Weltglücksreport 2018: DAS macht uns wirklich happy!

Sind Sie zufrieden mit Ihrem Leben?

Wer das Glück sucht, sollte nach Finnland, Dänemark oder Norwegen ziehen. Dort sind sowohl die Einheimischen als auch die Einwanderer besonders zufrieden, wie der aktuelle Weltglücksreport der Vereinten Nationen zeigt. Für Deutschland ist noch Luft nach oben. Wir haben uns gefragt: Was verstehen Wissenschaftler eigentlich unter Glück? Was macht wirklich glücklich? Und ist Glücklichsein erblich?

Dopamin und Endorphine sind gewissermaßen körpereigene Drogen - nur ohne heftige Nebenwirkungen

Aus neurobiologischer Sicht fühlen wir uns glücklich, wenn eine Art guter Cocktail aus körpereigenen Chemikalien durchs Hirn strömt. Oxytocin zum Beispiel wird bei Umarmungen und beim Orgasmus ausgeschüttet, bei Frauen auch während der Geburt und beim Stillen. Als sogenanntes Bindungshormon macht es uns entspannter, vertrauensseliger und monogamer. Wir empfinden auch ein Hochgefühl, wenn mehr Dopamin und Endorphine gebildet werden. Das sind gewissermaßen körpereigene Drogen - nur ohne heftige Nebenwirkungen. Weil unser Hirn so verschaltet ist, können Umarmungen gegen Traurigkeit helfen und Sex gegen Kopfschmerzen.

Liegt Glück in den Genen?
Zum Teil ja. Der Schlüssel zum Glück lautet SLC6A4. Was aussieht wie ein Passwort, ist in Wahrheit der Fachbegriff für ein Gen. SLC6A4 leitet das Hormon Serotonin in die Zellen weiter, und das lässt uns entspannt sein und gut gelaunt. Wer ein längeres Gen hat, der hat mehr Serotonin in den Zellen - und sieht eher das Positive. Ein kürzeres Gen macht anfälliger für Pessimismus. Also gute Gene, gute Laune? Wissenschaftler vermuten, dass Gene allgemein für ein Drittel bis die Hälfte unseres Wohlbefindens verantwortlich sind. Eineiige Zwillinge haben ein sehr ähnliches Glücksniveau, auch dann, wenn sie an unterschiedlichen Orten wohnen.

Was macht am glücklichsten?

Ein stabiles soziales Umfeld, Zuneigung und Liebe haben laut Forschern die nachhaltigste Wirkung. Wer sich in seiner Familie und unter Freunden angenommen fühlt, meistert auch schwierigere Lebensphasen leichter. Auch wer sich sozial engagiert, lebt im Schnitt zufriedener. Reichtum macht übrigens ab einer gewissen Grenze kaum noch glücklicher. Es müssen vor allem die Grundbedürfnisse befriedigt werden, im besten Fall mit einem kleinen Polster. Darüber hinaus steigt das Glück nur noch sehr langsam an.

Wo leben die glücklichsten Menschen?
Finnland wurde 2018 zum glücklichsten Land der Welt erkoren. Kein anderes Volk ist insgesamt langlebiger, freigiebiger und weniger korrupt als die Finnen. Auf den Plätzen folgen Norwegen, Dänemark und Island. Deutschland schafft es auf Platz 15. Zum ersten Mal wurde in dem Bericht auch die Zufriedenheit von Einwanderern in 117 Ländern untersucht. Das Ergebnis: In Finnland leben auch die glücklichsten Migranten, Deutschland landet in dieser Kategorie nur auf Platz 28. Grund sei weniger die Migrationspolitik Deutschlands, erklärte Martijn Hendriks von der Erasmus Universität in Rotterdam, sondern die Herkunft der Einwanderer. Viele kämen aus Kriegsländern wie Syrien oder aus armen Ländern und seien damit schon in ihrer Heimat weniger glücklich gewesen.