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People Pleasing – Wie Du gesunde Grenzen setzt


People Pleaser

Unter „People Pleasing“ versteht man ein bestimmtes Verhaltensmuster von Personen, die einen besonderen Drang verspüren, es anderen recht zu machen und allen gefallen zu wollen. Sogenannte People Pleaser stellen die Bedürfnisse der anderen regelmäßig über die eigenen.

Diese Menschen sind in ihrem Umfeld in der Regel überaus beliebt. Denn man kann sich immer auf sie verlassen, sie haben stets ein offenes Ohr und helfen, wo sie nur können – selbst wenn sie eigentlich keine Zeit haben oder sich um eigene Belange kümmern müssten. Für das Umfeld, ob privat oder beruflich, sind People Pleaser also ein Gewinn. Schließlich sagen sie praktisch nie Nein und sind immer zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Doch wer regelmäßig immer nur an erster Stelle an andere denkt, stellt sich selbst und die eigenen Bedürfnisse nach hinten an. Auf Dauer sind daher Probleme praktisch vorprogrammiert.

Nicht jeder, der gern hilft, ist auch ein People Pleaser

Viele Menschen haben eine soziale Ader. Sie helfen gerne und sind gegenüber Menschen, die sie lieben, sehr aufopferungsvoll. Dies muss nicht gleich einen Grund zur Sorge bereiten, denn hilfsbereite und warmherzige Menschen sind es, die die Welt für ihr Umfeld zu einem besseren Ort machen. Nicht jeder, der für andere da ist, ist also gleich auch ein People Pleaser. Als ein solcher lassen sich Menschen bezeichnen, bei denen typischerweise folgende Merkmale festzustellen sind.

People Pleaser…

  • können einfach nicht Nein sagen
  • entwickeln ein enormes Verantwortungsgefühl – auch gegenüber den Gefühlen ihrer Mitmenschen
  • neigen dazu, sich häufig zu entschuldigen
  • bringen für jeden Verständnis auf
  • sind immer auf der Suche nach Bestätigung
  • gehen auch über eigene Grenzen hinaus, nur um es anderen recht zu machen
  • greifen die Meinung anderer auf, statt ihre eigene zu äußern
  • reagieren sehr emotional auf Kritik
  • setzen alles daran, Konflikte zu vermeiden und geben daher auch schnell nach
  • nehmen selbst nur ungern Hilfe in Anspruch, da sie anderen nicht zur Last fallen wollen
  • passen sich ihrem Umfeld in Gewohnheiten und Vorlieben übermäßig an, statt einfach sie selbst zu sein

People Pleaser sind von Ängsten getrieben

Der Drang, anderen besonders gefallen zu wollen, hängt meist mit eigenen Ängsten und Unsicherheiten zusammen. People Pleaser leiden oftmals unter einer starken Versagensangst und haben zudem große Angst vor Ablehnung. Deshalb ist es ihnen so wichtig, die Menschen um sie herum glücklich zu machen. Sollte ihnen das einmal nicht gelingen, machen sich sofort Schuldgefühle breit und die Sorge, den anderen enttäuscht zu haben. Sie machen das Glück der anderen zu ihrer Aufgabe und ist der andere unglücklich, rechnen sie sich dies als eigenes Versagen zu. Hinzu kommen oftmals auch starke Verlustängste. Für People Pleaser ist es eine erschreckende Vorstellung, dass wichtige Menschen sie verlassen könnten.

Was es bedeutet, immer nur die anderen glücklich zu machen

Stecken Sie tatsächlich in den typischen Verhaltensmustern eines People Pleasers fest? Dann werden Sie vielleicht feststellen, dass es negative Auswirkungen auf einen selbst hat, wenn man durchweg versucht, seinem Umfeld alle Wünsche zu erfüllen.

So ist das Stresslevel für People Pleaser sehr hoch. Sie sind häufig sehr angespannt, da der Körper verlernt hat, sich zu entspannen. Das kann am Ende sogar bis hin zu Depressionen führen, weil die ganzen Verpflichtungen einfach nicht zu schaffen sind. Man macht den eigenen Wert davon abhängig, was andere über einen denken.

