Unterkühlt und entkräftet
Von Flüchtlingsboot gerettet: Baby im Hafen auf Gran Canaria wiederbelebt
Baby musste noch am Dock im Hafen wiederbelebt werden
Kleine Kinder, Mütter, eine Schwangere und ein paar Männer – alle entkräftet, unterkühlt und seit Tagen auf See unterwegs. Die spanische Küstenwache hat 52 Migranten von einem Boot vor der Küste Gran Canarias gerettet. Ein Baby kam mit einem Herzstillstand im Hafen von Arguineguín an. Das Kind war so stark unterkühlt, dass sein kleiner Körper zu versagen drohte. Sanitätern des Roten Kreuzes gelang es aber, das Baby noch am Dock wiederzubeleben und ins Krankenhaus zu bringen.
Migranten waren tagelang in einem winzigen Boot auf See
Laut der Zeitung „El Pais“ waren die Migranten von der Hafenstadt Ad-Dakhla in der von Marokko beanspruchten Westsahara aus in See gestochen und seit vier bis fünf Tagen auf dem Wasser. Sie hatten versucht, mit einem winzigen Boot auf europäischen Boden überzusetzen.
Die Küstenwache entdeckte das Boot mit den hilflosen Menschen schließlich rund 15 Kilometer von Gran Canaria entfernt. Die Menschen an Bord - 29 Frauen, 14 Männer und 9 Kinder - seien schlecht ausgerüstet und in einem erschreckenden Gesundheitszustand gewesen.
Zehn Menschen wurden auf Gran Canaria ins Krankenhaus gebracht
Für das Baby kam die Rettung gerade noch rechtzeitig. Das leblose Kind wurde von Bord geholt und versorgt. Auch fünf weitere Kinder mussten erst einmal in eine Mutter-und-Kind-Klinik in Las Palmas gebracht werden, nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Auch eine Schwangere, eine weitere Frau und zwei Männer kamen ins Krankenhaus.
Laut der Zeitung „El Periodico“ glaubten die Retter als sie die Migranten vom Boot holten zuerst, dass es bereits zu spät sei. Das Baby wirkte, als sei es schon tot. Im Hafen gelang dann doch noch die Reanimation. Das Kind befindet sich allerdings in einem kritischen Zustand, so die Zeitung.