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Sondierungsgespräche

Im Rahmen von Sondierungsgesprächen prüfen Parteien nach einer politischen Wahl, ob sie in Verhandlungen über eine Koalition eintreten.

Sondierungsgespräche dpa bildfunk

Sondierungsgespräche sind der erste Akt, der in Deutschland nach einer Wahl geschieht, um eine künftige Regierung zu bilden. Im Zuge von Sondierungsgesprächen können Parteien herausfinden, ob zwischen ihnen genügend Gemeinsamkeiten bestehen, um in Koalitionsverhandlungen einzutreten. Werden auch diese erfolgreich beendet und mittels eines Koalitionsvertrags besiegelt, ist die Regierungsbildung abgeschlossen.

Gelingt es einer Partei, bei einer Wahl mehr als 50 Prozent der Stimmen zu erringen (absolute Mehrheit), sind weder Sondierungsgespräche noch Koalitionsverhandlungen notwendig, da die Partei in der Lage ist, alleine zu regieren. Erreicht keine Partei die absolute Mehrheit und scheitern die Sondierungsgespräche, kann eine Minderheitsregierung oder eine Neuwahl zustande kommen.

Bei Sondierungsgesprächen vergleichen die beteiligten Fraktionen ihre unterschiedlichen Inhalte und Positionen, diskutieren über die größten Streitthemen und loten aus, inwieweit sich Kompromisse arrangieren lassen. Anschließend entscheiden sie, ob eine gemeinsame Grundlage existiert und konkrete Verhandlungen über eine Koalition sinnvoll erscheinen.

Nach der Bundestagswahl 2017 trafen sich die Parteispitzen von CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen, um Sondierungsgespräche über eine sogenannte 'Jamaika-Koalition' zu führen. Etwa vier Wochen nach Beginn erklärte die FDP die Sondierungsgespräche für gescheitert. Im Anschluss rückte die SPD von ihrem kategorischen Nein zu einer Neuauflage der Großen Koalition aus SPD und CDU/CSU ab und nahm Gespräche auf.

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