In der Freizeit auf die Straße Kevin ist der Engel der Obdachlosen
Frierend zusammengekauert und alleine auf einer Parkbank: Dieses Bild von Obdachlosen begegnet uns in den kalten Monaten in vielen Städten immer wieder. Genau nach diesen Menschen in der Not hält Kevin Hüvelmann Ausschau. Der 33-Jährige ist regelmäßig in der Kasseler Innenstadt unterwegs und hilft obdachlosen Menschen, die in der Kälte Hilfe benötigen. Welche persönliche Geschichte ihn antreibt und wie "die Straße" auf ihn reagiert - im Video!
Für diesen obdachlosen Mann ist Kevin Hüvelmann aus Kassel ein Lichtblick. Der 33-Jährige hilft dort, wo viele wegschauen.
OT KEVIN HÜVELMANN: „Ich bin selber Legastheniker, ich hab meine Ausbildung abgebrochen. Ich hatte immer Eltern, die mir geholfen haben, die mir aus diesen Situationen rausgeholfen haben, die mir gesagt haben, Junge gib dich selbst nicht auf und das haben viele Menschen halt einfach nicht.“
Und wenn sie auf der Straße leben, ist das besonders im Winter hart. Seit mehr als zehn Jahren ist Kevin ihr Anker - versorgt sie mit Essen, warmen Getränken, oder Schlafsäcken.
Frei: „Boah cool, ich hab einen Schlafsack. Ich hatte noch nie einen Schlafsack, noch nie.“
Es sind Dinge, die für mehr als 150 Menschen in Kassel nicht selbstverständlich sind. Die Stadt tue schon viel, um ihnen zu helfen, erzählt Kevin. Besonders schwer hätten es aber EU-Bürger, die nicht aus Deutschland kommen - vor allem Rumänen, Bulgaren und Polen. Das sei ein deutschlandweites Problem.
OT KEVIN HÜVELMANN: „Menschen, die aus dem EU-Ausland kommen, haben halt keinen Anspruch hier auf Hilfe und das müsste sich halt einfach ändern. Die Heilsarmee nimmt diese Menschen 1 bis 2 Nächte auf, wenn da ein guter Mitarbeiter ist, aber sie können sie halt nicht über einen längeren Zeitraum aufnehmen.“
Die Stadt Kassel versichert uns, dass JEDEM Menschen ausreichend geholfen werde.
ANJA DEIß-Fürst, Sozialamt Kassel: „Wenn die bedroht sind, also Leib und Leben bedroht ist, wird auch für die eine Unterkunft gefunden, in der Regel in Hotels und im Anschluss daran wird dann das Weitere geklärt.“
Nach einer Nacht würden Menschen, die nicht aus Deutschland kommen, dann an Beratungsstellen verwiesen. Doch bis dahin können sie meistens nirgends hin - auch bei dieser Kälte. In Deutschland leben allein 50.000 nicht deutsche EU-Bürger auf der Straße. In vielen Kommunen haben sie es schwer, überhaupt eine Nacht unterzukommen, wie uns die Wohnungslosenhilfe in Berlin bestätigt.
TT BAG: „Die Verweigerung der Unterbringung ist rechtswidrig, denn die Unterbringung nach Ordnungsrecht dient dem Schutz von Leib und Leben, ist also ein grundsätzlich verankertes Menschenrecht, das somit unabhängig vom Aufenthaltsstatus und der Nationalität gelten muss.“
Die Kälteboxen am Bahnhof Wilhelmshöhe schließen schon um 22 Uhr. Also sucht dieser obdachlose Mann aus Polen Schutz in der Bahnhofshalle. Er zeigt uns seine Hände. Ob es Frostbeulen sind, wissen wir nicht. Oft werden Wohnungslose zwar untergebracht, doch die Bedingungen dort sind so schlecht, dass sie lieber auf der Straße bleiben.
Frei Mann aus Polen: „Weißt du, wie viele Karkalaken? Das glaubst du nicht. (weint)“ //
Frau auf der Straße: „Da sind bestimmt hundert Ratten rein und raus.“
Die Wohnungslosenhilfe in Berlin betont, man dürfe nicht allein auf die Zahl der Unterbringungsplätze schauen:
Texttafel, BAG: "Wenn die Unterbringung einen sehr schlechten Standard hat, man dort Angst vor Gewalt und Diebstahl haben muss, als Paar nicht gemeinsam unterkommen kann – dann werden diese Menschen draußen bleiben. D.H. die Unterbringung muss auch den Bedarfen der Hilfesuchenden entsprechen."
Vor kurzem hat Kevin Michael Geymeyer von der Heilsarmee kennengelernt. Er schenkt wohnungslosen Menschen Kaffee aus und betont vor allem eines:
MICHAEL GEYMEYER: „In der anderen Stadt wo ich vorher war da hatten wir auch so ein Café gehabt und täglich so 60, 70 bis hundert Menschen und wir hatten insgesamt 3 Polizeieinsätze in 14 Jahren und Hausverbote so die selbe Menge. 2, 3 Hausverbote. Die Menschen sind besser wie ihr Ruf.“
Das merken auch wir bei diesem Mann, der uns gegenüber sehr warmherzig ist. Lange hat er auf der Straße gelebt. Jetzt hat er durch die Karitas in Kassel eine Wohnung gefunden. Wendungen wie diese sind mit Kevins Hilfe schon einigen Menschen passiert.
