Zeichen gegen Hetze: "Omas gegen Rechts" protestieren im hessischen Walldorf
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"Omas gegen Rechts" protestieren gegen rechte Hetze
Sie sind zwischen 60 und 90 Jahre alt und haben sich eine wichtige Aufgabe gestellt: Die "Omas gegen Rechts" protestieren im hessischen Walldorf direkt neben dem Stand der AfD gegen Populismus und rechtes Gedankengut. Statt gemütlich beim Kaffeekränzchen im heimischen Wohnzimmer zu sitzen, setzen sie lieber politische Statements.
Alt sein heißt nicht stumm sein
Alles begann, als die AfD im hessischen Mörfelden zu einer Wahlkampfveranstaltung geladen hatte. "Da haben wir gesagt 'Nein, jetzt können wir nicht länger sitzen bleiben'", erinnert sich Margrit Reimann, die auf dem Wochenmarkt mit anderen "Omas gegen Rechts" protestiert. Nach der Gründung Mitte September zählt die Walldorfer Gruppe der Initiative nun bereits über 100 Teilnehmer.
Einen großen Pluspunkt sehen Reimann und ihre Mitstreiter in ihrer Erfahrung: "Omas sind ziemlich glaubwürdig und wissen, welche tollen Veränderungen es in den letzten Jahrzehnten in diesem Land gab, wie viel freier und besser wir alle leben können", erzählt uns die 67-Jährige im Interview. Und dabei sind sie alles andere als zurückhaltend: Die Gruppe hat sich auf dem Mörfelder Wochenmarkt direkt neben dem Stand der AfD positioniert.
Eine starke Stimme für Kinder und Enkelkinder
Die Initiative "Omas gegen Rechts" wurde 2017 von einer Gruppe älterer Frauen in Wien gegründet. Inzwischen findet der Protest nach Wiener Vorbild nicht nur in Walldorf, sondern auch in anderen deutschen Städten wie Berlin, Hamburg oder München statt. Sie alle orientieren sich an einem Grundsatztext, den zwei Gründerinnen verfasst haben. Darin rufen sie auf, dass vor allem Frauen eine "starke Stimme für die Zukunft aller Kinder und Enkelkinder" bilden müssten. Aber auch männliche Mitstreiter sind den Damen willkommen: Auf einigen Plakaten ist bereits ein "Opas gegen Rechts" zu lesen.