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Marvin Steinberg im Interview: Zwei Unternehmer haben erreicht, was der Regierung ernste Probleme machte

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"Eine ordentliche Kalkulation mit einer fairen Gewinnspanne reicht vollkommen aus."

Als die Corona-Krise im März und April 2020 richtig hochkochte, wurde in den Medien vor allem eine Frage gestellt: Warum ist Deutschland nicht ausreichend mit Atemschutzmasken versorgt und warum schafft die Regierung es nicht, die Beschaffung zu organisieren? Dass es auch anders geht, haben die Unternehmer Marvin & Aaron Steinberg von der Bettersafe GmbH gezeigt. Grund genug für uns, Marvin Steinberg zu einem Interview einzuladen und nach den Hintergründen rund um das Unternehmen zu fragen.

Guten Tag Herr Steinberg. Danke, dass Sie unserer Intervieweinladung gefolgt sind. Stellen Sie sich und die Bettersafe GmbH doch bitte einmal genauer vor.

Marvin Steinberg, CEO der Bettersafe GmbH .
Portrait von Marvin Steinberg.

Marvin Steinberg: Guten Tag, ich freue mich über die Einladung. Die Bettersafe GmbH wurde im Zuge der Corona-Krise gegründet und beschafft vor allem Atemschutz-, OP- und FPP2-Masken. Wir vertreiben auch 3M Masken und Nitril Handschuhe, so dass wir eine gute Ausstattung mit hochwertigen medizinischen Artikeln gewährleisten können. In diesem Zusammenhang achten wir auf eine gleichbleibend hohe Qualität zu bezahlbaren Preisen. Mittlerweile bieten wir zusätzlich auch Corona-Tests an.

Mit den Preisen sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Da gab es im Frühjahr ja durchaus Probleme.

Marvin Steinberg: Sie sagen es. Aufgrund der hohen Nachfrage stiegen die Preise in Dimensionen, die nicht mehr als realistisch zu betrachten waren. Vor der Krise kostete eine herkömmliche FFP2-Maske ca. 50 Cent pro Stück. Mit dem Aufflammen der Krise erhöhte sich deren Preis auf teilweise zweistellige Eurobeträge. Es war mitunter der blanke Wahnsinn, was der Markt hervorbrachte.

Davon haben Sie sich bewusst distanziert. In einem Artikel wird berichtet, dass Sie mit der Bettersafe GmbH vollständig transparent ihre Preise und Margen offenlegen. Ist das wirklich so?

Marvin Steinberg: Ja, das stimmt. Und das handhaben wir auch weiterhin so. Mir war es vor allem in der akuten Krisenzeit wichtig, dringend benötigtes Material zu beschaffen. Aus diesem Grund haben mein Bruder und ich uns bewusst dazu entschlossen, nicht das Maximum an möglichen Gewinn herauszuholen. Eine ordentliche Kalkulation mit einer fairen Gewinnspanne reichte uns vollkommen aus. So verdienen wir pro OP-Maske ca. 15 Cent und pro FFP2-Maske liegt die Gewinnspanne bei ca.40 Cent. Zusätzlich haben wir in den besonders harten Monaten ein größeres Kontingent an Mund-Nasen-Schutzmasken für die Stadt Mainz zur Verfügung gestellt. Damit konnten Feuerwehren Altenheime und Krankenhäuser entsprechend ausgestattet werden. Uns war zudem wichtig, auch der kroatischen Partnerstadt Zagreb mit Masken unter die Arme zu greifen.

Mittlerweile liegt unsere Gewinnspanne jedoch eher bei 5-10 Cent pro Maske, aber dafür verkaufen wir auch deutlich größere Mengen. Wir gehören in Europa zu den größten und bekanntesten Verkäufern für entsprechende Ausstattung und agieren mittlerweile auch weltweit. Unser soziales Engagement haben wir beibehalten und spenden sowohl Masken als auch Gelder für wohltätige Zwecke.

Für ihr Engagement wurden ihr Bruder Aaron und Sie bereits für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Wie fühlt sich das an?

Marvin Steinberg: Solche Nachrichten freuen mich ganz besonders. Wir konnten im richtigen Moment helfen und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Dass wir dafür nun sogar für eine so hohe Auszeichnung vorgeschlagen wurden, macht mich zutiefst dankbar.

Neben der Bettersafe GmbH sind Sie jedoch auch noch mit anderen Unternehmen am Start. Welche Geschäftsbereiche umfassen diese?

Marvin Steinberg: Ja, ich betreibe bereits seit einigen Jahren die Steinberg Marketing GmbH. Hier helfen wir Unternehmen mit datengetriebenen Marketingstrategien dabei, schnell wachsende Marken mit enormem Potenzial zu kreieren. Da dieser Prozess recht aufwendig ist, arbeiten wir immer nur mit einem vorab festgelegten Kundenkreis zusammen. Darüber hinaus helfen wir mit der Steinberg Invest GmbH Start-Ups dabei, die nächste Stufe im Business zu erreichen. Dort erhalten Kunden neben dem benötigten Kapital natürlich auch unser geballtes Know-how in Sachen Marketing und können von den enormen Vorteilen unseres Netzwerks profitieren. Wichtig ist für uns, dass diese Firmen jedoch bereits einen erfolgreichen Proof of Concept haben – also bereits bewiesen haben, dass ihre Geschäftsidee und das dahinterstehende Konzept funktionieren.

Das klingt nach viel Arbeit. Wie schaffen Sie es, all diese Tätigkeit zeitlich unterzubringen?

Marvin Steinberg: Ich verfüge trotz meiner 32 Jahre bereits über eine gewisse Erfahrung im Aufbau von Unternehmen. Wer die grundlegenden Abläufe kennt, kann viele Schritte automatisieren oder delegieren. Das funktioniert natürlich nur mit einem entsprechend guten Team. Darüber hinaus geht es mir dabei stets darum, angefangene Projekte erfolgreich zu Ende zu führen. Wenn man mit einer gewissen Begeisterung dabei ist, fühlt sich ein voller Terminkalender nicht wie Arbeit an, sondern macht einfach nur Spaß!


Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

 

Autor: Redaktion
Bildquelle: steinberginvest.de
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