Auch wenn die Winter in den mitteleuropäischen Breitengraden in den letzten Jahren nicht mehr ganz so eisig und frostig verlaufen, möchte in der kalten Jahreszeit doch ganz sicher niemand freiwillig auf eine problemlos und zuverlässig funktionierende Heizung verzichten. Für Eigenheimbesitzer und Vermieter gleichermaßen gibt es ebenfalls eine ganze Reihe weiterer wirtschaftlicher Gründe, bei Art der Heizung in ihren Gebäuden technisch auf dem neuesten Stand zu sein. So schreibt das 2020 erlassene Gebäudeenergiegesetz vor, dass ab 2026 mit Öl und fossilen Brennstoffen betriebene Heizungen in Bestandsgebäuden nur noch eingebaut werden dürfen, wenn deren Bedarf anteilig durch erneuerbare Energien gedeckt wird.
Es macht für Immobilienbesitzer also auf jeden Fall Sinn, sich bereits heute mit den zur Verfügung stehenden Arten von Heizungen für Wohn- und Gewerbebauten sowie deren Kosten für Einbau, Betrieb und Verbrauch detailliert, eingehend und intensiv zu beschäftigen. Je nach Prinzip und System der Heizung kann deren Um- oder Einbau zwischen ca. 5.000 und bis zu 25.000 Euro kosten. Zahlreiche Berichte und Bewertungen sowie Empfehlungen und Erfahrungen zum Themenkomplex Kosten für Heizung einbauen finden Verbraucher auf ExpertenTesten.de.
Übersicht im System-Dschungel: Kosten für den Einbau verschiedener Heizungen
Aufgrund der zahlreichen heutigen technischen Möglichkeiten, in Häuser und Wohnungen speziell energetisch betrachtet langfristig sinnvolle und sparsame Heizungen einzubauen, fühlen sich viele Kunden ob der verwirrenden Auswahl häufig ein wenig überfordert. Ist der Austausch alter Heizkörper gegen neue mit Kosten zwischen rund 50 Euro für einfachste Varianten und etwa 300 bis 500 Euro pro Stück für ästhetisch besonders ansprechende Modelle auch für Laien noch halbwegs nachvollziehbar und verständlich, gibt die sehr breit gefächerte Kosten- und Preisspanne für den Einbau unterschiedlichster Heizsysteme doch auf den ersten Blick so manches Rätsel auf.
Zunächst sollten Interessenten beim Einbau von Heizungen im Hinterkopf behalten, dass die zu den günstigsten Preisen bei Handwerk und Dienstleistern auf dem Markt erhältlichen Installationssysteme sich zwar im Moment bezahlt machen können, auf lange Sicht aber deutlich höhere Kosten für Betrieb, Wartung und Verbrauch verursachen können. Somit sollte man also beim Einbauen von Heizungen nicht am falschen Ende sparen, denn die Kosten für die Montage eines heute noch relativ günstigen und einfachen, aber bald schon nicht mehr zeitgemäßen Heizsystems können in Zukunft schnell von denjenigen für möglicherweise häufiger anfallende Reparaturen und auch gesetzlich notwendige Nachrüstungen übertroffen werden. Welche Kosten in etwa für den Einbau welcher Heizungen auf Kunden zukommen, wird in den folgenden Abschnitten kurz und knapp sowie schön übersichtlich geschildert.
Gas: Im Altbau sind Anschlüsse oft vorhanden, weshalb neue Anlagen günstig sind
Die Preise und Kosten für das Einbauen von Heizungen auf der Basis der Betriebsart Gas sind zwar von diversen weiteren Faktoren abhängig, können aber mit zurzeit ca. 5.000 bis 11.000 Euro beziffert werden. Diese recht große Spanne erklärt sich aus Art und Anzahl der jeweils im Einzelfall benötigten Komponenten: Sind Anschluss, Rohre und Leitungen für eine Gasheizung schon vorhanden, werden für die neue Gastherme je nach Marke und Ausführung ca. 2.000 bis 3.000 Euro sowie für die Installation durch den Fachbetrieb etwa 450 bis 1.500 Euro in Alt- und Bestandsbauten zusätzlich fällig.
Wünscht der Kunde optional eine Gaskombitherme mit Warmwasserspeicher, sind hierfür etwa 850 bis 1.600 Euro zu veranschlagen. Die genannten Preise beziehen sich jedoch auf Erdgasheizungen. Eine Flüssiggasheizung mit Gas aus einem privaten Tank statt aus dem öffentlichen Gasnetz kostet für den durchschnittlichen Bedarf bei 150 m² Wohnfläche etwa 1.900 bis 2.500 Euro. Interessant für Immobilieneigentümer sind die staatlichen Förderungen für den Tausch herkömmlicher Gas- gegen Brennwertheizungen in Höhe von ca. 500 Euro (sog. „Kesseltauschbonus“) wie auch weitere Subventionen und zinsgünstige Kredite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Beispiel bei der Kombination von Gasheizungen mit Solarthermie.
Elektro: Mitunter können manche Elektrogebäudeheizungen durchaus sinnvoll sein
Elektroheizungen genießen heutzutage wegen ihrer recht hohen Kosten für Energie sowie dem niedrigeren Gesamtwirkungsgrad und der schlechteren Umweltbilanz im Vergleich zu anderen Gebäudeheizungen keinen allzu guten Ruf. Ein solch negatives Pauschalurteil ist aber bei genauerer Betrachtung der vielen zur Verfügung stehenden Arten von Heizungen auf Elektrobasis nicht angemessen und gerechtfertigt. Den genannten Nachteilen stehen nämlich beim Einbau von Elektroheizungen auch diverse Vorteile wie geringere, niedrigere oder nicht existente Kosten für Anschaffung, Installation und Wartung entgegen. Darüber hinaus ist bei elektrisch betriebenen Heizungen weder ein Schornstein erforderlich noch Platz für einen Brenner bzw. ein Brennstofflager notwendig.
