Eine ausreichende Wärmeversorgung gehört zu den Grundbedürfnissen beim Bewohnen eines Hauses oder einer Wohnung. Der Trend geht zunehmend in Richtung von einem erneuerbaren und umweltschonenden Umgang mit den Ressourcen der Erde. Eine solche umweltschonende Art zu Heizen ist die Erdwärme. Anstatt fossilen Brennstoffen, wie zum Beispiel Erdöl und Erdgas zu verbrennen, wird mit einer erdgekoppelten Wärmepumpe die freie Erdwärme aus der Erdkruste genutzt. Neben dem Umweltaspekt ist eine Erdwärmebohrung auch sehr gut für die eigenen Finanzen, allerdings ist sie nötig, um eine entsprechende Sole-Wärmepumpe zu bauen.
Was ist eine Erdwärmebohrung?
Bei einer Erdwärmebohrung wird Energie aus dem Boden übernommen. Dazu ziehen sogenannte Sole-Wärmepumpen mithilfe einer Sonde Energie aus der Erde. Diese wird nach einer Bohrung ins tiefere Erdreich von bis zu 200 Metern in eine Sole aus einem Wasser-Frostschutz-Gemisch gesteckt. Dadurch kann eine sogenannte Wärmepumpe über mehrere Kreisläufe den Temperaturunterschied nutzen, um die freie Umweltenergie auf ein technisch nutzbares Niveau anzuheben. Ein Kreislauf ist der Sole-Kreislauf und dazu gibt es noch ein Kältemittelkreislauf.
Beim Solekreislauf gibt es Rohrleitungen, durch die ein flüssiges Medium innerhalb der Erdwärmebohrung fließt. Bei der sogenannten Sole handelt es sich um ein Wasser-Frostschutzmittelgemisch, das sich durch die Wärme bei der Bohrung erhitzt. Die Wärme des Erdreichs kommt durch den Druck und die Tiefe und damit verbundene Nähe zum Erdkern zustande. Dadurch kann die Energie, die in großen Mengen zur Verfügung steht, genutzt werden. Die Wärme wird daraufhin zur Wärmepumpe geleitet und dort auf den Kältemittelkreislauf übertragen. Dann wird die Sole mit geringer Temperatur wieder in die Erde geleitet und dort erneut erwärmt. Dieser Zyklus wiederholt sich anschließend immer wieder.
Im Kältemittelkreislauf hingegen wird ein spezielles Medium gepumpt. Dieses ist darauf angepasst, durch die thermische Energie (Wärme) der Sole zu verdampfen. Anschließend strömt der Dampf zu einem Verdichter, der den Dampf verdichtet und dadurch den Druck erhöht.
Wichtig ist dabei: Je tiefer die Bohrung ins Erdreich eindringt, desto höher sind die Temperaturen in der Sole. Dadurch muss die Wärmepumpe wiederrum weniger leisten. Dementsprechend ist der Energieverbrauch des gesamten Systems immer besser, wenn die Sonde Regionen mit anhaltend hohen Temperaturen erschließt. Im Umkehrschluss sind die Heizkosten wiederrum höher, wenn die Soletemperaturen niedrig sind. Durch einen großen Temperaturunterschied zwischen Sole und Wärmequelle senkt sich der Temperaturhub und damit auch die der Strom beziehungsweise Gasverbrauch des Wärmeerzeugers.
Die benötigte Tiefe einer Erdwärmebohrung ist abhängig von der nötigen Heizlast (also dem Verbrauch des Haushalts) und der Bodenbeschaffenheit. Durch eine sehr unterschiedliche Bodenbeschaffenheit werden außerdem in einigen deutschen Regionen besondere Genehmigungen für eine solche Bohrung benötigt. Wenn die entsprechende Fachfirma eine Bohrung vorgenommen hat, wird die Sonde in das Bohrloch eingesetzt und die neue Wärmepumpe in Betrieb genommen.
Was kostet eine Erdwärmebohrung?
Je nach Projekt können die Kosten für eine Erdwärmebohrungen stark variieren. Der größte Kostenpunkt, der den Preis der Anlage maßgeblich bestimmt, ist die gewünschte Bohrtiefe. Diese hängt von der Bodenbeschaffenheit des gewählten Standortes ab. In der Regel verlangen Bohrfirmen für eine entsprechende Bohrung pro Meter zwischen 30 und 70 Euro. Allerdings ist eine genauere und zuverlässige Preiskalkulation nur bei einem spezifischen Angebot einer Fachfirma möglich. Wichtig ist es jedoch zu wissen, dass jeder Meter, der tiefer in die Erde gebohrt wird, die Temperaturen für die Sonde erhöht und dadurch den Betrieb der Anlage effizienter gestaltet werden kann.
Durch die hohen Temperaturen sind die Sole-Wärmepumpen besonders effizient und entsprechend nachhaltig. Daher hat der Staat ein großes Interesse am Bau solcher Anlagen und fördert diese Projekte. Dafür müssen die Bauherren die Mittel beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaft (BAFA) beantragen. Der Antrag sollte jedoch vor dem Bau vorliegen. Die Förderungen liegen dabei bei bis zu 35 Prozent der Baukosten. Allerdings gelten die Förderungen sowohl für Sanierungen als auch für Neubauten. Wichtig ist allerdings die Beachtung der zahlreichen unterschiedlichen Vorrausetzungen. Entscheidend für die Erteilung der Förderung ist die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese dient dazu, die Leistung der Anlage einzuschätzen. Bei einer Sanierung ist eine Jahresarbeiterzahl von 3,8 gefordert. Für Neubauten liegen die Werte bei mindestens 4,5.
