Landtagswahl in Niedersachsen 7.000 Lehrerstellen fehlen im Land
Fachkräfte fehlen an allen Ecken und Enden in Niedersachsen. Vor allem der Lehrermangel ist im Land deutlich spürbar und auch Pflegekräfte und Personal in Arztpraxen fehlen vielerorts. Die Pläne der Parteien, um diesem Problem Herr zu werden, lesen sich vielversprechend: Zum Beispiel eine vereinfachte Zulassung für Quereinsteiger, ein höheres Einstiegsgehalt für Lehrkräfte, attraktivere Ausbildungsplätze.
Chemieunterreicht in der elften Klasse der Leonore-Goldschmidt-Schule in Hannover.
Zu Anfang war es ein Experiment. Für Claudia Krone-Breitenbach ein Geglücktes: Heute arbeitet sie als Lehrerin mit viel Leidenschaft. Den Quereinstieg machte die promovierte Biologin vor mehr als zehn Jahren. Damals bekam sie die Chance, neben ihrer Lehrtätigkeit eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne spricht von einem strukturellen Mangel an Lehrkräften bundesweit - in Niedersachsen ist es besonders schwierig Lehrende für die Haupt-, Real-, und Oberschulen zu finden. Hier sind 7.000 Stellen unbesetzt.
Quereinsteiger sind bisher nur ein kleiner Teil der Lösung: Sie machen in diesem Schuljahr sieben Prozent der vorgenommenen Anstellungen aus. Die SPD sagt, der Quereinstieg sei keine Notlösung, sondern Teil von Multiprofessionalität an der Schule: Die Zulassung soll deshalb vereinfacht werden. Grundsätzlich sollen die Arbeitsbedingungen verbessert und deutlich mehr Lehrkräfte eingestellt werden - mit einer einheitlichen Vergütung.
Das A13 Gehalt, also ein monatliches Brutto von über 4.300 Euro, ist als Einstiegsgehalt für alle Lehrämter in Niedersachsen auch für die FDP und die CDU gesetzt. Außerdem soll es mit „Quereinstieg Plus“ - ein berufsbegleitendes Quereinsteiger-Studium - geben, das
praxisnahe Pädagogik und Fachdidaktik vermittelt. Denn bislang liegt die Messlatte für Quereinsteiger genauso hoch wie für klassische Referendare. Dabei kommt es meist nicht nur auf inhaltliche Aspekte bei der Ausbildung an.
Und auch in anderen sozialen Berufen fehlt Personal. Etwa in Arztpraxen oder in der Kranken- und Altenpflege.
Der Fachkräftemangel macht aktuell vor keinem Berufszweig halt. So gibt es zum Beispiel im Rechtswesen, im Handwerk oder der Baubranche viele offene Stellen. Ein Problem, dass laut Deutschem Gewerkschaftsbund noch weiter zunehmen wird.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern gibt es in Niedersachsen noch viele tarifgebundene Arbeitsplätze - auch branchenunabhängig. Doch diese Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Fast jedes vierte Arbeitsverhältnis liegt mittlerweile im Niedriglohnsektor, beklagt etwa die SPD.
Sie will deshalb eine angemessene Vergütung durch eine stärkere Tarifbindung und mehr Mitbestimmung. Es soll außerdem Fachkräftecenter geben, die als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen zu Fragen der Personalrekrutierung und Mitarbeiterbindung dienen.
Abschlussprämien für die Meisterprüfung und finanzielle Unterstützung für die Qualifizierung und
Integration von Zugewanderten in Handwerksbetriebe sollen gezahlt werden, sowie das Schulgeld für soziale Berufe entfallen.
Die CDU will Schulgelder in der beruflichen Ausbildung grundsätzlich abschaffen und eine Ausbildungsvergütung einführen, um verstärkt Fachkräfte zu gewinnen.
Außerdem für die Pflege ein eigenes Programm zur Gewinnung von neuen Fachkräften: Konkret sollen in den kommenden fünf Jahren 5.000 Pflegekräfte gewonnen werden - etwa durch duale Ausbildungsformen und finanzielle Pflegezuschüsse.
Die FDP fordert sogenannte Einstiegscoaches. Sie sollen zwischen Betrieben und Azubis und Schulen effizient vermitteln.
In der ambulanten Pflege wollen sie neue Wege gehen und pflegende Angehörige in der Grundpflege ausbilden. Die Zusammenarbeit mit Fachkräften soll besser verzahnt werden.
Die Grünen wollen eine bessere Unterstützungsinfrastruktur, zum Beispiel mit einem landesweit gültigen 365€ Ticket und Azubi-Wohnheimen.
Sie fordern zudem eine komplett gebührenfreie Meisterausbildung und einen Fond, der ausbildende Betriebe unterstützt: Wer nicht ausbildet, zahlt, wer ausbildet, erhält Geld daraus.
Auch wenn Claudia Krone-Breitenbach als Quereinsteigerin nicht das gleiche verdient, wie ihre verbeamteten Kollegen, hat sie in ihrem Job als Lehrerin vor allem einen ganz wichtigen Antrieb.
