Das Dach ist der Schutzschirm für das Haus gegen alle Witterungseinflüsse. Regen und Schnee, Sonne und Wind setzen aber auch dem schönsten Dach im Laufe der Jahre ordentlich zu. Moos setzt sich auf den Dachziegeln fest und manche Sturmböen haben schon einmal die eine oder andere Dachziegel gelöst. Zwischen zwanzig bis etwas fünfzig Jahren ist es dann aber soweit, über eine Dachsanierung oder eine Dachneueindeckung nachzudenken.
Bei einem Kostenfaktor von mindestens 10.000. EURO ist es sinnvoll und wichtig, sich über Dachdecker in der Nähe oder über günstige Dachdeckerfirmen zu erkundigen und Preisvergleiche anzustellen. Empfehlungen für gute Dachdeckerbetriebe erhalten Sie auch bei der örtlichen Innung. Einen guten Überblick und Vergleichswerte erhalten Sie auf diversen Kosten-Vergleichsportalen und Kundenbewertungen und unter „ExpertenTesten.de“.
Vorarbeiten bevor Sie Ihr Dach neu decken
Für einen seriösen Kostenvoranschlag vereinbaren Sie mit der Dachdeckerfirma oder dem Dachdecker in Ihrer Nähe einen Ortstermin. Dabei können Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen am besten mit dem Fachmann erörtern und das Ergebnis in den Kostenvoranschlag einfließen lassen. Bevor es an die eigentliche Neueindeckung geht, sollten Sie das alte Dach und den Dachstuhl prüfen. Ist der alte Dachstuhl nicht mehr hundertprozentig intakt, kann er die gesamte Statik gefährden. Ohne weitere technische Hilfsmittel kostet eine einfache Dachstuhlinspektion bei einer Dachfläche von circa 200 Quadratmetern pro halber Stunde 79 Euro.
Dazu kommt dann noch ein Protokoll, das in der Regel mit 49 EURO berechnet wird. Bei statischen Mängeln, die die Gesamtkonstruktion beeinflussen, ist notfalls ein Austausch auch der Dachbalken erforderlich. Solche Mängel können bedingt durch Abnutzung oder unsachgemäßen Veränderungen im Laufe der Jahre auftreten. Die Tragfähigkeit des Dachstuhls kann im schlimmsten Fall auch durch Pilzbefall oder eingedrungene Feuchtigkeit gelitten haben und ist im Laufe der Zeit instabil geworden. Um nicht zu riskieren, dass sich die Schäden immer weiter ausbreiten und eventuell auch andere Teile im Haus befallen, bleibt Ihnen der Austausch der betroffenen Latten und Balken nicht erspart.
Ergibt die Überprüfung, dass der Dachstuhl als Trägerelement in Ordnung ist und dass Sie nur das Dach neu decken müssen, geht es an die Neueindeckung.
Die erste Maßnahme ist es, das alte Dach abzutragen und zu entsorgen. Die Kosten für diese Arbeiten liegen je nach Region zwischen 30 bis 40 EURO pro Quadratmeter. Auch für diese Arbeiten holen Sie sich am besten verschiedene Angebote ein und prüfen, welcher Aufwand und wie viel Arbeitszeit in Anrechnung gebracht werden. Bis vor einigen Jahren wurde oft mit asbesthaltigen Mitteln gebaut. In solchen besonderen Fällen dürfen ausschließlich Fachfirmen mit nachgewiesener Qualifikation den Abbau und die Entsorgung vornehmen. Als Nächstes kommt die Regenrinne dran. Sie wird auch „Traufbohle“ genannt, Traufbleche, Fallrohre und Hängedachbleche sorgen für den guten Abfluss des Regenwassers.
Hat die vorausgegangene Überprüfung ergeben, dass auch die Erneuerung von Lüftungsgitter, Unterspannung, Konterlattung und Nagel-Dichtband sowie der Traglattung notwendig geworden sind, betragen die Kosten für diese Vorarbeiten und die Dachentwässerung zwischen 6,50 Euro und 22,50 Euro pro Quadratmeter.
Eine gute Dämmung hilft Ihnen, massiv an Heizkosten zu sparen. Dafür kalkulieren Sie pro Quadratmeter mindestens 50 EURO zu Ihren Kosten für die Dacheindeckung dazu. Sie können auch einen Energieberater mit in die Planung einbeziehen. Mit ihm klären Sie die bestmögliche Dämmung ab und eventuell die Möglichkeit einer Solaranlage auf dem neuen Dach. Eine zweite wasserführende Ebene zwischen Dachbelag und Dämmschicht ist von großer Bedeutung, um das Eindringen von Feuchtigkeit in das Haus zu verhindern. Unterdeckbahn und Dämmelemente bilden zusammen eine Einheit und sind in der Regel so robust, dass selbst kräftige Hagelkörner keinen Schaden anrichten können.
