Fast jeder verfolgt bei der Partnersuche ein ganz eigenes Beuteschema. Und das meist ganz unbewusst. Von wem wir uns angezogen fühlen und was wir an unserem Gegenüber attraktiv finden, steuern wir nicht bewusst.
Bereits in frühster Kindheit werden wir durch Bezugspersonen geprägt. Verbinden wir mit Personen von damals positive Erinnerungen und Gefühle, empfinden wir automatisch auch Sympathie für Menschen, die dieser Person ähnlich sind.
Hinzu kommt, dass jeder eigene Lebenserfahrungen gemacht hat, die einen bei der Partnersuche ebenfalls prägen und das individuelle Beuteschema beeinflussen. Das gilt auch für unser soziales und kulturelles Umfeld, für das eigene Schönheitsempfinden und natürlich auch für die Beeinflussung von aktuellen Mode-Diktaten. Das Beuteschema kann sich auf optische Merkmale beziehen. Ebenso kann man sich aber auch immer wieder zu Singles mit bestimmten Charaktereigenschaften hingezogen fühlen.
Geprägt ist man außerdem durch Erfahrungen in der Vergangenheit, insbesondere in der Kindheit, die sich oft noch bis ins Erwachsenenalter auswirken und die eigene Partnerwahl beeinflussen. Scheidungskinder etwa tragen ein besonders großes Bedürfnis nach Sicherheit in sich. Wer hingegen zu seinen Eltern ein eher distanziertes Verhältnis pflegte, kann sich auch als Erwachsener schwer tun, sich einem Partner gegenüber zu öffnen und hat oft mit Bindungsangst zu kämpfen.
Warum ein Beuteschema bei der Partnersuche hinderlich sein kann
Wer sich beim Dating an einem bestimmten Beuteschema orientiert, legt sich auf einen bestimmten Typ Mann oder Frau fest. Letztlich schränken sich Singles dadurch in der Liebe ein und zeigen sich bei der Partnerwahl weniger flexibel. Das resultiert nicht selten in der Aussage „Ich treffe immer die Falschen“. Denn wer immer dem gleichen Beuteschema folgt, gerät auch immer wieder an den gleichen Typ Mensch.
Um diesem Teufelskreis zu entfliehen, sollten Sie sich beim Dating offener zeigen. Auch wenn die Anziehung dem anderen gegenüber nicht sofort gegeben ist – wenden Sie sich nicht direkt ab. Denn wer weiß, was sich aus dieser Bekanntschaft noch alles entwickeln kann.
Zeigen Sie sich offener bei der Partnersuche, erhöhen Sie Ihre Chancen, den Traum-Mann oder die Traum-Frau zu treffen – auch wenn der Blitz nicht gleich auf den ersten Blick eingeschlagen hat. Manchmal braucht es ein wenig, bis der Funke überspringt.
Das eigene Beuteschema identifizieren
Möchten Sie sich vom eigenen Beuteschema loslösen, wissen aber gar nicht so genau, warum Sie dieses überhaupt haben? Hier gilt es, sich mit vorangegangenen Beziehungen und Bekanntschaften auseinanderzusetzen, um bestehende Parallelen herauszuarbeiten. Gibt es optische Eigenschaften, die Ihnen an Ihrem Gegenüber sofort ins Auge fallen und anziehend auf Sie wirken? Gab es in früheren Beziehungen immer wieder dieselben Probleme? Kamen immer wieder dieselben Streitthemen auf? Seien Sie offen und ehrlich mit sich und Ihrer Vergangenheit. Nur so können Sie positiv auf die Zukunft einwirken.
So lösen Sie sich von Ihrem Beuteschema
Festgefahrene Angewohnheiten zu ändern, fällt nie besonders leicht. Doch wenn Sie Ihrem Liebesglück nicht selbst im Weg stehen möchten, lohnt es sich, ein starres Beuteschema hinter sich zu lassen.
Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen, Ihre Chancen beim Dating zu erhöhen.
- Dating ohne Druck angehen: Seien Sie selbst genug. Genießen Sie auch die Zeit als Single und setzen Sie selbst nicht unter Druck. Gehen Sie das Dating entspannt an, seien Sie aufgeschlossen, ohne sich selbst unter Druck zu setzen. Wer bei der Partnersuche bewusst vorgeht, riskiert weniger, wieder in alte Muster zu verfallen. Seien Sie jedem neuen Kontakt gegenüber unvoreingenommen. Nicht jede neue Bekanntschaft muss auch ein potenzieller Flirtpartner und nicht jeder Flirtpartner eine neue Liebe sein. Bleiben Sie offen gegenüber dem, was sich entwickeln kann.
