Die einen tun es für ihr Leben gern, die anderen eher, weil ihr Partner es sich wünscht und wieder andere tun es kaum noch. Dabei ist Küssen für eine Beziehung extrem wichtig und ein Mangel an zärtlichen Lippenbekenntnissen oft schon ein Hinweis darauf, dass zwischen den Liebenden etwas nicht stimmt. Während sexuelle Bedürfnisse auch ohne den Austausch von liebevollen Bussis gestillt werden können, gilt für die Mehrheit an Frauen und Männern das Küssen als Ausdruck tiefer Verbundenheit und starker Gefühle.
Wer seinen Partner oder seine Partnerin nicht mehr küssen mag, sollte sich Gedanken machen, ob hier mehr dahintersteckt als der Alltagstrott, der jede Beziehung irgendwann einholt. Schließlich ist Küssen eine besonders intime Begegnung zweier Menschen, bei der sie sich ganz Nahe sind, einander schmecken, riechen und spüren. Es erfordert die Bereitschaft, sich aufeinander einzulassen und einen gemeinsamen Rhythmus zu finden oder auch Techniken auszuprobieren, die beiden Freude bereiten.
Was passiert beim Küssen?
Frisch verliebte Paare sieht man besonders oft knutschen. Sie tun es, weil sie einfach nicht genug voneinander bekommen und regelrecht süchtig nach den Küssen des anderen sind. Kein Wunder, denn beim Küssen steigt unser Blutdruck an, wir empfinden Lust und unbeschreibliche Glücksgefühle. Die kommen allerdings nicht von ungefähr. Der Auslöser ist ein Mix aus Kuschel- und Glückshormonen, zu denen unter anderem Oxytocin gehört.
Wie wirkt sich Küssen auf die Beziehung aus?
Oxytocin ist den meisten Menschen unter der Bezeichnung Kuschelhormon bekannt. Im Grunde handelt es sich um ein Hormon, das die Bindung zwischen Menschen stärkt. Wer in seiner Beziehung häufig und viel küsst, sorgt also unbewusst dafür, dass die Bindung zwischen ihm und seinem Partner oder seiner Partnerin intensiver wird und beständiger bleibt.
Wann schwindet die Lust aufs Küssen?
Bei Paaren, die schon länger zusammen sind, lässt sich manchmal beobachten, dass ihr Kussverhalten sich im Laufe der Zeit verändert. Während die einen feste Kussrituale pflegen – wie etwa den alltäglichen Guten-Morgen-Kuss, den Abschieds- und Begrüßungskuss oder den Kuss vor dem Schlafen gehen – küssen manche Paare sich nur noch selten. Die meisten Wenigküsser würden behaupten, dass es ganz normal ist, dass das Verlangen nach Küssen abnimmt, wenn die anfängliche Verliebtheit schwindet.
Tatsächlich gibt es aber eine Reihe anderer Gründe, die die Unlust, seinen Partner zu küssen, erklären können:
- Die Mundhygiene und andere simple Gründe
Jemanden zu küssen, der unangenehm riecht oder schmeckt, ist wohl eher eine Überwindung als eine Freude. Bei mangelnder Mundhygiene kann einem die Lust aufs Küssen ganz schnell vergehen. Ein Punkt, der in einer Partnerschaft auf jeden Fall offen angesprochen werden sollte. Auch wenn Sie Ihren Partner lieben, aber Ihnen seine Kusstechnik nicht wirklich gefällt, sollten Sie ehrlich sein. Mit ein bisschen Herumprobieren finden Sie sicher neue Spielarten, die Sie beide aufregend finden.
- Der Alltag und seine Hürden
Vielen Paaren fehlt im Alltag einfach die Zeit und die Lust, sich nach einem anstrengenden Tag einander zuzuwenden. Aber mal ehrlich: Ein zärtlicher Kuss zwischendurch kostet weder viel Zeit noch ein großes Maß an Anstrengung. Versuchen Sie einfach, das Küssen wieder häufiger zu praktizieren. Sie werden merken, dass die dabei freigesetzten Glücksgefühle Sie regelrecht beflügeln werden und wie heißt es so schön: „Der Appetit kommt beim Essen.“
- Streit und Stress in der Beziehung
Wenn Sie und Ihre bessere Hälfte sich häufig streiten und Ihre Beziehung durch Probleme und Stress belastet ist, ist es ganz natürlich, dass Sie wenig Lust verspüren, miteinander intim zu werden. Küssen ist dann häufig das Erste, was wegfällt. Schließlich sind Küsse ein Zeichen von Zuneigung und die können Sie nur schwerlich für Ihren Partner verspüren, wenn Sie wütend auf ihn sind. Versuchen Sie Ihre Streitigkeiten in Gesprächen aufzulösen und sich parallel auch durchs Küssen wieder einander anzunähern.
- Schwindende Gefühle und mangelnde Liebe
Nachlassende Gefühle oder eine Fremdverliebtheit führen unweigerlich dazu, dass das Küssen in einer Beziehung keinen Stellenwert mehr hat. Hier hilft es auch nicht mehr zu versuchen, die Bindung durch Küsse wieder zu stärken. Nur ein offenes Gespräch und eine klare Entscheidung für oder gegen die Partnerschaft bringen beidseitige Erleichterung und können die Freude am Küssen wiederbeleben. Ob diese dann mit dem alten Partner oder vielleicht doch mit einem neuen ausgekostet wird, bleibt abzuwarten.
Fazit:
Sie küssen nur noch wenig? Dann überlegen Sie sich, warum das so ist. Wenn die Gefühle für Ihren Liebsten oder Ihre Liebste noch stimmen, dann sollten Sie sich die Freuden des Küssens nicht entgehen lassen. Nicht nur, dass Küssen ein Liebesbeweis ist, der keiner Worte bedarf – es festigt auch die Bindung zu Ihrem Partner und kann dazu beitragen, dass Sie Beziehungsprobleme leichter meistern.
Sie sind gerade Single? Dann vergessen Sie erst einmal, warum Küssen so wichtig ist. Denn bei allem ernsthaften Hintergrund steht der Spaß am Küssen doch an erster Stelle – und den dürfen Sie natürlich auch als Single voll ausleben. Wichtig ist nur, dass Sie jemanden finden, der Ihre Hormone auf Hochtouren bringt – ob nur für den Moment oder auch für länger.
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