Beim Aufstieg im Ortler-Gebirge Vermisste gefunden! Fünf deutsche Bergsteiger sterben bei Lawinenunglück in Südtirol
Tödliches Drama am Berg!
Bei einem Lawinenunglück in Südtirol sind am 1. November fünf deutsche Bergsteiger ums Leben gekommen. Nach Angaben der italienischen Bergwacht wurden ihre Gruppen bei einem Aufstieg im Ortler-Gebirge von der Lawine erfasst. Zwei noch vermisste Personen wurden am Sonntag tot geborgen.
Fünf Tote nach Lawinenabgang in der Nähe der Vertainspitze
Bei einem Lawinenunglück in Südtirol sind fünf deutsche Bergsteiger gestorben. Am Sonntag sind auch die Leichen der beiden noch vermissten Deutschen gefunden worden. Es handelt sich um einen Vater und seine erst 17 Jahre alte Tochter. Die beiden seien mehrere Hundert Meter in die Tiefe gerissen worden. „Wir haben gehofft, dass wir die finden. Die waren jetzt an ganz anderer Stelle, als dort, wo die Lawine heruntergegangen ist. Die waren viel weiter auf der Seite draußen. Das ist zwar komisch, aber auf jeden Fall haben wir sie gefunden. Und das ist das Wichtigste”, erklärte der Einsatzleiter der Bergrettung Sulden, Olaf Reinstadler, im RTL-Interview.
Drei Tote, zwei Männer und eine Frau, wurden bereits beim ersten Rettungseinsatz am Samstag tot geborgen. Sie seien als Tourengeher unterwegs gewesen.

Das Unglück ereignete sich kurz vor 16 Uhr in der Nordwand unterhalb des Gipfels auf etwa 3.200 Metern Höhe, wo die Bergsteiger gerade auf dem Weg nach oben waren. Der Berg ist wegen seiner Rundsicht nach allen Seiten ein viel begangener Gipfel. Nach Angaben der Bergwacht waren die Bergsteiger unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs – eine Dreier-Seilschaft und zwei Seilschaften jeweils zu zweit.
Zwei Männer haben das Lawinenunglück überlebt
Zwei Männer in den 50ern haben das Unglück „durch pures Glück” überlebt, berichte der Einsatzleiter weiter. Die Lawine löste sich nach bisherigen Erkenntnissen etwa hundert Meter unter dem Gipfel. Die Bergsteiger wurden davon offensichtlich völlig überrascht. Für die Kletterer, die an dieser Stelle mit Steigeisen und Eispickeln unterwegs waren, gab es praktisch kaum kein Entkommen.
Die beiden Männer, die den Abgang von etwas weiter weg beobachteten, schlugen dann Alarm. „Die sind absolut unverletzt. Nur haben sie alles mitbekommen. Zum guten Glück waren sie da, damit wir überhaupt Informationen hatten, weil sonst hätten wir die zwei heute da überhaupt nicht mehr gesucht, weil wir wussten ja nicht, dass die unterwegs waren”, so Reinstadler.
Lese-Tipp: Deutscher Urlauber stirbt bei Lawinenunglück
Rätselhaft war zunächst, warum die drei Gruppen zu dieser verhältnismäßig späten Uhrzeit noch auf dem Weg nach oben waren. Der Aufstieg zur Vertainspitze gilt als lang und anstrengend, aber nicht als technisch schwierig. Nach Auskunft von Bergrettern waren sie zu der Tour bereits am Morgen in Sulden gestartet. Die Lawine ging herunter, als es fast schon zu dämmern begann.
Video-Tipp: Menschen in Panik! Gewaltige Schnee-Lawine verschüttet Zeltlager
Nordwand gilt als „hochalpine Eistour”
Dem Bergwacht-Sprecher zufolge bestand am Samstag keine besonders große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als „hochalpine Eistour”, für die Seil und eine komplette Ausrüstung für Eisklettern erforderlich sind.
Lese-Tipp: Er kämpfte für seine Familie! Tourist nach sieben Stunden aus Lawine gerettet
Die Vertainspitze oberhalb von Sulden ist wegen ihrer Rundumsicht auf die anderen Berge ein viel bestiegener Gipfel. Nach Angaben der Bergwacht waren zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nordwand ansonsten keine Bergsteiger unterwegs. Südtirol gehört rund ums Jahr unter deutschen Urlaubern zu den besonders beliebten Gebieten in Italien. Höchster Berg der Region ist der Ortler mit 3.905 Metern. An den Rettungsarbeiten war neben der Bergwacht auch die italienische Finanzpolizei und die Feuerwehr beteiligt. Im Einsatz waren neben Hubschraubern auch Drohnen und Wärmebildkameras.
Verwendete Quellen: Italienische Berg- und Höhlenrettung, eigene RTL-Recherche, dpa
































