Nicht nur die Tageszeit hat Einfluss auf die Wirkung
Warum Sie Vitamin D nicht abends einnehmen sollten
von Nora Rieder
Vor allem im Herbst und Winter greifen viele zu Vitamin D-Präparaten. Bei der Einnahme gibt es jedoch einiges zu beachten - unter anderem die Tageszeit.
90 Prozent des täglichen Vitamin D-Bedarfs bildet unser Körper unter Sonneneinstrahlung selbst
Vitamin D ist das einzige Vitamin, das unser Körper selbst herstellen kann. Etwa 90 Prozent des täglichen Bedarfs werden in der Haut produziert, nur etwa zehn Prozent nehmen wir über die Nahrung auf. Alles, was unser Körper dazu benötigt, ist ausreichend Sonnenlicht. Denn mit Hilfe von UVB-Strahlung bildet unsere Haut die Vorstufe von Vitamin D, Leber und Nieren wandeln es schließlich in bioaktives Vitamin D um.
Für eine ausreichende Vitamin D-Versorgung genügt es, wenn wir Gesicht, Unterarme und Hände täglich etwa zehn bis 20 Minuten der Sonne aussetzen. Was vor allem im Frühling und Sommer ein Kinderspiel ist, kann im Herbst und Winter zur echten Herausforderung werden. Denn zum einen zeigt sich die Sonne seltener und weniger intensiv, zum anderen sind wir bei kalten Temperaturen mit Jacke, Mütze und Handschuhen warm verpackt.
Aber nicht nur die Jahreszeit hat Einfluss auf die körpereigene Vitamin D-Bildung: Ab einem Alter von 65 Jahre lässt die Eigenproduktion von Vitamin D nach. Da vor allem hochbetagte Menschen häufig auch in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und mehr Zeit drinnen verbringen, sinkt die Vitamin D-Produktion weiter. Aber auch Menschen mit dunkler Hautfarbe bilden weniger des fettlöslichen Vitamins, da der erhöhte Melaningehalt weniger UV-Strahlen in die Haut eindringen lässt.
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Vitamin D-Präparate sollten Sie immer mit oder kurz nach einer Mahlzeit einnehmen
Eine ausreichende Vitamin D-Versorgung ist deswegen so wichtig, weil das Vitamin zahlreiche Funktionen im menschlichen Körper erfüllt: Es fördert die Knochenbildung und schützt dadurch – gemeinsam mit einer ausreichenden Calciumaufnahme – vor Osteoporose. In Beobachtungsstudien konnte außerdem nachgewiesen werden, dass eine ausreichende Versorgung Diabetes mellitus, Morbus Crohn und Multipler Sklerose vorbeugt. Eine unzureichende Aufnahme an Vitamin D kann sich auch in Form von Müdigkeit oder Erschöpfung äußern.
Genug Gründe also, um auf eine regelmäßige und ausreichende Vitamin D-Zufuhr zu achten. Und da dies aus oben genannten Gründen nicht immer so einfach umzusetzen ist, greifen viele Menschen zu Vitamin D-Präparaten als Nahrungsergänzung greifen. Vitamin D wird meist in Form von Kapseln und Tabletten angeboten. Diese sollten Sie immer zusammen mit oder kurz nach einer Mahlzeit einnehmen, da es fettlöslich ist. Unser Körper kann das enthaltene Vitamin D also nur zusammen mit etwas Fett aufnehmen, wie es beispielsweise in Butter, Margarine oder Pflanzenöl enthalten ist. Folglich könnten Sie das entsprechende Präparat beispielsweise morgens nach dem Frühstück oder zusammen mit dem Mittagessen einnehmen.
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Vitamin fördert die Bildung von Serotonin - und das kann uns um den Schlaf bringen
Aber auch Wechselwirkungen können die Wirkung beeinträchtigen, vor allem die Kombination mit Herzmedikamenten. Daher sollten Sie die Zufuhr von Vitamin D-Präparaten unbedingt im Vorfeld mit Ihrem Hausarzt besprechen, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen. Außerdem kann er mit Hilfe eines Bluttestes analysieren, ob eine Einnahme für Sie sinnvoll oder aufgrund eines gut gefüllten Vitamin D-Speichers überflüssig ist.
Aber auch die Tageszeit spielt eine Rolle: Vitamin D sollten Sie grundsätzlich nicht abends einnehmen. Grund ist, dass Vitamin D die Produktion von Serotonin stimuliert. Dieses Wohlfühlhormon hemmt seinerseits die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Mit anderen Worten: Nehmen wir Vitamin D-Kapseln oder -Tabletten abends ein, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir nachts wach liegen.
Generell wird Erwachsenen eine Aufnahme von 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag empfohlen. Das entspricht einem Wert von 800 internationalen Einheiten (I.E.). Mehr als 100 Mikrogramm (4000 I.E.) Vitamin D pro Tag sollten Sie nicht aufnehmen, da sich Vitamin D als fettlösliches Vitamin im Körper anreichert und unerwünschte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit nach sich ziehen kann.
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