Tennis

Ohne Zverev: Davis-Cup-Team kurz vor Einzug in Finalrunde

Jan-Lennard Struff bewies in seinem Match gegen Yoshihito Nishioka Nervenstärke. (Archivbild)
Jan-Lennard Struff bewies in seinem Match gegen Yoshihito Nishioka Nervenstärke. (Archivbild)
Frank Molter/dpa

Alexander Zverev fehlt dem Davis-Cup-Team beim Duell mit Japan. Aber auch ohne den Weltranglistendritten läuft es für die deutsche Mannschaft.

Yannick Hanfmann streckte nach seinem überzeugenden Sieg im Davis Cup die Arme in die Höhe und klatschte in Abwesenheit von Alexander Zverev lässig mit Kapitän Michael Kohlmann ab. Das deutsche Tennis-Team steht nach zwei guten Leistungen auch ohne den Weltranglistendritten kurz vor dem Einzug in die Finalrunde.

Die Mannschaft um Hanfmann und den ebenfalls erfolgreichen Jan-Lennard Struff führt in der zweiten Qualifikationsrunde des Davis Cups gegen Gastgeber Japan 2:0 und braucht nur noch einen Sieg, um den Einzug perfekt zu machen.

«Wir sind sehr happy über das Resultat heute - also, dass wir 2:0 vorne sind. Wenn man uns das vorher gesagt hätte, hätten wir sofort gesagt: Das unterschreiben wir», sagte Kohlmann nach den beiden Einzeln.

Finalrunde in Italien

Erst bezwang Struff in einem hart umkämpften Auftaktmatch Yoshihito Nishioka mit 6:4, 6:7 (4:7), 6:4. Anschließend sorgte Yannick Hanfmann mit einem 6:3, 6:3 gegen Shintaro Mochizuki für den zweiten Punkt. Am Samstag (6.00 Uhr/Tennis Channel) hat das klar favorisierte Weltklasse-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz die Chance, für das entscheidende 3:0 zu sorgen.

Doch Kohlmann will trotz der «super Ausgangslage» nicht zu siegessicher sein: «Doppel-Begegnungen sind für mich immer 50:50», sagte der 51-Jährige und fügte hinzu: «Da kann immer alles passieren.»

Die Finalrunde findet vom 18. bis 23. November im italienischen Bologna statt. Dann könnte auch Zverev wieder dabei sein. Die deutsche Nummer eins hatte für das Duell mit Japan aus Belastungsgründen abgesagt.

Struff mit 18 Assen und Nervenstärke zum 1:0

Statt Zverev sorgte in Tokio Struff für einen erfolgreichen Auftakt des deutschen Teams. Der Routinier konnte sich bei seinem Sieg gegen Nishioka vor allem auf seinen Aufschlag und auf seine Nervenstärke verlassen. Er schlug 18 Asse und wehrte alle zehn Breakbälle seines Kontrahenten ab. «Ich wusste, dass es ein zähes, schwieriges Match wird», sagte Struff der Deutschen Presse-Agentur.

Struff selbst nutzte in einem ausgeglichenen ersten Durchgang beim 5:4 gleich seinen ersten Breakball in der Partie direkt zum Satzgewinn. In einem engen zweiten Satz musste sich Struff im Tiebreak geschlagen geben, doch der deutsche Profi blieb auch im dritten Durchgang nervenstark und schaffte das entscheidende Break zum 5:4. «Ich habe versucht, ruhig zu bleiben und an mich zu glauben», betonte er.

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Mit «mehr Selbstverständnis» nach US Open

Der Sauerländer hatte zuletzt bei den US Open in New York überzeugt und war erst im Achtelfinale an dem 24-maligen Grand-Slam-Turniersieger Novak Djokovic gescheitert. In der Weltrangliste kletterte Struff von Platz 144 auf 98. «Das hilft natürlich, wenn man so ein bisschen Rückenwind hat und mehrere Matches gewonnen hat. Dann spielt man mit ein bisschen mehr Selbstverständnis», sagte Struff.

Hanfmann hatte im zweiten Match deutlich weniger Mühe mit Mochizuki, der als Nummer 104 der Weltrangliste sogar 31 Plätze besser positioniert ist als der Deutsche. Im direkten Aufeinandertreffen war Hanfmann aber deutlich überlegen.