KEVIN HÜVELMANN: „Mein Appell einfach an die Politik: Bitte macht was, ändert was, nehmt diese Menschen auf, das sind Menschen wie du und ich. Wenn ihr Kinder habt, wenn ihr Familie habt und die wären hier draußen, ihr würdet das mit anderen Augen sehen.“
Denn auch wenn Kevin weiß, dass nicht jeder Anrecht auf Sozialhilfe bekommen kann. Ein warmer Platz zum Schlafen - das sei bei diesen Temperaturen das Mindeste.
OT KEVIN HÜVELMANN: „Ich bin selber Legastheniker, ich hab meine Ausbildung abgebrochen. Ich hatte immer Eltern, die mir geholfen haben, die mir aus diesen Situationen rausgeholfen haben, die mir gesagt haben, Junge gib dich selbst nicht auf und das haben viele Menschen halt einfach nicht.“
Und wenn sie auf der Straße leben, ist das besonders im Winter hart. Seit mehr als zehn Jahren ist Kevin ihr Anker - versorgt sie mit Essen, warmen Getränken, oder Schlafsäcken.
Frei: „Boah cool, ich hab einen Schlafsack. Ich hatte noch nie einen Schlafsack, noch nie.“
Es sind Dinge, die für mehr als 150 Menschen in Kassel nicht selbstverständlich sind. Die Stadt tue schon viel, um ihnen zu helfen, erzählt Kevin. Besonders schwer hätten es aber EU-Bürger, die nicht aus Deutschland kommen - vor allem Rumänen, Bulgaren und Polen. Das sei ein deutschlandweites Problem.
OT KEVIN HÜVELMANN: „Menschen, die aus dem EU-Ausland kommen, haben halt keinen Anspruch hier auf Hilfe und das müsste sich halt einfach ändern. Die Heilsarmee nimmt diese Menschen 1 bis 2 Nächte auf, wenn da ein guter Mitarbeiter ist, aber sie können sie halt nicht über einen längeren Zeitraum aufnehmen.“
Die Stadt Kassel versichert uns, dass JEDEM Menschen ausreichend geholfen werde.
ANJA DEIß-Fürst, Sozialamt Kassel: „Wenn die bedroht sind, also Leib und Leben bedroht ist, wird auch für die eine Unterkunft gefunden, in der Regel in Hotels und im Anschluss daran wird dann das Weitere geklärt.“
Nach einer Nacht würden Menschen, die nicht aus Deutschland kommen, dann an Beratungsstellen verwiesen. Doch bis dahin können sie meistens nirgends hin - auch bei dieser Kälte. In Deutschland leben allein 50.000 nicht deutsche EU-Bürger auf der Straße. In vielen Kommunen haben sie es schwer, überhaupt eine Nacht unterzukommen, wie uns die Wohnungslosenhilfe in Berlin bestätigt.
TT BAG: „Die Verweigerung der Unterbringung ist rechtswidrig, denn die Unterbringung nach Ordnungsrecht dient dem Schutz von Leib und Leben, ist also ein grundsätzlich verankertes Menschenrecht, das somit unabhängig vom Aufenthaltsstatus und der Nationalität gelten muss.“
Die Kälteboxen am Bahnhof Wilhelmshöhe schließen schon um 22 Uhr. Also sucht dieser obdachlose Mann aus Polen Schutz in der Bahnhofshalle. Er zeigt uns seine Hände. Ob es Frostbeulen sind, wissen wir nicht. Oft werden Wohnungslose zwar untergebracht, doch die Bedingungen dort sind so schlecht, dass sie lieber auf der Straße bleiben.
Frei Mann aus Polen: „Weißt du, wie viele Karkalaken? Das glaubst du nicht. (weint)“ //
Frau auf der Straße: „Da sind bestimmt hundert Ratten rein und raus.“
Die Wohnungslosenhilfe in Berlin betont, man dürfe nicht allein auf die Zahl der Unterbringungsplätze schauen:
Texttafel, BAG: "Wenn die Unterbringung einen sehr schlechten Standard hat, man dort Angst vor Gewalt und Diebstahl haben muss, als Paar nicht gemeinsam unterkommen kann – dann werden diese Menschen draußen bleiben. D.H. die Unterbringung muss auch den Bedarfen der Hilfesuchenden entsprechen."
Vor kurzem hat Kevin Michael Geymeyer von der Heilsarmee kennengelernt. Er schenkt wohnungslosen Menschen Kaffee aus und betont vor allem eines:
MICHAEL GEYMEYER: „In der anderen Stadt wo ich vorher war da hatten wir auch so ein Café gehabt und täglich so 60, 70 bis hundert Menschen und wir hatten insgesamt 3 Polizeieinsätze in 14 Jahren und Hausverbote so die selbe Menge. 2, 3 Hausverbote. Die Menschen sind besser wie ihr Ruf.“
Das merken auch wir bei diesem Mann, der uns gegenüber sehr warmherzig ist. Lange hat er auf der Straße gelebt. Jetzt hat er durch die Karitas in Kassel eine Wohnung gefunden. Wendungen wie diese sind mit Kevins Hilfe schon einigen Menschen passiert.
KEVIN HÜVELMANN: „Mein Appell einfach an die Politik: Bitte macht was, ändert was, nehmt diese Menschen auf, das sind Menschen wie du und ich. Wenn ihr Kinder habt, wenn ihr Familie habt und die wären hier draußen, ihr würdet das mit anderen Augen sehen.“
Denn auch wenn Kevin weiß, dass nicht jeder Anrecht auf Sozialhilfe bekommen kann. Ein warmer Platz zum Schlafen - das sei bei diesen Temperaturen das Mindeste.