Tschüss „Jacques Saadé“

Weltgrößtes mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Containerschiff verlässt Hamburg

Die "Die "CMA CGM Jacques Saade" im Hamburger Hafen
Die "CMA CGM Jacques Saade", das weltgrößte LNG-Containerschiff. Foto: Markus Scholz/dpa
deutsche presse agentur

Mit mehr als 20.700 Containern nach Europa gekommen

Das größte mit verflüssigtem Erdgas betriebene Containerschiff der Welt hat am Mittwochmorgen (11. November 2020) Hamburg wieder verlassen. Nach drei Tagen Aufenthalt, ist das 400 Meter lange Schiff um 6 Uhr morgens ausgelaufen. Erst im September ist die nagelneue „Jacques Saadé“ in China vom Stapel gelaufen. Auf ihrer Jungfernfahrt und mit einer Rekordmenge von über 20.700 Containern ist sie nach Europa gekommen.

LNG wird bald „selbstverständlich“ sein

Der Containerriese wird mit LNG angetrieben. LNG ist Erdgas, das so lange heruntergekühlt wird, bis es flüssig ist. Dadurch kann es einfacher transportiert und gelagert werden. In Hamburg gibt es im Moment noch keine Lagertanks für Schiffs-LNG. Laut Hafenkapitän Jörg Pollmann kann sich das aber auf lange Sicht ändern. „Wenn die Nachfrage steigt wird auch in ein paar Jahren es absolut selbstverständlich sein, dass solche Schiffe im Hamburger Hafen bebunkert werden“, so Pollmann.

Verflüssigtes Erdgas verursacht weniger Co2 als gängiger Schiffsdiesel

Bereits 2018 wurde die AIDAnova in den Dienst gestellt. Sie ist das erste Kreuzfahrtschiff der Welt, das vollständig mit Flüssigerdgas betrieben wird. Der Grund, warum LNG für die Reedereien immer attraktiver, wird, ist seine relative Umweltfreundlichkeit, denn es soll weniger Co2 und Schadstoffe verursachen als der gängige Schiffsdiesel.

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Umweltschützer haben Bedenken

Trotzdem haben Umweltschützer bedenken:"In Bezug auf Luftschadstoffe verbrennt es viel sauberer und deshalb ist LNG eigentlich nicht so schlecht. Aber im Bezug auf Klima ist es schädlich, weil es aus Methan besteht“, sagt Malte Siegert vom NABU in Hamburg. Und Methan sei 30-mal radikaler als Co2 und damit werde man die Klimaziele nicht erreichen. Es bleibe eben am Ende ein fossiler Brennstoff, erklärt der Umweltschützer weiter.

Immerhin soll laut der französischen Reederei CMA CGM Group die „Jacques Saadé“ bis zu 20 Prozent weniger CO2 ausstoßen.

Quelle: DPA / RTL.de