Alarmstufe Rot

Super-Zyklon Mocha trifft auf zwei Länder - „Wir können nur beten“

Bangladeshi volunteers warn people to leave their homes and take shelter due to ahead of Cyclone Mocha's landfall in Cox's Bazar, Bangladesh on May 13, 2023. Bangladesh has raised the cyclone warning signal to 10 for Cox's Bazar and Teknaf areas. (Photo by Zabed Hasnain Chowdhury/NurPhoto)
Alarmstufe Rot: Freiwillige warnten vor dem Zyklon Mocha und halfen bei Evakuierungen.
picture alliance / NurPhoto, Zabed Hasnain Chowdhury

Seine ersten Ausläufer sind da. Der tropische Wirbelsturm Mocha rast auf Myanmar und Bangladesch zu. Zerstörerische Windgeschwindigkeiten von 260 Stundenkilometern drohen. Erste Verwüstungen hat er schon angerichtet. Drei Millionen Menschenleben sind in Gefahr.

Zyklon Mocha: Katastrophale Zustände drohen

Der mächtige Zyklon Mocha hat an Myanmars Westküste erste Zerstörungen angerichtet. Sein Landfall und damit das Schlimmste stehen aber noch bevor. Das Katastrophenwarnsystem GDACS (Global Disaster Alert and Coordination System) setzte den Wirbelsturm schon vor Tagen auf Alarmstufe Rot. Mocha hatte über dem Golf von Bengalen immer mehr an Kraft gewonnen. Katastrophale Zustände drohen jetzt in den vom Zyklon betroffenen Krisenländern Myanmar und Bangladesch.

Erste Verwüstungen - und der tropische Wirbelsturm wird noch stärker

14.05.2023, Myanmar, Sittwe: Auf diesem Videostandbild liegt ein umgefallener Baum auf einer leeren Straße, während sich der Zyklon Mocha der Region nähert. Bangladesch und Myanmar bereiten sich auf den tropischen Wirbelsturm Mocha vor, der auf ihre Küstengebiete trifft. Die Behörden riefen Menschen in beiden Ländern auf, Schutz zu suchen. Foto: Uncredited/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Umgestürzte Bäume, gekappte Telefonleitungen - die ersten Auswirkungen von Mocha werden sichtbar.
dpa, Uncredited

„Der Sturm wütet seit dem Morgen und wird immer stärker“, sagte Kan Aung, ein Mann aus der Stadt Sittwe, der mit einem örtlichen Team über die aktuelle Situation des Sturms berichtet. Sittwe und weite Teile des Rakhine-Staats sollen Berechnungen zufolge genau auf der Route des Sturms liegen.

Der Zyklon hat noch nicht seine höchste Stärke erreicht. „Wir sehen, wie Bäume umstürzen und kleine Hütten beschädigt werden, aber größere Häuser stehen noch“, sagte am Sonntagvormittag (Ortszeit) der 21-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Telefonleitungen und Internetverbindungen seien in Küstennähe indes bereits unterbrochen.

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Eines der größten Flüchtlingscamps der Welt könnte getroffen werden

May 14, 2023, Dhaka, Dhaka, Bangladesh: Women take shelter with their children in Shahpori island on the outskirts of Teknaf, on May 14, 2023, ahead of Cyclone Mocha's landfall. The maritime port in Cox's Bazar and Shahpori Island has been asked to hoist cautionary signal (Great Danger Signal) 10 as cyclone Mocha has intensified into an extremely severe cyclonic storm over the east central Bay of Bengal. (Credit Image: © Abu Sufian Jewel/ZUMA Press Wire
Viele der Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar waren im Vorfeld evakuiert worden.
ZEUS, picture alliance / ZUMAPRESS.com, Abu Sufian Jewel

Sittwe liegt nur rund 180 Kilometer Luftlinie südöstlich der Stadt Cox's Bazar in Bangladesch, die ebenfalls stark getroffen werden dürfte. Dort leben rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar in notdürftigen Unterkünften. Es ist eines der größten Flüchtlingscamps der Welt. Viele waren im Vorfeld evakuiert worden. Die Menschen wurden aufgefordert, sich von den Küsten fernzuhalten, wo heftige Flutwellen erwartet wurden.

Laut GDACS könnten insgesamt bis zu 3,1 Millionen Menschen betroffen sein. Viele in der Region haben Angst, dass Mocha so schreckliche Folgen haben könnte wie vor 15 Jahren der Zyklon Nargis: Am 2. und 3. Mai 2008 hatte der Tropensturm in Myanmars Irrawaddy-Delta Schätzungen zufolge fast 140 000 Menschen in den Tod gerissen. Die Verwüstungen waren gewaltig.

„Die Familien hier haben Angst“, sagte Kan Aung. „Der Sturm wird wohl so mächtig sein wie Nargis, wir können nur beten.“

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(ctr mit dpa)