Wegen Stromausfall: Sechs Babys sterben in Krankenhaus in Venezuela
Stromausfall mit tödlichen Folgen
Mangel an Lebensmitteln, fehlende Medikamente und eine katastrophale Stromversorgung – das ist in Venezuela an der Tagesordnung. Jetzt hat die prekäre wirtschaftliche Lage sechs besonders junge Todesopfer gefordert: In einem Krankenhaus starben sechs Neugeborene – wegen eines 24-stündigen Stromausfalls.
"Wer übernimmt die Verantwortung für diese Tode?"
Die sechs Neugeborenen starben in einer Klinik in San Félix im Osten des südamerikanischen Landes, berichtet die peruanische Zeitung 'El Comercio'. Wegen eines angeborenen Lungenleidens waren die Babys an Beatmungsgeräte angeschlossen. Als in der Klinik am Mittwoch der Strom ausfiel, gaben die Geräte den Dienst auf. Vergeblich versuchten Eltern und Ärzte noch, sie manuell zu beatmen. Doch nach vier Stunden starben die sechs Säuglinge.
Bekannt wurde der Fall durch einen Tweet des oppositionellen Abgeordneten José Manuel Olivares. In einer weiteren Nachricht schrieb er: "Wer übernimmt die Verantwortung für diese Tode? Wir müssten zumindest die Stromversorgung in allen Krankenhäusern des Landes sicherstellen können." Politiker im In- und Ausland betrachten die prekäre Lage in Venezuela schon lange mit Sorge.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen relevanten Inhalt der externen Plattformtwitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder ausblenden. Weitere Einstellungenkönnen Sie imPrivacy Centervornehmen.
Leere Supermärkte, keine Medikamente
In einem Großteil Venezuelas kommt es täglich zu Stromausfällen. Darüber hinaus wird auch das Fehlen von Medikamenten und sogar von Trinkwasser in Krankenhäusern kritisiert. Die katastrophale Lage in Venezuela ist vor allem der Korruption und der Misswirtschaft der Regierung von Präsident Micolás Maduro geschuldet. Obwohl Venezuela über die größten Erdölreserven der Welt verfügt, liegt die Wirtschaft am Boden. Seit Jahren kämpfen die Venezolaner daher mit Hyperinflation, leeren Supermärkten und einer miserablen medizinischen Versorgung. Erst im vergangenen Jahr gab die Caritas bekannt, dass in Venezuela wöchentlich sechs Kinder an Unterernährung sterben.