Weil Notfälle ihm "einen Kick" gaben: Todes-Pfleger gesteht Mord an 30 Patienten
Ex-Pfleger ist eine "zerrissene Person"
Der unter Mordverdacht stehende Krankenpfleger hat erstmals vor Gericht die Vorwürfe persönlich eingeräumt. Er bestätigte die Angaben eines Gutachters, 30 Patienten getötet zu haben. Das Landgericht Oldenburg wertete dies als Geständnis.
Der frühere Pfleger ist wegen dreifachen Mordes und zweifachen Mordversuchs an Patienten auf der Intensivstation im Klinikum Delmenhorst angeklagt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll er den Kranken eine Überdosis eines Herzmedikaments gespritzt haben. Es hätte ihm einen Kick gegeben, wenn er bei Notfällen anpacken konnte. Nach den Reanimationen habe sich der Pfleger gut gefühlt, sagte der Psychiater Konstantin Karyofilis. Später soll sein Motiv auch Langeweile gewesen sein.
Karyofilis hält den 38-jährigen Angeklagten für voll schuldfähig. Er sprach sich gegen eine Sicherungsverwahrung aus, weil eine Rückfallgefahr nicht bestehe. Der Experte beschrieb den Ex-Pfleger als einen "zerrissenen Menschen". Nach außen hin habe er sich als starken Retter dargestellt, sagte der Gutachter. Gleichzeitig sei er innerlich vereinsamt gewesen, habe unter Depressionen und Ängsten gelitten.