Ohne Menschen, die ehrenamtlich arbeiten, wäre Deutschland ein Stück ärmer
Ehrenamt: Starke Leistung für Mensch und Gesellschaft

Stellen Sie sich vor, Sie bringen ihr Kind ins Schwimmbad oder auf den Sportplatz und kein Trainer ist vor Ort. Oder es brennt. Sie rufen die Feuerwehr und die kann nicht rechtzeitig kommen. Es gibt Ärger im Betrieb und weit und breit kein Betriebsrat in Sicht. So oder so ähnlich sähe die Welt ohne Ehrenamtler aus. Und das sind nur ein paar Beispiele, die uns vielleicht unmittelbar betreffen. Doch das Ehrenamt geht noch viel weiter. Die Liste der Aufgabenfelder und Tätigkeiten, die erst durch ehrenamtliche Mitarbeiter besetzt sind, scheint endlos lang.
Menschen, die sich unentgeltlich engagieren, sind für uns selbstverständlich

Klar, Trainer und Vereinsvorstände in den rund 90.000 Sportvereinen sind meist ehrenamtlich tätig und leisten unglaublich viele Arbeitsstunden am Spielfeld, in der Sporthalle oder am Beckenrand. Aber auch bei Rettungsdiensten, sozialen Einrichtungen oder im Bildungsbereich gibt es unzählige Hände, die sich freiwillig für unsere Gesellschaft einbringen. Etwa 30 Millionen Menschen engagieren sich ohne Bezahlung - einfach so. Nach einer Erhebung der „Deutschen Freiwilligensurvey“ sind das immerhin rund 43 Prozent der über 14-Jährigen. Dabei kommen schätzungsweise fünf Milliarden Stunden Arbeit pro Jahr zusammen - eine immense Zahl. Rechnet man für diese Stunden einfach mal den Mindestlohn aus, wäre diese geleistete Arbeit mindestens 45.950.000.000 Euro wert.
In diese Bereichen engagieren sich die Deutschen
Warum helfen so viele Menschen freiwillig?

Wenn man sich ehrenamtliche Tätigkeiten anschaut, sind diese sehrt oft anstrengend, belastend oder sogar gefährlich. Zum Beispiel bringen sich freiwillige Feuerwehrleute durchaus regelmäßig in Lebensgefahr, um andere Menschen zu retten oder zu bergen. Oder in vielen sozialen Einrichtungen arbeiten Freiwillige mit sehr kranken Menschen. Eigentliche keine schönen Freizeitbeschäftigungen. Trotzdem kann die Liste weiter fortgeführt werden. Es muss also bessere Gründe geben, die Menschen bewegen sich ehrenamtlich zu engagieren. Wir haben einige Gründe gefunden:
Wer sich ehrenamtlich einbringt, steigert sein Selbstbewusstsein und sein Selbstwertgefühl. Wer sich engagiert, muss auf andere Menschen zugehen und sich mit ihnen auseinandersetzen. Das erfordert eine innere Sicherheit und ein starkes Rückgrat.
Ehrenamtliche Arbeit macht Spaß und wer Spaß hat, empfindet mehr Glück. Ehrenamtler sind nach dieser Logik also glücklicher.
Wer sich freiwillig einbringt, erlebt Gemeinschaft mit anderen Menschen.
In einer ehrenamtlichen Funktion können neues Wissen und neue Fähigkeiten erlangt werden
Anderen Menschen zu helfen, bringt dem Helfer ein gutes Gefühl
Im Grunde ist es am Ende gleichgültig, was die ehrenamtliche Arbeit dem Einzelnen bringt. Für die Gesellschaft in Deutschland ist es ein gewaltiges und starkes Stück Arbeit, das unser Land nach vorne bringt und besser macht. Und darum sollten wir allen Menschen danken, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einbringen – und nicht nur am Internationalen Tag des Ehrenamtes am 05. Dezember.