Die meisten Menschen müssen sie mindestens einmal im Leben ertragen, viele sogar mehrmals: Trennungsschmerzen. Wer auf Partnersuche ist und eine Liebesbeziehung eingeht, geht zeitgleich auch immer das Risiko mit ein, dass seine Beziehung irgendwann in die Brüche gehen könnte. Was dann folgt, ist häufig nur schwer zu verdauen. Trennungsschmerzen, oft auch als Liebeskummer bezeichnet, sind ein ernsthaftes Leiden. Es durchzustehen und hinter sich zu lassen erfordert viel Kraft und oftmals auch sehr viel Zeit, bevor an eine erneute Partnersuche überhaupt zu denken ist. Wie Trennungsschmerzen entstehen, wovon es abhängt, wie stark sie sind, welche häufigen Reaktionen sie auslösen und wie man mit ihnen umgehen kann, erfährst Du im folgenden Beitrag.
Wie entstehen Trennungsschmerzen?
Wie der Begriff schon sagt, ist der Auslöser von Trennungsschmerzen immer eine Trennung. Eine Trennung bedeutet zunächst einmal, dass zwei Menschen, die zuvor in einer Beziehung waren, getrennte Wege gehen. Dadurch lassen sich Trennungsschmerzen auch ganz klar von der übergeordneten Bezeichnung Liebeskummer abgrenzen. Denn Liebeskummer kannst Du auch empfinden, wenn Du auf Partnersuche bist und mit der Person, für die Du Gefühle hast, nie zusammen warst, etwa weil diese Deine Liebe nicht erwidert. Eine Trennung kann einvernehmlich geschehen oder, wie es oft der Fall ist, von nur einem Partner ausgehen. In der Regel leidet der verlassene Partner stärker unter Trennungsschmerzen, denn er wird vor vollendete Tatsachen gestellt und muss, ob er will oder nicht, mit dem Verlust seines Gefährten oder seiner Gefährtin umgehen. Dieser Verlust hat für viele Menschen weitreichende Folgen. Mit dem Partner oder der Partnerin verliert man nicht nur eine vertraute Bezugsperson. Man muss sich auch von den gemeinsamen Zukunftsplänen verabschieden und sein Leben noch einmal ganz neu ordnen und ausrichten. Das kann eine regelrechte Krise auslösen und ist mit einem Trauma vergleichbar, wie es auch bei anderen schweren Schicksalsschlägen oder schlimmen Erlebnissen auftritt. Aber auch der Partner, der die Trennung angestoßen hat, leidet unter Umständen unter Trennungsschmerzen. Denn mit seiner Entscheidung führt er auch für sein eigenes Leben Veränderungen herbei, die nicht immer nur positiv sein müssen. Vielleicht hat auch er oder sie sich gewünscht, dass die Partnerschaft anders verläuft und musste einsehen, dass es unumgänglich ist, sie zu beenden, um wieder glücklich werden zu können.
Wovon es abhängt, wie stark Trennungsschmerzen sind
Jeder Mensch empfindet Trennungsschmerzen unterschiedlich. Wie intensiv sie sind, hängt zum einen von der eigenen Persönlichkeit ab und zum anderen von der Qualität und manchmal auch von der Dauer der Partnerschaft, die zu Ende gegangen ist. Aber auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle. So kann es entscheidend sein, auf welche Art und Weise eine Trennung stattfindet und aus welchen Gründen. Personen, die sehr selbstständig und eher selbstbewusst sind und abseits ihrer Partnerschaft ein reges und ausgefülltes Sozialleben fühlen, können mit Trennungsschmerzen meist leichter zurechtkommen. Männer und Frauen hingegen, deren bisheriger Lebensinhalt hauptsächlich darin bestand, sich um ihren Partner oder ihre Partnerin zu kümmern, tun sich in der Regel schwerer. Allgemein lässt sich sagen, dass Trennungsschmerzen umso stärker empfunden werden, je mehr man sein Lebensglück von der Beziehung zu seinem Partner oder seiner Partnerin abhängig gemacht hat. Auch wie lange die Leidensphase andauert, ist von Person zu Person unterschiedlich. Es gibt Männer und Frauen, die sich relativ schnell wieder auf Partnersuche begeben, sei es, weil sie wirklich bereit dazu sind oder auch nur, um das Gefühl des Alleinseins nicht aushalten zu müssen. Es gibt auch Menschen, die Monate oder gar Jahre brauchen, um sich wieder auf eine Liebesbeziehung einzulassen.

