Jetzt kaufen, später bezahlenVorsicht, Schuldenfalle! Darauf solltet ihr beim Ratenkauf achten

Ein Ratenkauf kommt selten allein – verliert bloß nicht den Überblick!
Wenn ihr mal knapp bei Kasse seid, klingt „Jetzt kaufen, später bezahlen“ schon sehr verlockend. 2022 wurden laut Angaben der Schufa 9,1 Millionen Käufe auf Raten getätigt. Was im ersten Moment als einfache Lösung erscheint, hat jedoch auch seine Tücken. Welchem Onlineshop schuldet ihr noch Geld? Wusstet ihr, dass für die Ratenzahlung in der Regel Zinsen anfallen? Wir klären auf, was ihr beim Ratenkauf beachten solltet.
Was passiert beim Ratenkauf?
Ratenzahlungen sind in erster Linie immer Kredite. Ihr zahlt den Gesamtbetrag eines Kaufs in mehreren gleichhohen Beträgen über einen bestimmten Zeitraum ab. Während früher eher große Summen für zum Beispiel ein Auto in Raten bezahlt wurden, sehen wir es jetzt immer häufiger auch beim Onlineshopping. Bei Otto könnt ihr zum Beispiel schon ein Top für 4,99 Euro in monatlichen Raten abbezahlen. Bekannte Anbieter sind in diesem Segment etwa Klarna oder PayPal. Aber auch Kreditkarten bieten die Option der Zahlung auf Raten an.
Bei der Barclays Platinum Double* könnt ihr Käufe ab 95 Euro in monatlichen Raten bezahlen. Ihr wählt die Laufzeit und die Höhe der monatlichen Beträge aus. Bei einer Laufzeit von drei Monaten für Ausgaben unter 500 Euro ist dies schon ab null Prozent Zinsen möglich. Achtet darauf, dass längere Laufzeiten und höhere Ratenkäufe zu anderen Konditionen abgeschlossen werden. Ihr könnt bis zu acht Wochen später entscheiden, ob ihr eine eurer Ausgaben mit der Platinum Double als Ratenzahlung tätigen möchtet.
Das „Buy now, pay later“-Prinzip funktioniert laut EVZ (Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland) so: Der Zahlungsdienstleister – etwa Klarna, PayPal oder Barclays – zahlt eure komplette Kaufsumme an den Händler. Ihr zahlt diese zu einem späteren Zeitpunkt in Raten oder als Einmalbetrag an den Zahlungsdienstleister zurück. Dieser Vorgang kann verzinst oder unverzinst sein. Achtet also unbedingt auf die Konditionen und das Kleingedruckte.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Ratenkauf: Das sind die Gefahren
Mit der Option „Später bezahlen“ wird das Kaufen immer einfacher und schneller. Eine neue Jacke hier, ein Paar Schuhe da – und ein neues Handy muss auch noch her: Da passiert es schnell, dass ihr immer mehr Mini-Kredite in Anspruch nehmt und den Überblick verliert. Die Zinsen können dabei sehr hoch sein. Laut Hamburger Abendblatt bietet Media Markt einen Ratenkauf zu 8,5 Prozent an, bei Otto können es sogar gut 15 Prozent Zinsen sein. Die Produkte, von denen ihr dachtet, sie günstig erworben zu haben, können sich so also noch ordentlich verteuern. Weitere Gefahren sind:
Bei Bestellungen unter einem Wert von 200 Euro muss eure Kreditwürdigkeit nicht geprüft werden. Das heißt, ihr könnt bei verschiedenen Shops für jeweils unter 200 Euro einkaufen, und die Ratenzahlungen summieren sich.
Bei Zahlungsverzug können hohe Mahngebühren auf euch zukommen. Wenn euer Fall sogar an ein Inkasso-Unternehmen weitergeht, müsst ihr mit noch höheren Kosten rechnen.
Auch American Express bietet mit der Solarisbank als Partner eine Ratenzahlung in Deutschland an. Der Service nennt sich Splitpay. Wenn ihr eine Amex Kreditkarte habt, meldet ihr euch bei Splitpay an und wählt eine mit der Karte bezahlte Anschaffung für die Ratenzahlung aus (ab einem Einkauf in Höhe von 100 Euro). Der volle Kaufpreis landet dann auf eurem Bankkonto, und ihr könnt die Laufzeit und Ratenhöhe des Kredits bestimmen. Aber: Auch für die Amex Ratenzahlung fallen Zinsen an, deren Höhe unter anderem vom jeweiligen Kaufpreis und der Laufzeit abhängt.
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Tipps für einen verantwortungsvollen Ratenkauf
Ihr solltet eine Zahlung auf Raten möglichst vermeiden. Wenn ihr euch das Produkt gerade nicht leisten könnt, überlegt, ob ihr es wirklich sofort braucht oder ob ihr nicht ein paar Monate dafür sparen könnt. Auch wenn die Beträge niedrig sind: Ratenkauf bedeutet immer, dass ihr Schulden macht – und die gehen meist mit Zinsen einher.
Lest euch immer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters durch, da findet ihr die Zinssätze und Konditionen.
Kredite vergleichen: Manchmal ist eine Ratenzahlung unvermeidlich, zum Beispiel, wenn eure Waschmaschine oder der Kühlschrank den Geist aufgibt und nicht genug Rücklagen für ein neues Gerät vorhanden sind. In diesem Fall solltet ihr nicht direkt bei den Konditionen des Online-Shops zugreifen. Informiert euch lieber vorher über einen Verbraucher- oder Ratenkredit bei einer Bank, da können die Zinsen niedriger sein.
Haushaltsbuch: Wer Ratenzahlung oft nutzt, sollte ein Haushaltsbuch* führen, um den Überblick zu behalten. Ihr notiert darin alle fälligen Zahlungen und Fristen. Anhand eurer Aufzeichnung sehr ihr, ob ihr die regelmäßigen Raten auch zahlen könnt.
Vorsicht beim Ratenkauf
Um möglichst wenig Risiko einzugehen, vermeidet ihr am besten die Zahlung per Raten. So sammelt ihr keine hohen Beträge an und verliert durch die Zinsen nicht noch mehr Geld. Wenn ihr aber doch per Ratenkauf geshoppt habt: Zahlt eure Raten pünktlich, um Mahngebühren zu vermeiden. Und nutzt entweder ein Haushaltsbuch oder eine geeignete App auf dem Handy für den finanziellen Überblick.
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