15. September 2020 - 16:15 Uhr
HSV-Profi mitten im Handgemenge
Turbulente Szenen im Stadion von Dynamo Dresden: Toni Leistner stürmte im Anschluss an die DFB-Pokal-Partie gegen die Sachsen auf die Tribüne und legte sich mit einem Fan an. Grund: Der Fan soll Leistners Familie beleidigt haben. So kurios die ganze Szene auch war: Der HSV-Profi ist nicht der erste Fußballer, dem die Sicherungen völlig durchgebrannt sind. Wir zeigen Ihnen die spektakulärsten Ausraster der Fußball-Geschichte.
Zidanes legendärer Kopfstoß

Im wahrsten Sinne des Wortes zentraler Kopf dieser Aktion: Mittelfeld-Legende Zinédine Zidane. Es war eines der wichtigsten Spiele seiner Karriere, das WM-Finale 2006 gegen Italien, als der aufgebrachte Franzose plötzlich die Beherrschung verlor und Gegenspieler Marco Materazzi einen Kopfstoß verpasste. Der Italiener reagierte in geübter Drama-Manier und Zidane wurde vom Platz gestellt. Später gab Materazzi zu, Zidanes Schwester beleidigt zu haben. Dennoch ist die Aktion an Tragik kaum zu übertreffen: Denn Zidane beendete mit der Roten Karte seine Karriere im französischen Nationalteam.
Cantona-Kick gegen gegnerischen Anhänger

Ähnlich wie bei Leistner richtete sich dieser Ausraster an die gegnerischen Fans. Im Gegensatz zum HSV-Profi legte der Franzose Eric Cantona aber noch eine deutliche Schippe drauf: Der ehemalige Profi von Manchester United hatte im Premier-League-Duell gegen Crystal Palace die Rote Karte gesehen und war auf dem Weg in die Kabine, als ein gegnerischer Fan ihn beleidigt haben soll. Die Reaktion des Rüpel-Kickers? Mit einem Kung-Fu-Tritt streckte Cantona den Anhänger auf der Tribüne nieder. Der Franzose kassierte daraufhin ein halbes Jahr Sperre.
Evra gegen die eigenen Fans

Und wieder handelt es sich um einen Franzosen: Dieser 'Fehltritt' richtete sich jedoch gegen die eigenen Fans. Vor der Europa-League-Partie gegen das portugiesische Team Vitoria Guimaraes ließ sich Olympique-Marseille-Kicker Patrice Evra von den französischen Fans provozieren und trat auf Gesichtshöhe zu. Die Folge: Marseille feuerte den heute 39-Jährigen.
Suarez beißt zu

Diese Aktion gehört ebenfalls zu den großen Ausraster-'Leckerbissen': Die Tätlichkeit ereignete sich bei der WM 2014 in Brasilien. Im Gruppenspiel zwischen Uruguay und Italien konnte der Südamerikaner Luis Suarez nicht mehr an sich halten und Biss seinem Gegenüber, Giorgio Chiellini aus Italien, in die Schulter. Kurios an der Szene: Anschließend hielt sich Suarez die Zähne, als ob er der Leidtragende sei. Der Biss brachte dem Stürmer eine viermonatige Sperre ein.
Rijkaards Spuck-Attacke gegen Völler

Eine weitere widerliche Aktion, die in die Fußball-Geschichte einging, ist der Zwist zwischen Nationalspieler Rudi Völler und Frank Rijkaard vom Erzrivalen aus Holland. Im WM-Achtelfinale 1990 kam es zum Eklat, als der Niederländer den späteren Weltmeister von hinten bespuckte. Völler reagierte wütend. Bis heute ist unklar, warum neben Rijkaard auch Völler die Rote Karte sah.
Kahn mit seinem Kung-Fu-Tritt

Diese Partie zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern aus dem Jahr 1999 gilt bis heute als eine der hitzigsten. Im Zentrum: Bayern-Keeper Oliver Kahn. Gleich zwei Mal brannten bei dem Heißblüter gleich alle Sicherungen durch: Zunächst biss das heutige Bayern-Vorstandsmitglied BVB-Kicker Heiko Herrlich ins Gesicht, wenig später ging Kahn mit einem Kung-Fu-Tritt auf den Dortmunder Stürmer Stephane Chapuisat los. Für keine der beiden Aktionen kassierte der 'Titan' einen Platzverweis.
Abraham tackelt Streich

Ausgangspunkt war eigentlich nur ein Ball, der in der Schlussphase der Bundesliga-Partie zwischen dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt ins Aus hoppelte. Dann ging alles Schlag auf Schlag: Weil die Eintracht 0:1 zurücklag und Freiburg-Coach Christian Streich den Ball vorbeirollen ließ, war SGE-Abwehrmann David Abraham nicht mehr zu halten. Mit voller Wucht nietete der Verteidiger Streich um und musste dafür vom Platz.
Am Wochenende war auch PSG-Profi Neymar nicht mehr zu halten. Der Stürmer verpasste Gegenspieler Alvaro Gonzalez von Olympique Marseille einen Schlag gegen den Hinterkopf und kassierte Rot – wie vier weitere Spieler, die in der Prügelei verwickelt waren, auch. Inzwischen zeigte sich der 28-Jährige selbstkritisch.