Besonders bewährt sich das Einbauen von Elektroheizungen vor allem in abgelegenen, selten genutzten und temporär beheizten Räumen und Gebäuden wie dem Gartenhaus oder der Kellerwerkstatt, wo meist nur zeitlich begrenzter Heizbedarf herrscht. Die Kosten für entsprechende Heizungen sind je nach Heizsystem recht unterschiedlich: Elektrische Radiatoren für die vorübergehende Erwärmung kleiner Räume und Heizstrahler für bestimmte Raumabschnitte sind schon ab 100 Euro erhältlich. Infrarotheizungen mit durch Wärmeelemente stark erhitzte Flächen an Decke oder Wand für Wärmestrahlung in den Raum sind speziell als Natursteinheizungen beliebt und kosten ab 250 Euro aufwärts. Einfache elektrische Fußbodenheizungen sind ab ca. 25 Euro pro m² zu haben.
Öl: Seit 2015 gilt es, die neuen gesetzlichen Bestimmungen zu berücksichtigen
Preise und Kosten für den Einbau einer neuen Ölheizung hängen von mehreren Faktoren ab. Über den Daumen gepeilt belaufen sich die Anschaffungs- und Installationskosten für 120 m² zu beheizender Wohnfläche aktuell auf ca. 9.000 bis 12.00 Euro. Für Eigentümer wichtig zu wissen ist, dass seit der ErP-Richtlinie (Energy related Products) im September 2015 neue Ölheizungen nur noch mit Brennwerttechnik vertrieben werden dürfen.
Holz: Das älteste Brennmaterial der Welt findet in Heizungen noch immer Einsatz
Holz als Brennstoff für Heizungen ist effektiv und nachhaltig und verfügt somit neben einer guten Ökobilanz auch über einen ausgezeichneten Wirkungsgrad. Die Beheizung mit Holzverbrennung nutzt einen zuverlässig nachwachsenden, regional verfügbaren und seit Jahrtausenden bewährten Rohstoff. Zeitgemäße Heizungen auf Holzbasis bestehen aus Vergaserkesseln mit sauberer Verbrennung und optimaler Ausnutzung des Rohstoffs, bei denen der Brennwert zusätzlich aus der Wärme der heißen Abgase bezogen wird. Werden aus Abfällen gepresste Holzstäbchen (Holzpellets) genutzt, kann die Heizung sogar ohne manuelles Nachlegen automatisch erfolgen.
Erhältlich sind Holzheizungen mit Scheitholz-, Pellet- oder Hackschnitzel-Kessel sowie teurere Holz-Kombikessel und Holzvergaser samt räumlich getrennter Kammer für die eigentliche Verbrennung. Die Kosten für das Einbauen einer Heizung mit dem Rohstoff Holz belaufen sich auf ca. 6.000 bis 8.000 Euro für einen Holzvergaserkessel und ca. 18.000 Euro für den Einbau einer Pelletheizung. Im Rahmen des Klimaschutzpakets 2020 werden alle Holzheizsysteme ab einer Wärmeleistung von fünf Kilowatt als Biomasse-Anlagen mit bis zu 35 Prozent der Kosten staatlich gefördert.
Solar: Die heiße Sonne ist die sauberste aller bislang bekannten Energiequellen
Der Einbau von Heizungen auf der Grundlage von Solarthermie- und Fotovoltaikanlagen wird sowohl hierzulande als auch international immer beliebter. Solarthermische Anlagen sammeln kostenfrei solare Strahlung wandeln diese in Wärme für Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung um. Da die Strahlung nach Tages- und Jahreszeiten schwankt, werden solare Heizsysteme meist mit einer Gasheizung oder Wärmepumpe kombiniert.
Zu den Komponenten einer Solaranlage zählen die zumeist auf dem Hausdach angebrachten Flach-, Röhren- oder Vakuumröhrenkollektoren zur Aufnahme der Sonnenstrahlung, das Solarkreislauf genannte Rohrnetz zur Verbindung der Kollektoren mit der Heizung sowie eine Umwälzpumpe für den Wärmetransport zum mit Trink- oder Heizungswasser befüllten Speicher. Die Kosten einer neuen Solarwärmeanlage richten sich hauptsächlich nach dem primär beabsichtigten Zweck: Bei den Solaranlagen zur Warmwasserbereitung sind Preise zwischen etwa 3.000 bis 5.000 Euro regional gängig und üblich, die Kosten für Anlagen zur Unterstützung von Heizungen liegen hingegen bei 8.000 bis 14.000 Euro.
Wärmepumpe: Energien aus der Umwelt in die neue Heizung mit einbauen
Ebenfalls natürlich vorkommenden Energiequellen bedienen sich Heizungen, die mit einer Wärmepumpe betrieben werden. Mit der Heiztechnik einer Wärmepumpenheizung wird in Erde, Luft oder Wasser gespeicherte thermische Energie genutzt. Anders als bei Gas-, Holz- oder Ölheizungen findet jedoch keinerlei Verbrennung statt. Anstelle dessen wird in Umkehrung des Prinzips eines Kühlschrankes bei einem recht komplizierten Prozess die Umweltenergie als Wärmequelle für die Heizung eingesetzt. Die Energie hierfür kann aus dem Erdreich, Grundwasser und der Luft oder sogar aus Abwasser bezogen werden.