Häufige Reaktionen bei Trennungsschmerzen
Die einen ziehen sich vollkommen zurück, schließen sich tagelang in ihrer Wohnung ein und weinen. Die anderen suchen Kontakt zu Familie und Freunden, wollen sich austauschen und trösten lassen. Und wieder andere verdrängen ihre Trennungsschmerzen, indem sie sich schnellstmöglich der erneuten Partnersuche widmen oder sich anderweitig ablenken. So unterschiedlich die Reaktionen bei Trennungsschmerzen auch sind, so mehr oder weniger exzessiv können sie auch ausfallen. Der Grund ist ein ganz einfacher. Trennungsschmerzen bestehen aus einem Gemisch an unterschiedlichen Gefühlen, die nacheinander, im Wechsel oder auch zeitgleich aufkommen können. Darunter sind überwiegend negative Emotionen wie Angst, Verzweiflung, Trauer und Wut. Deshalb gibt es Männer und Frauen, die zunächst nicht wahrhaben wollen, was ihnen geschehen ist. Es gibt Personen, die die Hoffnung nicht aufgeben und versuchen den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin umzustimmen und zurückzugewinnen. Und es gibt Menschen, die Rachegelüste empfinden und sogar Racheaktionen starten oder die so verzweifelt sind, dass sie keinen Sinn mehr im Leben sehen. Während sich eine ganze Reihe an Reaktionen bei Trennungsschmerzen auf psychischer Ebene abspielen, können infolge des seelischen Zustands auch körperliche Beschwerden auftreten. Oft sind diese auf Appetitmangel und Schlaflosigkeit zurückzuführen und äußern sich in Form von Abgeschlagenheit und Gereiztheit.
So kannst Du mit Trennungsschmerzen umgehen
Weil Trennungsschmerzen immer ganz individuell empfunden werden, gibt es keine allgemeingültige Anleitung, um sie loszuwerden. Aber es gibt ein paar Tipps, die Dir dabei helfen können, mit ihnen umzugehen und diese schlimme Leidensphase auf Deine ganz persönliche Art zu überstehen.
- Vermeide es, direkt nach der Trennung Kontakt zu Deinem Ex-Partner oder Deiner Ex-Partnerin zu suchen. Streit und gegenseitige Vorwürfe wirken nur wie Salz auf Deinen frischen Wunden und lassen Dich nicht zur Ruhe kommen.
- Auch wenn es Dir zunächst guttut, Dich abzulenken, solltest Du früher oder später Deinen Gefühlen Raum geben. Setze Dich mit ihnen auseinander, damit Du sie verarbeiten und danach loslassen kannst.
- Überstürze nichts. Ein Gefühlschaos, wie Trennungsschmerzen es verursachen, kann Dich leicht zu unüberlegten oder riskanten Handlungen verleiten. Du könntest sie anschließend bereuen oder Dich unnötig in Gefahr bringen.
- Tu Dir selbst etwas Gutes. Das können Gespräche mit Vertrauenspersonen sein oder eine kleine Auszeit, in der Du Dich nur Deinem Wohlbefinden widmest. Das hilft Dir, die Stärke zu finden, die Du brauchst, um Deine Trennungsschmerzen zu bewältigen.
- Eine Trennung hinterlässt eine gewisse Leere im Herzen und im Leben. Bemühe Dich, diese Leere zu füllen, indem Du Dich mit lieben Menschen umgibst und Deine Zeit mit Dingen verbringst, die Dir Spaß machen.
- Die Erfahrung hat Dich vielleicht bereits gelehrt, dass Trennungsschmerzen mit der Zeit nachlassen. Diese Gewissheit kann Dir nach einer Trennung das Vertrauen in Dich selbst zurückgeben und Dir helfen, geduldig mit Dir zu sein.
Dass Du Deine Trennungsschmerzen überwunden hast, merkst Du unter anderem daran, dass Du wieder optimistischer in die Zukunft blickst und vielleicht auch wieder häufiger über Themen wie Partnersuche und eine neue Liebe nachdenkst.