Warnung an die Bevölkerung
Wien nach islamistischem Terroranschlag: "Bleiben Sie zu Hause"
Schulpflicht für morgen ausgesetzt
Nach dem islamistisch motivierten Terroranschlag in der Wiener Innenstadt hat Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) die Wiener aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Wir konnten einen Täter ausschalten, mindestens einer befindet sich auf der Flucht.“ Die Gefahrenzone wurde auf ganz Wien ausgeweitet, der Anschlag sei nach wie vor im Gang.
"Wer einen von uns angreift, greift uns alle an.“
Man gehe derzeit von mehreren schwer bewaffneten Tätern aus, die Menschen sollen weiterhin wachsam bleiben, so Nehammer. „Mein Appell: 1. Bitte bleiben Sie zu Hause. 2. Meiden Sie die Innenstadt. 3. Morgen gibt es keine Schulpflicht in Wien.“ Der Täter sei mit einem „Sprengstoffgürtel, der sich als Attrappe herausgestellt hat und einem Sturmgewehr schwer bewaffnet“ gewesen. „Er war Sympathisant der Terrormiliz IS. Es laufen derzeit umfassende Ermittlungen im Umfeld des Täters.“
Nehammer forderte die Menschen auf, sich diszipliniert zu verhalten, die Polizei ihre Arbeit machen zu lassen und mögliche Hinweise nicht ins Internet zu stellen, sondern der Polizei zu übergeben. Tatsächlich habe die Bevölkerung den Ermittlern inzwischen Tausende von Videoaufnahmen zur Verfügung gestellt. Die Wohnung des Verdächtigen sei auf der Suche nach belastendem Material durchsucht worden, hieß es. 1.000 Beamte seien in Wien im Einsatz. „Bitte bleiben sie drinnen“, twitterte der Innenminister. „Wir sind nach wie vor im Kampf gegen die Terroristen.“ In Gedanken sei man bei den Opfern und deren Angehörigen. „Wir sind seit 75 Jahren eine starke & gewachsene Demokratie. Der gestrige Anschlag ist ein Angriff auf unsere Werte & ein völlig untauglicher Versuch, unsere demokratische Gesellschaft zu schwächen. Wir lassen uns dies nicht gefallen“, so Nehammer. „Eines ist klar: Wer einen von uns angreift, greift uns alle an.“
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Video: Augenzeuge schildert Terror in Wien
Nach Angaben der Wiener Polizei wurden bei dem Anschlag zwei Männer und eine Frau getötet, 15 Menschen verletzt. Der ORF berichtet gar von vier getöteten Passanten und mindestens 17 Verletzten. Der Terrorangriff hatte sich wenige Stunden vor Beginn des teilweisen Lockdowns in Österreich ereignet. Die ersten Schüsse waren am Montagabend gegen 20 Uhr nahe einer Synagoge in einem Ausgehviertel gefallen. Nach Augenzeugenberichten feuerte der Täter wahllos in die Lokale. Ein Mann brach tödlich getroffen auf einem Bürgersteig zusammen. Viele Passanten rannten in Panik davon. Einige erhoben die Hände, um der Polizei zu zeigen, dass sie nicht bewaffnet sind. Der Polizei zufolge gab es sechs verschiedene Tatorte.
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