DopingspieleKusch über Enhanced Games: «Andere Welt» mit eigenen Regeln

Marius Kusch hat in einem Video über die Enhanced Games gesprochen.
Marius Kusch hat in einem Video über die Enhanced Games gesprochen.
Asanka Brendon Ratnayake/AP/dpa

Die Zusage von Schwimmer Kusch zu den als Dopingspiele bezeichneten Enhanced Games hat für Wirbel gesorgt. Nun spricht der 32-Jährige in einem Video.

Schwimmer Marius Kusch hat in einem Video ausführlich Stellung zu seiner viel kritisierten Zusage bei den Enhanced Games bezogen. Bei dem Event sollen Weltrekorde auch mit Hilfe von Dopingmitteln aufgestellt werden. In dem bei Instagram verbreiteten Beitrag betont Kusch mehrfach, dass man die stark umstrittene Veranstaltung und den traditionellen Schwimmsport getrennt voneinander betrachten müsse.

«Es ist wirklich wichtig, dass dieses System, dass das traditionelle Schwimm-System, sauber bleibt. Dafür werde ich mich immer einsetzen», sagte der 32-Jährige. «Das ist kein "Wir gegen sie". Die Enhanced Games sind eine andere, separate Einheit. Ich sehe das als Entertainment.» Kusch, der als bisher einziger Deutscher seine Teilnahme zugesagt hat, sagte zudem: «Die Enhanced Games sind eine andere Welt mit ihren eigenen Regeln.»

Kusch: Kein Dopingzwang

Der Kurzbahn-Europameister von 2019 spricht auch über konkrete Nachrichten, die er nach der Veröffentlichung seiner Entscheidung erhalten habe - unter anderem zu gesundheitlichen Risiken. «Wir als Athleten haben die volle Autonomie, ob eine Substanz in deinen Körper kommt und welche Substanz in deinen Körper kommt», sagte er. Er könne selbst entscheiden, was er diesbezüglich tun wolle und ob er überhaupt etwas tun wolle. Es gehe zudem auch ausschließlich um Substanzen, die schon von Ärzten verschrieben worden seien.

Kusch ging zudem auf seine Gründe für die Teilnahme ein. Er leugne nicht, dass Geld einen großen Teil zur Entscheidung beigetragen habe. «Ich sehe nicht, was daran falsch ist, eine Fähigkeit zu kapitalisieren, die ich während meiner Karriere entwickelt habe», sagte er. Der Schwimmer, der in den USA lebt, erklärte aber auch: «Es gibt sehr viele Dinge bei den Enhanced Games, die mich interessieren.»

Die Enhanced Games sollen erstmals im Mai 2026 in Las Vegas steigen. Drei Sportarten sind dafür vorgesehen: Schwimmen, Leichtathletik und Gewichtheben mit jeweils ausgewählten Disziplinen. Kusch will über 50 und 100 Meter Schmetterling antreten. Seine Teilnahme-Ankündigung war unter anderem vom Deutschen Schwimm-Verband scharf kritisiert worden.