Fallzahlen steigen dramatisch

Wie erkenne ich Hautkrebs frühzeitig? Warum die ABCD-Regel so wichtig ist

Muttermal / Leberfleck, schwarzes Melanom, Finger, Hautkrebs, Haut
Ein harmloses Muttermal - oder etwa doch nicht? Die ABCD-Regel kann bei der Früherkennung helfen.
picture alliance / Arco Images G, Rudolf

Mittlerweile ist fast jede dritte Krebsdiagnose Hautkrebs!

Aktuellen Zahlen zufolge sind die Fälle stationärer Behandlungen dramatisch angestiegen. Dabei gibt es nicht die typische Blickdiagnose zur Erkennung, aber: Mit der sogenannten ABCD-Regel für die Selbstuntersuchung können oft erste Anzeichen für Hautkrebs entdeckt werden. Verändert sich ein über Jahre gleich gebliebener Leberfleck oder treten neue auf, sollte das beobachtet und regelmäßig von einem Hautarzt kontrolliert werden.

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Wann zum Arzt?

Wenn mindestens eines der folgenden Merkmale zutrifft, sollten Sie den Leberfleck Ihrem Arzt zeigen:

A wie Asymmetrie

Ungleichmäßige, asymmetrische Form: Ein neuer dunkler Hautfleck ist ungleichmäßig geformt, das heißt nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich. Außerdem ist es möglich, dass sich die Form eines bereits vorhandenen Flecks verändert hat.

B wie Begrenzung

Verwaschene, gezackte oder unebene und raue Ränder: Ein dunkler Hautfleck hat verwischte Konturen oder wächst ausgefranst in den gesunden Hautbereich.

C wie Colour

Unterschiedliche Färbungen, hellere und dunklere Flecken in einem Mal: Achten Sie auf einen Fleck, der nicht gleichmäßig in der Farbe, sondern vermischt ist mit Rosa, Grau oder schwarzen Punkten. Er weist auf ein malignes Melanom hin und sollte grundsätzlich ärztlich untersucht werden. Dasselbe gilt für krustige Auflagen.

D wie Durchmesser

Der Durchmesser ist an der breitesten Stelle größer als fünf Millimeter. Pigmentmale, die größer als fünf Milimeter im Durchmesser sind oder eine Halbkugelform haben, sollten kontrolliert werden. Zusätzliche Faktoren, die aufmerksam machen sollten, sind: Größenzunahme und Formveränderung vorhandener Leberflecken, Juckreiz und Blutung aus einem Mal.

Bemerkt man Auffälligkeiten, die einen verunsichern, dann sollte man diese dem Hautarzt zeigen. Hier gilt das Motto: Lieber einmal unnötig zum Arzt gehen als zu spät!

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Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

Hautkrebs gibt es in verschiedenen Varianten. Dermatologin Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur spot on news, dass man zwischen dem weißen (hellen) und dem schwarzen Hautkrebs unterscheidet: „Zum weißen Hautkrebs zählen das Basaliom (Basalzellkarzinom) und das Spinaliom (Plattenepithelkarzinom, Stachelzellkrebs). Der weiße oder helle Hautkrebs ist die häufigste Form von Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs wird als Melanom bezeichnet.“

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Wie sind die Hautkrebs-Arten zu unterscheiden und welche sind gefährlicher?

Dermatologin Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann erklärt weiter, dass das Melanom, der schwarze Hautkrebs, zu den bösartigen Hauttumoren gehört und der gefährlichste Hautkrebs ist: „Bei etwa jedem Fünften der Betroffenen bilden sich Tochtergeschwülste (Metastasen). Schwarzer Hautkrebs ist aber glücklicherweise deutlich seltener als weißer.“

Die zweithäufigste Hautkrebs-Art sei das Spinaliom. „Es entsteht vor allem auf stark lichtgeschädigter Haut. Meistens entstehen Spinaliome aus Krebsvorstufen, den sogenannten aktinischen Keratosen. Diese kann man als raue Stellen sehr gut tasten. Oft findet man sie auf den Handrücken, im Gesicht oder bei Männern auf der ‘Glatze’ und den Ohren“, so die Dermatologin.

Werden die aktinischen Keratosen regelmäßig entfernt, kann dem Spinaliom vorbeugt werden. Jedoch müsse der Hautarzt sehr regelmäßig aufgesucht werden, da immer wieder neue aktinische Keratosen entstünden, die man im Blick behalten muss.

Gefährlich kann diese Krebsart der Dermatologin zufolge jedoch auch werden: „Das Spinaliom metastasiert seltener, aber bei jedem 20. ist das dennoch der Fall, wenn die Krebsvorstufen nicht rechtzeitig erkannt werden.“

Das Basaliom metastasiert in der Regel nicht, breitet sich aber örtlich aus und sollte deshalb auch frühzeitig entfernt werden. Es ist der häufigste Hautkrebs. Neben der regelmäßigen Selbstkontrolle sollten auch Vorsorgetermine beim Hautarzt vorgenommen werden.

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