Die Kosten sind verhältnismäßig hoch, weil es ein aufwendiges Unterfangen ist und zahlreiche Schritte durchgeführt werden müssen, damit alles ordnungsgemäß in Betrieb genommen werden kann. Die Fachfirmen berechnen in der Regel folgende Tätigkeiten: Einrichtung der Baustelle und Abtransport von überflüssigem Erdreich, Bohrung durchführen und verpressen und der Einbau der Sonde.
Weitere Kosten entstehen dann durch die Gebühren für die Genehmigungen bei den verschiedenen Ämtern. Da wären die Bohrgenehmigung des Landratsamts, die der unteren Wasserbehörde und die Genehmigung für eine Bohrung durch das Bergbauamt. In manchen Fällen wird zudem ein geologisches Gutachten und eine Besichtigung der Bauarbeiten durch eine Bohraufsicht benötigt. Dies erhöht die Kosten natürlich zusätzlich.
Wo kann eine solche Bohrung für Erdwärme vorgenommen werden?
Um eine solch tiefe Bohrung vornehmen zu können, muss das Erdreich der Region einige Eigenschaften mitbringen. Dementsprechend wird ein geologisches Gutachten erstellt. Darin sind die Bohrfähigkeit des Bodens und die Anzahl sowie die Tiefe des Bauvorhabens festgehalten. Liegen in der Region viele Wasservorkommen, wird eventuell auch eine Wasser- und Bergbaugenehmigung der Tiefbaubehörde gefordert. Dafür ist das Landratsamt oder die Tiefbaubehörde zuständig. Eine Bohrung ist in den meisten Fällen nicht möglich, wenn die Bohrung in der Nähe einer Trinkwassergewinnung liegt. Außerdem sind auch Grundwasserstockwerksbau, sehr mineralhaltiges Grundwasser und poröses Erdreich nicht begünstigend. Solche Umweltbedingungen führen in den meisten Fällen zu einer Ablehnung der Bohrgenehmigung.
Warum sollte man überhaupt eine Bohrung für Erdwärme vornehmen?
Ein solches Bauvorhaben ist vor allem sinnvoll, um zum Beispiel mit Photovoltaik-Anlagen beim Strom, unabhängiger und kostengünstiger das eigene Zuhause heizen zu können. Auch wenn die Anschaffungskosten einer solchen Wärmepumpenanlage sehr hoch sind, lohnen sich auch diese Anschaffungen ähnlich wie bei Solarpanelen auch, über eine längere Zeit. Ein weiterer Vorteil, der für eine Errichtung einer solchen Anlage spricht, ist die Steigerung des Wiederverkaufswertes einer Immobilie. Schließlich sind auch künftige Käufer daran interessiert, möglichst kostengünstig im Eigenheim wohnen zu können. Weil die Unterhaltungskosten für die Anlage sehr gering sind und erst nach 15 bis 20 Jahren tatsächlich fällig werden, ist sie sehr gut für größere Häuser geeignet.
Diese entsteht, weil die Gesteinsschichten einen großen Druck auf das tiefer liegende Gestein ausüben. Durch den Druck entsteht Wärme, die wiederrum umweltschonend genutzt werden kann.
Gibt es preisliche Unterschiede für eine Erdwärmebohrung?
Ja, es gibt sehr große preisliche Unterschiede je nach Projekt. Da die jeweiligen Regionen unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten aufweisen, ist auch der Preis sehr regional abhängig. Ebenfalls beeinflusst das eigene Heizverhalten maßgeblich die Kosten für eine solche Tiefenbohrung.
Zudem kommt nochmals dazu, dass unterschiedliche Fachfirmen unterschiedliche Preise für dieselbe Arbeit verlangen können. Daher ist ein schneller Preisvergleich der einzelnen Fachfirmen bei einem Interesse an den Erdwärme Kosten Bohrung äußerst hilfreich.
Gibt es Möglichkeiten der Einsparung bei einer Erdwärmebohrung?
Eine Einsparmöglichkeit ist selbstverständlich ein Antrag zur Förderung. Bei dieser wird die Anschaffung einer Wärmepumpe und damit verbundene Arbeiten, wie eben auch eine Bohrung für Erdwärme mit bis zu 45 Prozent der gesamten Baukosten gefördert. Eine weitere Einsparung besteht in einem weniger tiefen Loch, doch dieses Kostenersparnis ist aufgrund der damit höher liegenden Heizkosten für den eigenen Haushalt zu vernachlässigen. Die dritte und letzte Möglichkeit, eine Einsparung zu machen, ist ein Vergleich der ausführenden Bauunternehmen.
Was gilt es außerdem bei einer Erdwärmebohrung zu beachten?
Bevor eine entsprechende Bohrung beginnen kann, muss der Hausbesitzer sein Vorhaben bei der sogenannten „unteren Wasserbehörde“ der Region anmelden. Bei dieser wird überprüft, ob alle Genehmigungen erteilt und ob es sich gegebenenfalls um ein Gebiet mit besonderen Auflagen handelt, die es zu erfüllen gilt. Ein Beispiel für eine solche spezielle Auflage ist die geplante Errichtung einer Anlage in einem Wasserschutzgebiet. In solchen Fällen ist auch ein genereller Widerspruch durch die Bauämter gegenüber dem Bauprojekt möglich. Dementsprechend ist eine Durchführung in der Regel am unkompliziertesten, wenn Hauseigentümer die Genehmigung bei ausführenden oder planenden Gewerken direkt in Auftrag geben.
Da eine Erdwärmebohrung eine Arbeit ist, die nur von Fachpersonal durchgeführt werden darf, ist es sehr wichtig, die Preise für ein entsprechendes Unternehmen zu vergleichen.
Basierend auf Tausenden von Kundenbewertungen bietet dieser Vergleich zudem keineswegs nur theoretische Informationen, die für eine anstehende Erdwärmebohrung hilfreich sind.