Hinzu kommt, dass es natürlich auch immer Menschen im eigenen Umfeld geben kann, die die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft eines People Pleasers ausnutzen. Gerade innerhalb einer Beziehung kann es schnell zu einem Ungleichgewicht kommen – der eine gibt, der andere nimmt nur. Im Normalfall sollte es einem zudem selbst Freude bereiten, wenn man einem Menschen helfen und ihn glücklich machen kann. Das schöne Gefühl eben, etwas Gutes getan zu haben. Bei People Pleasern kann das aber anders sein. Wenn die Gedanken nur noch darum kreisen, wie man alles organisiert bekommt und man sich selbst einen enormen Druck aufbaut, geht es schon lange nicht mehr um Freude, sondern nur noch um reine Verpflichtungen.

Dem People Pleasing ein Ende setzen

Haben Sie für sich selbst festgestellt, dass Sie all diese Aufgaben für andere nicht mehr übernehmen möchten? Dass Sie schlichtweg auch keine Zeit haben, immer für andere da zu sein und dabei regelmäßig an die eigenen Grenzen der Belastbarkeit stoßen? Das bedeutet nicht, dass man fortan jedem die kalte Schulter zeigen und abweisend ein muss. Wird man um einen Gefallen gebeten, sollte man aber davon absehen, sofort und ohne Zögern Ja zu sagen.

Stattdessen nimmt man sich einen Moment Zeit, um für sich selbst zu überlegen. Habe ich Zeit, das zu tun, um was ich gebeten wurde? Möchte ich das überhaupt tun und fühle mich danach? Ist es mir auch möglich, das zu tun oder fordert es mir zu viel ab? Sollte die Antwort auf eine dieser Fragen Nein lauten, ist es die richtige Entscheidung, an Ihre eigenen Bedürfnisse zu denken und Ihren Mitmenschen ebenfalls mit einem Nein zu antworten.

Dies wird vielleicht gerade zu Anfang nicht leicht fallen. Doch mit der Zeit werden Sie merken, wie befreiend es ist, „Nein“ sagen zu können und dieses anhaltende Verpflichtungsgefühl abzulegen. Sie können dennoch weiterhin eine fürsorgliche und hilfsbereite Person sein, die für Freunde und Familie da ist. Nur eben nicht mehr um jeden Preis und nicht mehr in einem Maße, bei dem Sie selbst auf der Strecke bleiben. Lernen Sie wieder, authentisch zu sein, statt sich nur nach anderen zu richten und sich den Menschen in Ihrem Umfeld anzupassen.

Um dies zu erreichen, können Sie etwas für sich selbst tun:

  • Werten Sie Ihr Selbstwertgefühl auf: Nehmen Sie sich Zeit, um zu reflektieren. Setzen Sie sich mit Ihren eigenen Bedürfnissen auseinander. Tun Sie etwas Gutes für sich!
  • Achten Sie auf Ihr Umfeld: Umgeben Sie sich mit Leuten, die Sie dabei unterstützen, Ihre eigene Identität zu entwickeln. Vermeiden Sie den Kontakt zu Menschen, die sich auf einem Ego-Trip befinden oder narzisstisch veranlagt sind. Denn diese Menschen werden sich immer über Sie stellen und versuchen, Ihr Selbstwertgefühl kleinzuhalten.
  • Lernen Sie Nein zu sagen: Wenn Sie stets selbstlos für andere da waren, ohne auch nur zu zögern, wird ein Nein zunächst sicher schwerfallen. Arbeiten Sie daran. Antworten Sie beispielsweise mit „Gib mir etwas Zeit, um darüber nachzudenken“ oder „Ich werde mich später bei dir melden“. Dadurch gewinnen Sie Zeit, um sich in Ruhe damit auseinanderzusetzen, um Sie der Person wirklich helfen wollen und können. Überlegen Sie sich Ihre Antwort und formulieren Sie sie klar für sich selbst aus. Dann kommt Ihnen auch ein Nein leichter über die Lippen.