Ein Alkaloid einiger Kakteenarten, am bekanntesten ist der „Peyote“

Gesundheitslexikon: Meskalin (Mescalin)

Gesundheitslexikon: Mekalin
Meskalin kommt in vielen Kakteen vor, unter anderem in den Arten Peyote
Ivan Kokoulin, iStockphoto

Manche Substanzen sorgen für Bewusstseinsveränderungen, die über die Vorstellungskraft der Menschen hinausgehen. Wenn plötzlich Visionen auftreten, der angebliche Kontakt zu den Ahnen hergestellt wird oder sich ein unendliches Glücksgefühl einstellt, dann sind häufig drogenähnliche Stoffe im Spiel. Gleichwohl verfügen diese Wirkmittel über eine gewisse Anziehungskraft. Mit ihrer Hilfe möchten Konsumenten einen bewussten Rausch erleben und neue Sinneswelten entdecken. Wie gefährlich das sein kann, zeigt der Wirkstoff Meskalin.

Was ist Meskalin?

Bei Meskalin handelt es sich um eine Substanz, die als psychedelische und halluzinogene Droge eingestuft wird. Chemisch gesehen ist Meskalin ein Alkaloid, also ein sekundärer Pflanzenstoff. Gewonnen wird die Substanz traditionell aus dem Peyote-Kaktus, der im mexikanischen und texanischen Raum beheimatet ist. Weitere Kakteen-Arten verfügen ebenfalls über das Alkaloid. Zur Gewinnung werden Pflanzenteile abgeschnitten und ausgekocht, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht, der getrunken wird. Chemisch herstellen lässt sich Meskalin ebenfalls. Die indigene Bevölkerung soll Meskalin dazu genutzt haben, in Trance zu geraten und schamanische Rituale praktizieren zu können. Heute sind der Besitz und der Konsum streng verboten.

Wie wirkt Meskalin?

Meskalin wirkt auf den Serotonin-Stoffwechsel. Es setzt sich an die Rezeptoren an und blockiert diese. Nach dem Konsum kommt es zunächst zum Erbrechen. Die eigentliche Wirkung tritt nach etwa zwei bis drei Stunden ein und hält durchschnittlich acht Stunden lang an. Während dieser Zeit kommt es zu Hyperaktivität, veränderten Sinneseindrücken und halluzinatorischen Visionen. Das Wahrnehmen von Farben und abstrakten Traumbildern wird ebenfalls beschrieben. Der Nutzer erlebt einen intensiven Rausch, bei dem er sich sehr glücklich fühlt. Während der Dauer sind die Pupillen weit geöffnet und die Sinneswahrnehmung ist unverkennbar geschärft. Die Wahrnehmung von Zeit und Raum hingegen nimmt ab.

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Welches sind die Risiken von Meskalin?

Unter Einnahme von Meskalin kann es zu einer drogeninduzierten Psychose kommen. Diese zeigt sich in Pseudohalluzinationen, die von dem Nutzer als sehr beängstigend wahrgenommen werden (Horrortrips). Konsumenten berichten, dass sie beispielsweise das Gefühl hatten, von Farben erschlagen zu werden, im starken Wind keine Luft zu bekommen oder in den Fernseher hineingezogen zu werden. Solche Psychosen treten häufig dann auf, wenn der Konsument insgesamt in einer schlechten psychischen Verfassung ist. Als mäßigend auf eine Psychose können angstlösende Medikamente (Diazepam) gegeben werden.

Was muss man über Meskalin wissen?

Die Nachwirkungen eines Meskalin-Rauschs werden als ähnlich beschrieben wie die Symptome, die ein überhöhter Alkoholkonsum mit sich bringt. Betroffene berichten von Kopfschmerzen, Heißhunger und einer allgemeinen Antriebslosigkeit. Die Substanz fällt unter das Opiumgesetz und ist verboten. Gleichwohl sind der Besitz und die Zucht der meskalinhaltigen Kakteenart nicht staatlich unterbunden, was Interessenten immer wieder dazu animiert, mit den Pflanzen zu handeln. Wer befürchtet, unwillentlich einen von Meskalin indizierten Rausch erlebt zu haben, sollte sich beeilen, dies bei einem Arzt feststellen zu lassen - Meskalin kann nur maximal vier Tage im Körper nachgewiesen werden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und Hinweise über Meskalin, hat jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt daher nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.