Vor ein paar Wochen lernte Silke und Joachim sich auf einer renommierten Partnersuche-Plattform kennen. Joachim ist drei Jahre jünger und irgendwie auch etwas abenteuerlustiger, aber genau diese Eigenschaft liebte Silke von Beginn an an ihrem neuen Traummann. Sie trafen sich jeden Tag zur gleichen Zeit in einem privaten Chat-Raum, um sich intensiv auszutauschen.
Nachdem die jetzige Lebenssituation, alle Hobbys und Grundeinstellungen ausreichend besprochen wurden, wechselten die allgemeinen Themen plötzlich in eine sehr intime Richtung, wie Silke fand. Nachdem klar war, dass man gut harmoniert, drängelte Joachim geradezu auf ein schnelles erstes Date. Silke stimmte freudig ein und malte sich in den schönsten Farben aus, wie das erste Zusammentreffen mit Joachim verlaufen würde. Als der Tag X näher rückte, bekam Silke weiche Knie. Irgendwie hatte sie Angst, dass der Deckel dann doch nicht zum Topf passt – aus welchen Gründen auch immer!
Das erste Date
Als sie Joachim zu ersten Mal in die Augen schaute war Silke total begeistert. Auch Joachim war von Silkes Anblick sichtlich entzückt. Joachim lud Silke zu einem Kaffee ein, und während sie so schön über Gott und die Welt plauderten, platzte es, ganz ohne böse Absicht, aus Joachim heraus: „Sag mal Schatz, stehst du eigentlich auch auf Pornos? Ich finde, diese stimulieren und inspirieren enorm und bringen richtig Schwung ins Liebesleben“. Eigentlich hatte Silke über den Genuss von pornografischen Filmen in einer laufenden Partnerschaft noch nie nachgedacht. Joachims Frage traf sie völlig überraschend, wie der Blitz aus heiterem Himmel. Sie rückte ein Stück von Joachim ab und sah ihn an, als ob er Sie gerade beleidigt hätte. „Sorry, es war ja nur eine Frage. Hätte ja immerhin sein können, dass du auch darauf stehst oder damit schon Erfahrung gesammelt hast“, konterte Joachim amüsiert.
Die Beziehung beginnen: Achtsam Intimitäten miteinfließen lassen
Die Frage, ob Pornos einen negativen Einfluss auf die beginnende bzw. auf die bestehende Beziehung haben, ist laut Aussage renommierter Paartherapeuten schwierig zu beantworten. Wie ein Partner auf den Wunsch, Pornos anzusehen reagiert, hängt zumeist ganz von dessen Erfahrungswerten und auch von seiner eigenen Einstellung diesem Thema gegenüber ab. Jedenfalls scheint es keine wirklich gute Idee zu sein, gleich beim ersten Date auf einen Pornofilm zu drängen. So etwas kann leicht missverstanden werden und mitunter abschreckend wirken. Um einen solch intimen Wunsch zu äußern, sollte vor dem Gespräch zumindest eine erotische Situation herrschen. Ist diese gegeben, passt der Wunsch nach äußerer Zusatzinformation prächtig in den gemeinsamen Kuschelplan.
Aber aufgepasst: Manche Männer bzw. auch manche Frauen haben, was Pornographie angeht, generell Berührungsängste und Zweifel. Dies hängt oft mit der Erziehung oder mit schlechten Erfahrungen zusammen. Von großer Bedeutung ist immer die gemeinsam geschlossene Entscheidung, einen Porno-Film anzusehen. Hängt nur ein Partner diesem Wunsch nach, läuft der gemeinsame Abend Gefahr, recht unromantisch zu enden, denn erzwungene „Liebesspiele“ in eine Richtung, die nicht beiden Partnern gleichermaßen behagt, sind tatsächlich Gift für eine dauerhaft gute Beziehung.
Was also tun, wenn Ihr Partner nicht sofort auf Porno-Filme abfährt und diese eher störend und eklig findet?
„Da hilft eigentlich nur eins“, erzählt uns Klaus K., welcher Paare auch in dieser Hinsicht berät: „Das Paar sollte sich an einen Tisch setzen und nach Alternativen oder ähnlich gelagerten „Anturnern“ suchen. Es müssen wahrhaftig nicht immer Soft- oder Hard-Pornos sein, es dürfen auch gerne ähnliche Kanäle zum Tragen kommen.“
Wie wäre es z.B mit:
- Erotischen Hörspielen
- Videoaufnahmen von eigenen intimen Momenten
- Rollenspiele
- Verbalerotik
Kommen beide Partner mit diesen sanft stimulierenden Methoden gut klar, braucht es vielleicht gar keinen richtigen Porno. Es kommt aber oft vor, dass genau diese leichte „Muse“ zu dem Gedanken führt, es doch wenigstens einmal mit Porno-Filmen und Co. auszuprobieren.
Fazit:
Fest steht, dass Pornos an sich die Beziehung nicht schädigen. Es ist eine erotische Spielvariante, welche man liebt, oder eben nicht. Partner wie Silke und Joachim, welche bereit sind, gemeinsam ihre ganz persönlichen Aufheizer zu generieren, haben in Sachen Liebe, Sex und Erotik das absolute Glückslos gezogen – denn eine Steigerung ist wohl immer drin. Geben Sie sich einfach gegenseitig Zeit und Verständnis, bleiben Sie experimentierfreudig. Alles andere kommt dann von selbst.
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