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Guantánamo

Guantánamo ist ein Gefangenenlager der Guantánamo Bay Naval Base, einem Stützpunkt der US Navy auf Kuba. Es wird oft für seine Haftbedingungen kritisiert.

Guantánamo picture alliance / dpa

Unter dem Namen Guantánamo versteht die Weltöffentlichkeit das Gefangenenlager auf dem Stützpunkt der US-Marine in der gleichnamigen Bucht im Südosten Kubas. Auch die Provinz, in der sich der Stützpunkt befindet, und die Hauptstadt derselben tragen den Namen Guantánamo.

Im Jahr 1898, während des Spanisch-Amerikanischen Krieges, eroberten die USA die Bucht von Guantánamo. 1934 unterzeichneten Kuba und die Vereinigten Staaten einen Vertrag, der den USA die Nutzung von Guantánamo Bay erlaubte.

Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center im Jahr 2001 begannen die USA, den Stützpunkt um ein Internierungslager für Gefangene im Krieg gegen den Terror zu erweitern. Das erste Lager – Camp X-Ray – war nur von Januar bis April 2002 in Betrieb. Es bestand aus Käfigen, die in der prallen Sonne standen.

Im Jahr 2002 wurden insgesamt 779 Gefangene in Guantánamo Bay interniert. Von Beginn an war das Gefangenenlager juristisch stark umstritten. Die US-Regierung bezeichnet die Gefangenen als "feindliche Kämpfer“ und verweigert ihnen die Rechte von Kriegsgefangenen gemäß der‚Genfer Konvention. Bereits 2004 bezeichnete das Internationale Komitee des Roten Kreuzes die Verhörmethoden in Guantánamo als Folter.

US-Präsident Barack Obama hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2009 die Schließung der Gefangenenlager angeordnet, stieß dabei aber auf starken Widerspruch der Opposition. Sein Nachfolger Donald Trump will an Guantánamo festhalten und unterzeichnete im Januar 2018 einen Erlass, das Gefangenenlager offen zu lassen.

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