- Seien Sie authentisch: Damit Ihr neuer Partner Sie so lieben kann, wie Sie sind, müssen Sie sich ihm mit allen Facetten zeigen. Seien Sie immer authentisch und vermeiden Sie es, in eine Rolle zu schlüpfen, um jemandem vermeintlich besser zu gefallen. Zeigen Sie sich so, wie Sie sind und machen Sie auch kein Geheimnis daraus, was Sie sich von einer Beziehung wünschen.
- Lernen Sie aus Fehlern: Oftmals möchte man gescheiterte Beziehungen einfach nur möglichst schnell abhaken. Doch nutzen Sie diese Erfahrungen zunächst dafür, um daraus zu lernen und sich für die zukünftige Partnerwahl besser zu wappnen. Setzen Sie sich mit Ihren früheren Beziehungen auseinander, auch und gerade wenn Sie nicht nur schöne Erinnerungen mit dieser Zeit verbinden. Warum ist die Beziehung in die Brüche gegangen? Was hätten Sie anders machen können? Welche Fehler des Partners waren für Sie unverzeihlich? Sehen Sie gescheiterte Beziehungen nicht nur als Niederlage, sondern als Chance, alte Gewohnheiten über Bord zu werfen und sich in neuen Beziehungen von alten Fehlern zu lösen.
- Finden Sie heraus, was Ihnen wichtig ist: Wenn Sie wissen, was in früheren Beziehungen schiefgelaufen ist, auf was Sie bisher verzichtet haben oder welche Fehler Sie vielleicht selbst gemacht haben, fällt es leichter herauszufinden, worauf Sie nun Ihren Fokus legen sollten. Identifizieren Sie Ihre eigenen Bedürfnisse. Was schätzen Sie an einem Partner besonders? Welche Eigenschaften sind wichtig, damit Sie sich eine langfristige und glückliche Beziehung mit einem Mann oder einer Frau vorstellen können? Wer weiß, was er will, weiß auch, was er nicht (mehr) will.
- Trennen Sie sich vom Wunsch nach der Liebe auf den ersten Blick: Bei vielen Menschen lohnt ein zweiter oder auch dritter Blick. Werfen Sie nicht gleich die Liebes-Flinte ins Korn, wenn nicht direkt der Blitz einschlägt. Die wahren Qualitäten eines anderen Menschen offenbaren sich manchmal erst, wenn man etwas mehr Zeit zusammen verbringt. Wenn die Anziehung also nicht direkt im ersten Moment groß scheint, geben Sie der Person dennoch eine Chance. Es kann sich für Sie lohnen!
Niemand muss im Beuteschema gefangen sein
Positive wie auch negative Erfahrungen der Kindheit prägen uns meist ein Leben lang. Beziehungsmuster, die wir mit unseren Eltern und anderen uns nahestehenden Personen erlernt und erworben haben, spiegeln sich später auch bei unserer Partnerwahl wider. Hierbei kann es um ein verstärktes Bedürfnis nach Nähe oder auch um den Wunsch nach mehr Distanz gehen.
Es können Vertrauensprobleme bestehen oder es geht um Dominanz oder Unterordnung. Vielen Menschen fällt es aufgrund frühkindlicher Erfahrungen schwer, sich emotional auf eine andere Person einzulassen. All diese Erfahrungen können später im Erwachsenenalter zu Ängsten führen, denen man sich meist gar nicht bewusst ist. Diese unbewussten Ängste wiederum beeinflussen unsere Partnersuche – vielleicht, indem wir extrem klammern oder genau das Gegenteil eintritt und wir Menschen bewusst auf Distanz halten.
Viel zu oft sagt man sich „Beim nächsten Partner wird alles anders“, nur um dann doch wieder festzustellen, dass man in seinen Beziehungsmustern festgefahren ist. Geben Sie sich hier nicht der Enttäuschung hin, sondern übernehmen Sie stattdessen selbst die Kontrolle, statt Ihre Partnerwahl erneut Ihrem unbewusst gesteuerten Beuteschema zu überlassen.
Fazit
Eine andere Person direkt gedanklich auszusortieren, weil sie nicht ins eigene Beuteschema passt, mindert die eigenen Chancen auf eine neue Liebe enorm. Es lohnt sich daher, die Partnersuche offener und flexibler anzugehen und alte Muster zu durchbrechen.