Woche gegen Lebensmittelverschwendung
Zu gut für die Tonne: So können wir selber zum Lebensmittelretter werden
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Zwölf Millionen Tonnen für die Tonne
Zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland immer noch jährlich im Müll. Dabei sind sie oft durchaus gut haltbar und noch genießbar. Und das ist nicht nur ein Problem in Privathaushalten. Auch Restaurants oder Supermärkte müssen sich überlegen, wie weniger Essen weggeworfen werden kann. Wie eine 33-jährige Hamburgerin ganze Kühlschränke voller Lebensmittel vor der Tonne bewahrt, zeigt sie im Video.
Per App Gutes tun - und dabei sparen!
Mit der kostenlosen App „Too good to go“ können Nutzer stark preisreduzierte Lebensmittel in Läden, Cafés oder Restaurants in ihrer Umgebung kaufen - kurz bevor diese im Mülleimer landen. "Das eigentliche Problem ist, dass in der Gastro oder im Cafe die Theke voll aussehen muss, weil das den Kunden anspricht. Dadurch kommt es auch zustande, dass gegen 14 oder 15 Uhr die Theke nochmal voll gemacht wird“, erklärt der Hamburger Bistrobesitzer von „Alma & August“ Cagdas Aydin. Mehr als 500 Betriebe beteiligen sich in Hamburg und Schleswig Holstein an der App, von großen Ketten bis hin zu kleinen Cafes.
Der Haken für die Nutzer: Wer eine Portion kauft, weiß nicht genau, was er bekommt. Stattdessen gibt es eine Überraschungstüte. Trotzdem kommt das Konzept bei den Norddeutschen gut an, mehr als eine Million Mahlzeiten konnten Nutzer über die App schon vor der Tonne retten.
Unverpackt einkaufen für die Umwelt
Gutes tun kann jeder auch mit bewussterem Einkaufen, zum Beispiel beim Kauf unverpackter Lebensmittel. Alleine in Hamburg produzieren die Bürger laut Stadtreinigung pro Jahr 206 Kilogramm Restmüll. Davon sind neun Prozent verpackte Lebensmittel und elf Prozent bereits geöffnete Lebensmittel wie Brot, Salat oder Essensreste.
In Hamburg gibt es über ein Dutzend Unverpackt-Läden, in kleineren Städten sind die umweltbewussten Läden ebenfalls immer mehr am Kommen. Aber auch große Supermärkte bieten Obst und Gemüse häufig unverpackt an. Wer unverpackt einkauft, vermeidet nicht nur Müll, sondern kann auch die Portionen selbst bestimmen. So landen am Ende weniger Lebensmittel im Müll.
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Eine zweite Chance für Lebensmittel mit Makeln
Auch Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern landet oft nicht auf dem Teller, sondern in der Tonne. "Ich glaube, das ist einfach etwas Gewohnheit, dass der Griff dann doch zum Apfel geht, der keinen Fehler hat“, erklärt Michael Strothoff, der Unternehmenssprecher von Aldi Nord.
Zum Start der bundesweiten Woche gegen Lebensmittelverschwendung bringt sein Unternehmen jetzt genau diese Produkte in den Handel. Dabei bekommt der Verbraucher zum Beispiel gesondert platzierte Äpfel, die leichte Makel haben, geschmacklich aber vollkommen in Ordnung sind – und das sogar zu einem günstigeren Preis. Damit sorgt die Lebensmittelrettung nicht nur für ein gutes Gefühl, sondern schont am Ende sogar noch den Geldbeutel.