Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine kleine glückliche Familie und das ist es ja auch – nur dass alles etwas komplizierter ist. Horst und Manuel aus Eichstätt sind zusammen die Papas der kleinen Anna und sie ist die Bauchmutter . Marqueza lebt in den USA. Das heißt sie hat Anna nur für die Beiden ausgetragen und auf die Welt gebracht. Doch auch nach der Geburt sind sie die ganze Zeit in Kontakt geblieben. Damit die Bauchmama so wie sie sie nennen ein richtiges Familienmitglied ist für Anna.
Jetzt ist Anna mit ihren Papas zu Besuch bei ihrer Bauchmutter.
Es ist wundervoll und eine große Ehre für mich ein Teil davon zu sein, wie diese wunderbare Familie entstanden ist .
Doch das ist nicht der einzige Grund warum sie hier sind: Anna bekommt nämlich in ein paar Tagen ein Brüderchen.
Wir begleiten die Regenbogenfamilie schon seit einigen Jahren. Schon als wir sie das erste Mal treffen wünschen sich nichts mehr als ein Kind.
Aber niemals hätten sie geglaubt, wie viele Hürden sie wirklich für ihren Traum überwinden müssen.
„Wir haben uns mit dem Thema Adoption ganz intensiv auseinandergesetzt, waren auch hier beim zuständigen Jugendamt, da wurden uns aber eigentlich schon alle Hoffnungen genommen.“
Aber Horst und Manuel wagen dann einen außergewöhnlich mutigen - und auch teuren - Schritt. Vor 3 Jahren fliegen sie nach Kalifornien und suchen dort über eine spezielle Agentur eine Leihmutter. Also eine Frau, die mit einer anonymen Eizellenspende IHR Kind austrägt und ihnen nach der Geburt gibt. In Deutschland und in den meisten europäischen Ländern ist das illegal, aber in Utah – unter sehr strengen Auflagen – erlaubt. Leihmütter müssen bereits eigene Kinder haben und werden psychologisch getestet.
Über diese Agentur finden sie schließlich ihren Glücksgriff.
.Marqueza ist 40Jahre alt, und ist bereits selber Mutter von 5 eigenen Kindern.
„Für mich ist das überhaupt kein Problem. Frauen, die trotzdem eine Bindung zum Kind aufbauen sind sicher nicht als Leihmutter geeignet. Aber mir ist völlig klar, dass das dann ihr Baby ist.“
Für diese Leihmutterschaft bekommt die 40-Jährige damals ungefähr die Hälfte von dem, was sie in der gleichen Zeit als Krankenschwester verdient hätte. Umgerechnet etwa 30.000 Euro. Aber das Geld sei nicht der Grund für diesen ungewöhnlichen Schritt, sagt sie. Und sie hätte es auch nicht für jeden gemacht.
„Es war offensichtlich, wie sehr Horst und Manuel sich lieben – und wie sehr sie Familienmenschen sind. Jeder, der ein Familie möchte, jedes Paar - sollte auch die Möglichkeit dazu bekommen.“
Und dann war es soweit. Horst und Manuels Tochter sollte per Kaiserschnitt geholt werden und die beiden Papas aus Deutschland waren so nah wie möglich bei der Geburt dabei.
„So schlimm? „Ja.“
Kerngesund und bereit, ihre Papas kennenzulernen.
Jetzt ist die kleine Anna schon 3 Jahre alt und Horst und Manuel möchten nicht, dass sie ohne Geschwister aufwächst. Die Väter, die eine Social Media Agentur besitzen, haben sich deshalb noch einmal an die Agentur in Amerika gewandt und eine zweite Leihmutter gefunden. Marquesa kam aufgrund ihres Alters nicht mehr als Bauchmama in Frage.
Rund 150.000 Euro kostet sie dieser ganze Prozess – doch das ist es ihnen wert.
Das Paar reist zusammen mit Anna nach Amerika denn in nur wenigen Tagen soll es soweit sein. Anna wird dann eine große Schwester werden und sie warten alle zusammen hier auf die Geburt des Babys.
“Ich freue mich sie als große Schwester zu sehen“
Auch wenn Marquesa nicht zum zweiten Mal die Bauchmama für die Familie ist will sie unbedingt ein Teil davon bleiben und für Anna da sein.
Ich bin so etwas wie die Tante mit der man einfach Spaß hat und ich möchte den Kontakt unbedingt halten.
Sie kennt dich ja genau – wir haben tonnenweise Fotos von dir zuhause - sie will immer die Babyfotos von sich sehen
Dann ist der grosse Moment gekommen – die emotionale Reise endet hier.
Denn ist soweit: wir begleiten die Beiden Papas mit ins Krankenhaus wo die neue Bachmama gerade das Kind zur Welt bringt – Horst und Manuel sind so aufgeregt
Endlich: Ihr kleiner Sohn ist auf der Welt und sie können ihn sehen und umarmen.
Jetzt kann auch Anna endlich ihren kleinen Bruder streicheln und küssen – und ist schon jetzt eine stolze große Schwester!