Waldschutz ist Gesundheitsvorsorge!
Zoonosen: Fehlt der Wald - kommen die Krankheiten
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Wo Regenwälder verschwinden, haben Krankheiten gute Karten
Covid-19 ist eine Zoonose. Das heißt, das Sars-CoV-2 lebte lange Zeit unbehelligt wahrscheinlich in Fledermäusen. Weil die Tiere zu den Märkten und damit zum Menschen gebracht wurden, konnte es überspringen und löste schließlich die Corona-Pandemie aus. Nun hat ein Forscherteam herausgefunden, dass Zoonosen da besonders häufig auftreten, wo intakte Regenwälder durch Monokulturen ersetzt werden.
Monokulturen sind "grüne Wüsten"
Dies beschreiben Serge Morand von der Universität in Montpellier und Claire Lajaunie von der Universität Aix-Marseille im Fachmagazin „Frontiers in Veterinary Science“. Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt: Da, wo intakte Wälder und tropische Regenwälder verschwinden, werden sie meist zu Monokulturen oder die Landschaft wird aufgerissen, um die Bodenschätze zu entnehmen.
Monokulturen aber sind toter Raum, sozusagen „grüne Wüsten“. Das heißt, die großen Palmölplantagen, die meist da entstehen, wo einst Regenwälder Millionen von Lebewesen eine Heimat gaben, sind für die meisten Tiere schlichtweg kein Lebensraum. Kleine Tümpel für Mücken aber finden sich dort in großer Zahl. Und die haben dann keine Fressfeinde mehr, weil Vögel, Amphibien und Säugetiere vertrieben wurden. So vermehren sich diese Tiere dort in Unmengen und sie bringen auch den Menschen Krankheit und Tod.
Artenarme Wälder beheimaten keine Insekten-Jäger
Auch kleine Nagetiere, die zum Beispiel das Hanta-Virus übertragen, vermehren sich unter diesen Bedingungen. Die Forscher fanden heraus, dass sich die Malaria genau an den Entwaldungsfronten stark ausbreitete.
Die Wissenschaft nennt die krankmachenden Tiere Vektoren, es sind vor allem Mücken und Zecken. Auch dem Ebola-Ausbruch vor einigen Jahren in Westafrika waren große Rodungen vorausgegangen. Dengue-, Zika- und Gelbfieber sind da auf dem Vormarsch, wo artenarme Wälder entstehen, also Monokulturen.
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Das gilt aber nicht nur für die Tropen. Auch in Europa sind artenarme Wälder wie unsere unnatürlichen Fichtenkulturen für Vögel, Frösche und andere Jäger schlichtweg uninteressant. Zecken aber kommen da gut klar. Auch in unseren Breiten sollten wir also auf möglichst intakte Mischwälder setzen, um der durch Zecken übertragenen Borreliose oder dem Hantavirus zu begegnen.
Zoonosen hat es immer schon gegeben, aber je mehr Land wir versiegeln, je weiter wir Menschen uns in die letzten verbliebenen Lebensräume der Wildtiere ausbreiten, je mehr wir intakte Wälder durch Monokulturen ersetzen, desto mehr gefährden wir uns selbst.
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