Fußball und FansStadionverbot: DFB kündigt neue Kontrollinstanz an

Magdeburger Fans äußern sich zum Thema Stadionverbote.
Magdeburger Fans äußern sich zum Thema Stadionverbote.
Andreas Gora/dpa

Die Diskussion um die Sicherheit in Fußballstadien geht weiter. Der DFB gibt einen Zwischenstand bekannt.

Stadionverbote sollen auch weiterhin von lokalen Kommissionen verhängt werden. Zudem hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine zusätzliche zentrale Instanz zur Kontrolle angekündigt. «Die neue Instanz dient als übergeordnete Fachaufsicht, um ein einheitliches, konsequentes, effektives, effizientes und faires Stadionverbotsverfahren zu gewährleisten», teilte der DFB mit. Zu dem Thema hatte es zuletzt immer wieder Diskussionen und Proteste von Fußballfans gegeben.

Bei einem Spitzengespräch zum Thema «Gewalt in Fußballstadien» hatten die Sportminister der Länder vor rund einem Jahr beschlossen, eine bundesweite zentrale Stadionverbotskommission im deutschen Profifußball einzuführen. Infolgedessen diskutierten Vertreter von Politik, Polizei, DFB, Deutscher Fußball Liga (DFL) und der Koordinationsstelle Fanprojekte in den vergangenen Monaten in einer Arbeitsgruppe das Thema Stadionsicherheit und tun dies auch weiter.

Forderung nach Streichung von Kartenkontingenten für Gästefans

Laut DFB wurde dort beispielsweise die Reduzierung beziehungsweise Streichung von Kartenkontingenten für Gästefans oder die Verpflichtung zur Personalisierung von Tickets gefordert. Zudem sei thematisiert worden, dass von den Behörden Sicherheitskonzepte der Vereine nicht mehr genehmigt werden. Spiele könnten dann nicht stattfinden.

«Aus Sicht des Fußballs sollten derartige einseitige Eingriffe der Behörden unbedingt vermieden werden, weil sie nicht auf die Täter zielen und zur Zielerreichung ungeeignet sind», schreibt der DFB. Der Verband bezeichnet das Stadionerlebnis in Deutschland als «sicher». Dabei beruft er sich auf Statistiken der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei sowie auf Umfragen.

DFB: «Unterschiedliche Standpunkte» in den Gesprächen

«Ziel des DFB und der DFL war und ist es in allen Gesprächen, im Sinne des Fußballs geeignete und zielführende Maßnahmen zu vereinbaren, welche die Sicherheit rund um Fußballspiele weiter verbessern und zugleich Einsatzstunden der Polizei reduzieren können», heißt es vom DFB. «Zugleich galt es aber, ungeeigneten, nicht erforderlichen und/oder nicht angemessenen Forderungen mit Aufklärung und sachlichen Argumenten entgegenzutreten. In den Gesprächen wurden unterschiedliche Standpunkte sehr deutlich.»

Der DFB will unter anderem die Prävention verbessern. So sollen die Zahl der Fanbeauftragten erhöht und die Sicherheitsbeauftragten und Veranstaltungsleiter der Clubs gestärkt werden.