Kosten für die Eindeckung der Dachfläche
Am Anfang stehen die Materialien zum Eindecken. Sie bestimmen die Dachdeckungsmaterialien nach Ihrem Geschmack und dem zur Verfügung stehenden Budget. Weitere Faktoren für die Auswahl der Materialien sind die Erwartungen an die Lebensdauer und den zu erwartenden Wartungsaufwand. Bei der Kostenkalkulation spielt die Dachneigung eine Rolle und nicht zu unterschätzen sind die Auflagen durch die Gemeinde und das Baurecht. Pro Quadratmeter kosten:
- Schiefer 25 bis 40 EURO
- Tondachziegel oder Betondachziegel 5 bis 11 EURO
- Faserzementplatten 20 bis 30 EURO
- Doppelmuldenziegel ab 30 EURO
- Nonne- und Mönchsziegel ab 30 EURO
- Dachpfannenbleche 10 bis 15 EURO
- Kupfer ab 90 EURO
- Reet ab 100 EURO
Dazu kommen die Kosten des Dachdeckers für das Decken pro Quadratmeter:
- mit Tonziegeln 15 bis 20 EURO
- mit Betondachziegeln 12 bis 18 EURO
- mit Faserzementplatten 40 bis 50 EURO
- Dachpfannenbleche 25 bis 30 EURO
Das Verlegen mit Schiefer ist erheblich teurer und kann nur von Spezialbetrieben ausgeführt werden. Bei Schiffer können Sie zudem auch zwischen verschiedenen Verlegemustern wählen, um dem Haus eine attraktive Optik zu verleihen. Dazu holen Sie sich unbedingt mehrere exakte Angebote zum Vergleich ein. Für die gute Optik sollten Sie bei kleinen Dächern keine großen Dachziegel verwenden. Mit kleinen Dachziegeln wirken Dach und Gesamtoptik wesentlich besser.
Rechnen Sie bei einem Einfamilienhaus von 120 Quadratmeter Grundfläche eine Dachfläche von 180 Quadratmeter. Sind Dachstuhl und Sparren noch intakt und müssen nicht ausgewechselt werden, so liegt der Gesamtpreis mit einer Eindeckung mit Betondachsteinen bei etwa 10.300 EURO.
Mit der Größe der Dachfläche verteuern sich naturgemäß auch die Materialkosten und mit der Arbeitszeit auch der Arbeitslohn. Bei angewinkelten Dachflächen, bei denen einzelne kleine Dachflächen bedingt durch Gauben oder die Hausbauweise in unterschiedlichen Winkeln zueinanderstehen, steigt der Kostenfaktor ebenfalls sowohl bei Arbeitslohn als auch bei notwendigem Material. Manchmal sind auch noch Zusatzarbeiten notwendig, wie beispielsweise eine besondere Einfassung und Abdichtung des Schornsteins oder das Anbringen eines Schneefangs und eines Laubfangitters. In der Praxis hat sich erwiesen, dass es günstig ist, bei einer Dachsanierung und Neueindeckung solche Zusatzarbeiten direkt mit ausführen zu lassen. Gerade Laubfanggitter bewahren Sie davor, immer wieder die verstopfte Regenrinne von verklebtem Laub zu säubern.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie das Dach neu eindecken
Viele Gemeinden machen spezielle Auflagen, die Sie bei der Einholung der Baugenehmigung beachten müssen. Oft werden die Farben der Dachziegel vorgeschrieben und manchmal auch die Art der Bedeckung. Klären Sie ab, ob ein Gerüst notwendig ist und ob Sie dazu eine besondere Genehmigung brauchen. Das ist vor allen Dingen wichtig, wenn das Gerüst auf einem Gehweg aufgebaut werden muss.
Werden mindesten zehn Prozent der Dachfläche komplett erneuert, ist eine Dämmung gesetzlich vorgeschrieben. Hat der Dachdecker im Vorfeld den Dachstuhl überprüft und als ausreichend tragfähig eingestuft, sollten Sie möglicherweise überdenken, ob es für Sie sinnvoll ist, eine Solaranlage oder Fotovoltaik-Anlage zu installieren, oder Sie planen Dachgauben, wenn Sie zusätzlichen Wohnraum im Dachgeschoss haben möchten. Dazu ist es manchmal nützlich, einen Architekten mit hinzuziehen.
In den meisten Fällen können Dachsanierungen durch entsprechende Fördermittel günstig finanziert werden. Holen Sie auch von verschiedenen Banken Angebote für Finanzierungsmöglichkeiten ein. Erfahrungsgemäß gibt es dabei ganz erhebliche Abweichungen. Ist die Finanzierung endgültig geklärt, stellen Sie den Bauantrag bei Ihrer Gemeinde.
Abschlussarbeiten wenn das Dach neu eingedeckt ist
Sie haben Ihr Haus mit der Neueindeckung des Dachs im Wert gesteigert und wollen natürlich, dass das auch über Jahre verlässlich so bleibt. Dann sollten Sie, nachdem das Dach neu gedeckt wurde, alle Faktoren noch einmal gründlich überprüfen. Die Einddichtung befindet sich an der Außenseite der Dachkonstruktion. Überprüfen Sie, dass sie ordnungsgemäß ausgeführt wurde und damit die Dachinnenseite vor Zug und Feuchtigkeit geschützt ist. Bereits ein geringfügiger Luftwechsel sollte gewährleistet sein, damit sich unter der Winddichtung kein Kondenswasser bilden kann.
Dagegen wird die Luftdichtung (Dampfsperre)in der Innenseite der Dachkonstruktion angebracht und verhindert, dass der Raumluft in die Dachkonstruktion oder in die Dämmstoffe eindringen kann.
Bedingt durch den Klimawandel kommen immer mehr Stürme auf und heftige Regenfälle oder Hagel. Überprüfen Sie genau mithilfe eines Fachmanns, ob das neue Dach den Anforderungen auf Dauer gewappnet ist, keine mögliche Angriffsfläche bietet und absolut dicht ist.
Die Erneuerung Ihres Hausdachs kann zu jeder Jahreszeit erfolgen. Voraussetzung ist allerdings trockenes Wetter. Jede Jahreszeit hat ihre Vor- und Nachteile. Im Winter bei klirrender Kälte wird kein Dachdecker hinauf steigen, um Arbeiten auf dem Dach auszuführen. Genauso schlecht geht es aber auch in einem verregneten Sommer. Fazit ist, wenn möglich, sollten Sie den Termin kurzfristig angehen, wenn mit trockenem Wetter zu rechnen ist.