'Weltuntergang' als Party-Marke gesichert: Gastronom verlangt 1.000 Euro Schadensersatz

"Das ist doch eine unverschämte Abzocke"

Es klingt wie ein schlechter Scherz: Weil sie am 21. Dezember 'Weltuntergangs'-Partys veranstaltet haben, sollen viele Disco-Betreiber in Deutschland jetzt Strafe zahlen. Der Gastronom Philip-Nicholas Blank aus Hof hatte sich den Begriff 'Weltuntergang' bereits im März vergangenen Jahres laut Deutschem Patentamt in München für den Gastronomiebereich als Wortmarke schützen lassen. Er verlangt jetzt 1.000 Euro plus 840 Euro Anwaltsgebühr. Doch die Clubbetreiber wittern Abzocke und wehren sich.

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Ein findiger Gastwirt aus Hof hat sich den Begriff 'Weltuntergang' für den Gastronomiebereich als Wortmarke schützen lassen. (Motivbild)
dpa, A9999 Marius Becker

Auch Gastwirt Peter Knura aus Mönchengladbach hat von dem Blank einen bösen Brief bekommen. "Ich dachte, das Partythema könnte ich genauso verwenden wie Silvester oder Fasching", sagt Knura, der seit 25 Jahren Mottopartys veranstaltet. "Das ist doch eine unverschämte Abzocke." In Brandenburg haben sich zwei Diskothekenbetreiber empört an die Öffentlichkeit gewandt, Peter Knura will von 15 weiteren Betroffenen in Nordrhein-Westfalen gehört haben.

Gastronom geht es ums Prinzip

Offenbar will Blank an denen verdienen, die am 'Weltuntergang' verdient haben. Nach eigenen Angaben ist er Veranstalter mehrerer 'Weltuntergangs'-Partys. Den einzig echten, wenn es nach ihm geht. Denn um Geldmacherei gehe es ihm nicht, sagt er. Vielmehr ums Prinzip. "Der Name 'Weltuntergang' ist für meine Partys geschützt, wie 'Coca Cola' für das Getränk", sagt er. Dass andere mit seinem Label Geld verdienen wollten, sei dreist.

Wenn die beklagten Partyveranstalter nicht zahlen, muss ein Gericht klären, ob sie sich vorher über den Markenschutz hätten informieren müssen, sagt Christian Menzel, Münchner Anwalt für Markenrecht. Außerdem müsse ein Gericht dann klären, inwiefern der Markeninhaber durch all die anderen 'Weltuntergangs'-Partys Schaden genommen hat. Für rund 300 Euro Gebühr kann sich übrigens jeder ein bestimmtes Wort schützen lassen.

Unterdessen hat sich auf der Facebook-Seite des Partyangebots von Philip-Nicholas Blank eine Welle der Entrüstung gebildet. Einige User rufen sogar zum Boykott auf. "Na dann trinkt euch selbst mal schön Stärke an für die kommende Zeit... Boykott!!!", heißt es in einem Kommentar zu einem neuen Veranstaltungshinweis.