Auf dem Fahrrad wohl von Lkw übersehen

Deutschlands berühmtester Flitzer "Ernie" stirbt bei Unfall

Flitzer Ernie im Westfalen-Stadion
Deutschlands wohl bekanntester Flitzer "Ernie" ist tot - 2005 war er über den Rasen im Westfalen-Stadion geflitzt.
dpa

Im Adamskostüm wurde er bekannt: Deutschlands wohl berühmtester Flitzer Ernst-Wilhelm Wittig (†73) ist tot. Er wurde am Mittwoch in Hannover bei einem Unfall mit einem Lkw tödlich verletzt. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. „Ernie“ war über Jahre hinweg immer mal wieder als Flitzer auf Veranstaltungen und Fußballspielen unterwegs – Dutzende Male stand er deswegen vor Gericht.

"Ernie" auf dem Rad von Lkw erfasst

Der tödliche Unfalle ereignete sich am Mittwochmittag im Hannoveraner Stadtbezirk Misburg. Laut Polizei habe der Lastwagenfahrer mit seinem Transporter aus einer Straße in ein Gewerbegebiet nach links abbiegen wollen, dabei habe er einen Radfahrer erfasst. Mehrere Medien berichteten, dass es sich bei dem Toten um den berühmten Flitzer handelte. Laut Polizei wurde „Ernie“ unter der Vorderachse des Wagens eingeklemmt. Obwohl er von Feuerwehrleuten befreit werden konnte, starb er noch an der Unfallstelle.

Bekanntester Nackt-Auftritt 2005 im Westfalen-Stadion

Seit den Achtzigern war Ernie vor allem in seiner Heimat Bielefeld bekannt, wo er oft nackt durch die Stadt radelte. Immer wieder entblößte er sich in der Öffentlichkeit – sein bekanntester Auftritt war 2005 im Dortmunder Westfalenstadion, wo er vor 76.500 Zuschauer nur mit einer Baseball-Mütze bekleidet übers Feld rannte.

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Mehrmals zog "Ernie" sich auch vor Minderjährigen aus

Sein Hang zum Exhibitionismus brachte „Ernie“ allerdings auch das ein oder andere Mal vor Gericht. Bis 2018 sammelte der Bielefelder 27 Vorstrafen – nklusive zehn Jahren im Gefängnis, wie die „Neue Westfälische“ berichtet. 2018 wurde er verurteilt, weil er sich in Hamburg vor minderjährigen Schülern ausgezogen hatte – 2020 dann wieder eine Flitzer-Aktion auf dem Pausenhof eines Gymnasiums in Hannover. Selbst im Gerichtssaal konnte er es nicht lassen – und zeigte einst bei einem Verfahren wegen des Urteils seinen nackten Unterkörper.