Steckbrief: Boris Palmer
Boris Palmer ist ein deutscher Politiker der Partei Die Grünen und Oberbürgermeister der Stadt Tübingen
Dass Boris Palmer einmal ein Politiker werden würde, der aneckt, war schon früh klar. Denn sein Vater Helmut Palmer, ein Obstbauer, erlangte als Kommunalpolitiker in Baden-Württemberg Berühmtheit. Bei mehr als 250 Bürgermeisterwahlen ließ sich Palmers Vater aufstellen. Boris Palmer studierte nach seinem Abitur zunächst Geschichte und Mathematik in Tübingen und Sydney. An der Universität war Palmer bereits fürs Klima im Einsatz: Als AStA-Referent für Umwelt und Verkehr setzte er zwischen 1995 und 2000 die Verbesserung der Busstruktur in Tübingen und das Semesterticket für alle Studierende durch. Während seiner Studienzeit war Palmer bereits politisch aktiv. Seit 1996 Mitglied bei den Grünen war er mehrere Jahre im Tübinger Kreisverband der Partei aktiv. Nach Abschluss des ersten Staatsexamens war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Bundestagsfraktion der Grünen tätig.
Landtag Baden-Württemberg und OB in Tübingen
2001 machte Palmer erstmals einen Ausflug in die Landespolitik, wurde in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. Auch hier war er im Ausschuss für Umwelt und Verkehr vertreten. Er gehörte damit auch zu den größten Kritikern des Bahnprojekts Stuttgart21, das in den 2000ern deutschlandweite Bekanntheit erlangte. Zwar wurde Palmer 2006 erneut in den Landtag gewählt, legte sein Mandat jedoch bereits ein Jahr später nieder, als er die Oberbürgermeisterwahl in Tübingen gewann. Bereits 2004 hatte sich Palmer zum Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart aufstellen lassen, konnte diese Wahl aber nicht gewinnen. Seit 2077 ist er als Oberbürgermeister in Tübingen tätig, setzt sich dort für lokale Klimapolitik und mehr Bürgerbeteiligung bei politischen Entscheidungen ein. Unter Palmers Führung wurde Tübingen bereits mehrfach für Klimaschutzprojekte ausgezeichnet.
Boris Palmer: Grünen-Politiker polarisiert auch in der eigenen Partei
Boris Palmer bewies während seiner politischen Laufbahn mehrfach, dass er seine Meinung nicht unter die politische Agende der Partei Bündnis 90/Grünen stellt. So äußerte er sich mehrfach kritisch zur Flüchtlingspolitik und ist der Meinung, dass Deutschland nicht jeden aufnehmen könne. Dafür erntete er vor allem Kritik aus den eigenen Reihen. In der Corona-Krise polarisierte Palmer erneut. Seit Beginn der Pandemie spricht sich Palmer gegen strenge Lockdowns aus, um die Wirtschaft an Deutschland am Laufen zu halten. Besonders sein Auftritt im Sat.1-Frühstücksfernsehen sorgte für Aufregung. Palmer sagte: „Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.". Damit habe er die Debatte anstoßen wollen, wie man die alten Menschen im Land besser schützen könne, ohne andere Existenzen zu gefährden, ordnete Palmer später ein.
Nachrichten und Neuigkeiten zu Boris Palmer gibt es stets aktuell auf RTL News.