
Berufungsverfahren wegen der Störung der Religionsausübung zu einer Geldstrafe
von 600 Euro verurteilt.
Die Präsenz von Femen im Internet
Über die aktuellen Aktionen von Femen Germany berichtet die
Organisation bei Twitter und Facebook. Die Aktivitäten richten sich inzwischen
vor allem gegen Frauenmorde und gegen Vergewaltigungen. Die Provokation mit
nackten Brüste und mit Körperbemalung wird bei den Aktionen der Aktivistinnen
fortgesetzt.