Wer einen Sound im Ohr hat, aber noch keinerlei Erfahrung mit Musik-Software, der findet im MAGIX Musik Maker eine sinnvoll gestaltete FREE-Version. Vom Download bis zum ersten bis zum ersten eigenen Track dauert es nur wenige Stunden. Dank Drag & Drop ist die Bedienung sehr einfach – doch (wie immer) kommt man mit der FREE-Version schnell an die Grenzen.
Grundvoraussetzung für den MAGIX Music Maker
- PC mit Microsoft 64-Bit-Betriebssystem
- Der PC benötigt Lautsprecher und evtl. ein Mikrofon für Audio-Aufnahmen
Getestet wurde die Software auf einem HP255 65 Notebook mit AMD A6-7310 Prozessor, 8 GB RAM Arbeitsspeicher und 128 GB Festplatten-Speicher. Mit anderen Worten: Ein durchschnittlicher Massenware-Laptop ohne spezielle Media-Features.
Download-Link: MAGIX Music Maker FREE / Plus / Premium
Downloadgröße: 4,5 MB (FREE Version)
Preis: kostenlos / 59,99 Euro / 129,00 Euro
(Achtung: Es gibt immer wieder Deals oder Vergünstigungen für die Vollversionen)
Wie ist der Music Maker aufgebaut? Die ersten Schritte
Der Download der Free-Version (ohne Zusatzsoftware) dauert in unserem Test volle 30 Minuten lang. Sobald dieser abgeschlossen ist kann man allerdings sofort loslegen.
Musik durch Loops kreieren
Der Fokus dieses Programms liegt auf der Verwendung von vorgefertigten Loops (Musikschleifen). Man hat die Auswahl verschiedener Instrumenten-Sequenzen und kann diese beliebig lang aneinander reihen und übereinander legen. Aus den verschiedenen Loops kreiert man dann neue Musik.
Gestartet wird z. b. mit dem Schlagzeug. Erst die Snare, dann die Hi-Hat und ein paar weitere stimmige Percussion-Elemente. Die verfügbaren Loops werden auf einen Klick direkt angezeigt, können erst angehört und dann per Drag & Drop ins Projekt gezogen werden. Hier lässt sich der Loop mit der Maus beliebig verlängern oder kürzen. Hinzu kommt dann noch der Bass als Fundament bevor es mit Melodie und Vokals losgeht.
Die FREE-Version beinhaltet 425 Loops. Um Musik aus vorgefertigten Sequenzen zu programmieren, ist die Menge ausgezeichnet. Zum einen ist die Auswahl wirklich sehr umfangreich, andererseits auch nicht zu überladen, dass man seine Zeit durch zu viele Optionen verschwendet.
Positiv für Anfänger: Die Tonstufe wird (außer man möchte die empfohlene Option nicht) automatisch angeglichen. Das heißt, alle untereinanderliegenden Objekte haben immer die gleiche Tonstufe.
Melodien und Vocals einbauen
In der FREE-Version gibt es neben den Loops drei Instrumente. Weitere Instrumente lassen sich für jeweils 29,99 Euro herunterladen. So kann man sich z. B. aus vier Akkorden eine Melodie mit zwei Gitarrenspuren erstellen. Spielt man selbst ein Instrument, integriert das Programm über das Aufnahme-Feature eigene Aufnahmen. Auch Vokals kann man so einsprechen oder einsingen.
Leider erlaubt es die FREE-Version nicht, vorhandene Audio-Dateien in das eigene Projekt zu integrieren.
Im Anschluss kann man noch weitere Ebenen zum Finetuning hinzufügen sowie Effekte, welche das Stück aufwerten und verdichten. Die vorhandenen 8 Spuren sind mehr als ausreichend.
Wie lange man für ein Lied benötigt ist natürlich sehr unterschiedlich. Als ganz groben Erfahrungswert kann man davon ausgehen, dass es vielleicht 2 Stunden dauert, bis das Fundament steht und etwa 12 Stunden bis der Track fertig ist. (Diese Angabe bezieht sich auf Anfänger und Hobby-Producer, die mit Programmen dieser Art arbeiten.)
Speichern und Teilen
Die Projekte werden als MMM-Datei abgespeichert. Möchte man sein stolzes Werk an die Freunde oder ans Smartphone versenden, klickt man einfach in der Menüleiste auf „Datei“ -> „Export“ und kann die Datei z. B. direkt in eine wav-Datei (oder ogg oder Windows Media Audio) umwandeln und diese dann in eine Cloud stellen, als E-Mail versenden etc.
Evtl. muss man die Datei vorher noch komprimieren. Unser erstes 15 Sek.-Intro hat noch eine niedliche Größe von 2,5 MB, doch später werden es schnell über 50 MB.
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile der FREE-Version:
- Sehr übersichtlicher Aufbau
- Selbsterklärendes Menü
- Drag & Drop Option
- 425 vorgefertigte Loops
- 3 Instrumente
- Audioaufnahme
- Tonstufe wird automatisch angepasst
Nachteile der FREE-Version:
- Keine Möglichkeit, externe Audios zu integrieren
- Eingeschränkter Funktions-Umfang
Lohnt sich die Vollversion?
Dass die FREE-Version nicht den vollen Umfang von Loops, Instrumenten und Effekten bietet, ist logisch. Ein wichtiges Argument für ein Upgrade ist die Option, externe Sound-Dateien einzuspielen und zu verwenden. Die FREE-Version ist darauf beschränkt, dass man das komplette Stück im Programm selbst kreiert und dort auch die Vocals aufnimmt. Etwas, das man früher schon mal aufgenommen hat oder Geräusche, die man gern verwenden will, können nur in der Kauf-Version integriert werden.
Generell lässt sich sagen, dass die Gratis-Version schön ist, um das Programm auszutesten und genügend Loops und Spulen bietet, um kreativ zu werden. Wer jedoch vorhat, die Musikproduktion als echtes Hobby zu betreiben, der findet mit der Premium-Version ein bezahlbares Programm, mit dem man zusammen wachsen kann.
Fazit
Der MAGIX Music Maker kam bereits 1994 auf den Markt und ist schon lange eines der bekanntesten Software-Produkte zum Erstellen eigener Musik. Dies ist praktisch, da man bei jeder Frage, sofort Hilfestellung im Internet findet und es zahlreiche Tutorials auf YouTube etc. gibt. Man kann ohne jede Vorkenntnisse sofort loslegen und noch am selben Tag sein erstes eigenes Musikstück mit Freunden teilen. Der große Vorteil für Anfänger ist das übersichtliche Design und die einfache Drag & Drop-Funktion.
Es lässt sich mit allen bekannten Tastenkombinationen arbeiten (z. B. strg + Z um einen Schritt zurück zu gehen). Die FREE-Version bietet genügend Auswahl, um viele Stunden Musik zu entwickeln. Auf kurz oder lang wird man natürlich zur Vollversion wechseln, welche dann auch für Fortgeschrittene interessant ist und einen bezahlbaren Preis hat.
Echte Pros arbeiten meist mit anderen Programmen, welche sowohl komplexer als auch teurer sind. Doch kann man sich vor Augen halten, dass in den Anfängen der elektronischen Musik mit sehr viel einfacheren Mitteln Hits produziert wurden. Wer gute Musik IN SICH hat, findet hier ein leicht zugängliches Tool.