Waldbrand in Brandenburg: Wurde das Feuer absichtlich gelegt?
Erste Bewohner können zurück nach Hause
Die Situation entspannt sich etwas, aber die Flammen lodern weiter. Erste Bewohner, die wegen des verheerenden Waldbrands im Südwesten Brandenburgs ihre Häuser verlassen mussten, können zwar zurück nach Hause, für viele gibt es aber noch keine Entwarnung. Doch es ist auch Raum für Zuversicht: Hunderte Einsatzkräfte dämmen die Brände langsam ein. "Weite Teile sind unter Kontrolle", sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD).
Wurde der Brand absichtlich gelegt?
Christian Stein, Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark erklärte, dass der große Waldbrand südöstlich von Berlin an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen sei. Er wolle zwar nicht spekulieren, allerdings liege die Vermutung nahe, dass jemand absichtlich Feuer gelegt haben könnte. Stein berichtete außerdem, dass ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten von Rauchgas verletzt wurde und ärztlich behandelt werden musste.
Kampf gegen Feuer in Brandenburg: "Es kann sich um Tage handeln"
Die Evakuierung von Frohnsdorf werde am Mittag aufgehoben, sagte Schröters Chef, Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), bei einem Besuch am Einsatzort. Die Evakuierung der beiden anderen Orte soll voraussichtlich noch bis zum 25.August dauern. "Hier muss ich die Menschen um Geduld bitten", sagte Woidke. Am Donnerstagabend hatten rund 500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Sie durften nun noch einmal kurz in ihre Häuser, zum Beispiel um zurückgelassene Tiere zu versorgen.
Nach Einschätzung von Woidke wird der Einsatz noch längere Zeit dauern. "Es kann sich um Tage handeln". Bislang habe man alle Häuser schützen können. Allerdings: "Große Sorge macht der Wind." Am Freitag kämpften rund 600 Helfer gegen die Flammen bei Treuenbrietzen auf rund 350 Hektar. Unterstützung gab es unter anderem auch von der Feuerwehr aus Sachsen-Anhalt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Feuerwehr und Helfern für ihren Einsatz bei der Bekämpfung des schweren Waldbrands in Brandenburg gedankt. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Bundespolizei hätten "bis zur Erschöpfung" gearbeitet, sagte Steinmeier in Tantow im brandenburgischen Landkreis Uckermark.
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Flammen nahe ehemaligem Truppenübungsplatz
Zusätzlich Sorgen bereitet ein Truppenübungsplatz am Rande von Jüterbog. Dort brennen mehrere Hektar Fläche Heide und Wald, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Derzeit werde der Bereich befahren, um sich einen Überblick zu verschaffen. Der Boden ist munitionsbelastet, weil dort ein ehemaliger Schießplatz war. Das behindert die Löscharbeiten.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte es am Rande von Jüterbog und im Stadtgebiet mehrere Feuer gegeben. Zum Teil hatten frühere Kasernengebäude gebrannt. Es gibt die Vermutung, dass Brandstifter dahinter stecken könnten.
Quelle: DPA/RTL.de