Strenge Regelungen auf den Nordseeinseln
Touristen müssen Norderney verlassen - wer bleibt, muss zahlen
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Keine "Corona-Ferien" auf den deutschen Inseln
In ganz Deutschland herrscht wegen der Corona-Pandemie der Ausnahmezustand. Die Schulen haben geschlossen, die Geschäfte zu und viele Arbeitnehmer arbeiten im Homeoffice. Von „Corona-Ferien“ kann aber nicht die Rede sein – die Lage ist zu ernst. Doch auf den ostfriesischen Inseln Norderney, Baltrum und Juist haben das anscheinend noch nicht alle Urlauber verstanden. Der Kreis Aurich, zu dem die Inseln gehören, hat deshalb eine Allgemeinverfügung erlassen, gemäß derer alle Touristen die Insel bis Sonntag verlassen haben müssen. Dabei unterstützt auch die Polizei vom Festland. Warum das notwendig ist, erklärt ein Polizeisprecher im Video.
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Intensivversorgung auf den Inseln reicht nicht für Touristen
Die Inseln leben zwar vom Tourismus – doch die intensivmedizinische Versorgung auf den Inseln ist vor allem auf die Inselbevölkerung ausgelegt und würde im Krisenfall nicht ausreichen, um alle Patienten zu behandeln. Darum wurde beschlossen, alle Urlauber von den Inseln zu schicken. Viele hätten sich schon daran gehalten und seien im Begriff, die Insel zu verlassen, sagte Bürgermeister Frank Ulrichs. Nach der Krise seien die Touristen natürlich wieder willkommen. "Wir freuen uns über jeden Gast, der dann wiederkommt. Aber für die kommende Zeit bitten wir um Verständnis."
Nicht alle Urlauber verlassen Norderney freiwillig - manche wollen tricksen
„Wir sind eigentlich für vier Wochen auf der Insel, aber wir haben da vollstes Verständnis für, dass man zum Schutz der Inselbewohner die Insel auch wieder verlässt“, erzählt Helmut Möllers, Urlauber auf Norderney, im Interview. Man sei deshalb auch die erste Woche durchgehend in der Wohnung geblieben und reise nun ab.
Doch nicht alle Urlauber haben so viel Verständnis für die Maßnahmen. „Wir haben derzeit deutliche Hinweise darauf, dass sich einige Besucher nicht an diese Verfügung halten wollen, bzw. dass einige Vermieter sich darüber hinwegsetzen könnten“, hieß es von der Polizei am Donnerstag. Auch habe man Informationen darüber, dass sich Personen teilweise mit falschen Bescheinigungen - oder als berechtigte Handwerker getarnt - Zutritt zu den Fähren verschafft haben könnten.
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Wer am Montag noch erwischt wird, muss zahlen
Dieses Verhalten könnte allerdings teuer werden: Wer trotz der Verfügung am Montag noch auf der Insel erwischt wird, macht sich laut Infektionsschutzgesetz sogar strafbar – und wird kostenpflichtig der Insel verwiesen.
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