27. Juni 2018 - 8:18 Uhr
"Vertreibt Jang und seine Familie aus Korea"
Bei allem Verständnis für den Frust über die beiden Niederlagen der Südkoreaner gehen die Reaktionen einiger "Fans" zu weit. Vor dem letzten Gruppenspiel gegen Deutschland haben sich einige Anhänger der südkoreanischen Auswahl Hyun-Soo Jang wegen dessen Handspiel gegen Mexiko (1:2) als Sündenbock rausgepickt. Auf der Seite des Präsidialamtes sind mehr als 300 Petitionen gegen den Verursacher des Handelfmeters zum 0:1 eingegangen. Sie tragen Namen wie "Vertreibt Jang und seine Familie aus Korea".
Südkoreanischer Verband stellt sich vor Hyun-Soo Jang
Es war nicht der einzige Vorfall dieser Art im Rahmen der WM 2018. Nach Informationen der Zeitung "JoongAng Ilbo" haben nach zahlreichen Zwischenfällen in den sozialen Medien seit WM-Beginn bereits mehrere Spieler und deren Familienmitglieder ihre Accounts gelöscht.
Ein Sprecher des Verbandes verurteilte die Aktionen gegen Jang aufs Schärfste und stellte klar: "Wir haben nicht vor, Jang aus dem Team zu nehmen. Jang ist der beste Verteidiger, den Korea hat."
Duell in sengender Hitze erwartet

Jang wird demnach aller Voraussicht nach auch gegen Deutschland auflaufen. Beim DFB herrscht im Gegensatz zu den Südkoreanern nach dem dramatischen Last-Minute-Sieg gegen Schweden Friede, Freude, Eierkuchen. Zumindest vorerst.
Denn gegen die Asiaten erwartet Deutschland eine Hitzeschlacht. Für die Anstoßzeit sind in Kasan Temperaturen um 30 Grad angesagt. Die Leichtgewichte aus Südkorea sind Hitze gewohnt. Zudem sucht Joachim Löw weiterhin nach dem schlagkräftigsten Personal. Er wischt die Umstände jedoch beiseite. "Wir müssen verinnerlichen, dass es in erster Linie von uns abhängt", sagte der Bundestrainer. Alles andere würde nur vom Weiterkommen ablenken.
Zumindest kann Löw für das entscheidende Spiel wieder auf seiner Abwehrchef Mats Hummels zurückgreifen. Aber wird der Bayern-Profi auch befreit aufspielen? Genauso wie Thomas Müller ist Hummels mit Gelb vorbelastet, wodurch eine Sperre für das mögliche Achtelfinale droht.