Und so wie auch Claudia Krone-Breitenbach versucht, junge Menschen frühzeitig für Berufe zu begeistern, sollte das auch die zukünftige Landesregierung. Ob und wie ihr das gelingt, zeigt sich dann nach der Wahl am 9. Oktober.
Zu Anfang war es ein Experiment. Für Claudia Krone-Breitenbach ein Geglücktes: Heute arbeitet sie als Lehrerin mit viel Leidenschaft. Den Quereinstieg machte die promovierte Biologin vor mehr als zehn Jahren. Damals bekam sie die Chance, neben ihrer Lehrtätigkeit eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne spricht von einem strukturellen Mangel an Lehrkräften bundesweit - in Niedersachsen ist es besonders schwierig Lehrende für die Haupt-, Real-, und Oberschulen zu finden. Hier sind 7.000 Stellen unbesetzt.
Quereinsteiger sind bisher nur ein kleiner Teil der Lösung: Sie machen in diesem Schuljahr sieben Prozent der vorgenommenen Anstellungen aus. Die SPD sagt, der Quereinstieg sei keine Notlösung, sondern Teil von Multiprofessionalität an der Schule: Die Zulassung soll deshalb vereinfacht werden. Grundsätzlich sollen die Arbeitsbedingungen verbessert und deutlich mehr Lehrkräfte eingestellt werden - mit einer einheitlichen Vergütung.
Das A13 Gehalt, also ein monatliches Brutto von über 4.300 Euro, ist als Einstiegsgehalt für alle Lehrämter in Niedersachsen auch für die FDP und die CDU gesetzt. Außerdem soll es mit „Quereinstieg Plus“ - ein berufsbegleitendes Quereinsteiger-Studium - geben, das
praxisnahe Pädagogik und Fachdidaktik vermittelt. Denn bislang liegt die Messlatte für Quereinsteiger genauso hoch wie für klassische Referendare. Dabei kommt es meist nicht nur auf inhaltliche Aspekte bei der Ausbildung an.
Und auch in anderen sozialen Berufen fehlt Personal. Etwa in Arztpraxen oder in der Kranken- und Altenpflege.
Der Fachkräftemangel macht aktuell vor keinem Berufszweig halt. So gibt es zum Beispiel im Rechtswesen, im Handwerk oder der Baubranche viele offene Stellen. Ein Problem, dass laut Deutschem Gewerkschaftsbund noch weiter zunehmen wird.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern gibt es in Niedersachsen noch viele tarifgebundene Arbeitsplätze - auch branchenunabhängig. Doch diese Zahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Fast jedes vierte Arbeitsverhältnis liegt mittlerweile im Niedriglohnsektor, beklagt etwa die SPD.
Sie will deshalb eine angemessene Vergütung durch eine stärkere Tarifbindung und mehr Mitbestimmung. Es soll außerdem Fachkräftecenter geben, die als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen zu Fragen der Personalrekrutierung und Mitarbeiterbindung dienen.
Abschlussprämien für die Meisterprüfung und finanzielle Unterstützung für die Qualifizierung und
Integration von Zugewanderten in Handwerksbetriebe sollen gezahlt werden, sowie das Schulgeld für soziale Berufe entfallen.
Die CDU will Schulgelder in der beruflichen Ausbildung grundsätzlich abschaffen und eine Ausbildungsvergütung einführen, um verstärkt Fachkräfte zu gewinnen.
Außerdem für die Pflege ein eigenes Programm zur Gewinnung von neuen Fachkräften: Konkret sollen in den kommenden fünf Jahren 5.000 Pflegekräfte gewonnen werden - etwa durch duale Ausbildungsformen und finanzielle Pflegezuschüsse.
Die FDP fordert sogenannte Einstiegscoaches. Sie sollen zwischen Betrieben und Azubis und Schulen effizient vermitteln.
In der ambulanten Pflege wollen sie neue Wege gehen und pflegende Angehörige in der Grundpflege ausbilden. Die Zusammenarbeit mit Fachkräften soll besser verzahnt werden.
Die Grünen wollen eine bessere Unterstützungsinfrastruktur, zum Beispiel mit einem landesweit gültigen 365€ Ticket und Azubi-Wohnheimen.
Sie fordern zudem eine komplett gebührenfreie Meisterausbildung und einen Fond, der ausbildende Betriebe unterstützt: Wer nicht ausbildet, zahlt, wer ausbildet, erhält Geld daraus.
Auch wenn Claudia Krone-Breitenbach als Quereinsteigerin nicht das gleiche verdient, wie ihre verbeamteten Kollegen, hat sie in ihrem Job als Lehrerin vor allem einen ganz wichtigen Antrieb.
Und so wie auch Claudia Krone-Breitenbach versucht, junge Menschen frühzeitig für Berufe zu begeistern, sollte das auch die zukünftige Landesregierung. Ob und wie ihr das gelingt, zeigt sich dann nach der Wahl am 9. Oktober.