Von Schlafstörungen bis zur verminderten Fruchtbarkeit
Diese zehn Symptome deuten auf einen Vitamin-D-Mangel hin!
von Nora Rieder
Vitamin D ist das einzige Vitamin, das unser Körper mithilfe von Sonnenlicht in der Haut selbst herstellen kann. In den Wintermonaten haben wir jedoch nur selten Gelegenheit, Sonne zu tanken. Das erhöht das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel. Dieser kann schwerwiegende Folgen haben. Welche Symptome auf eine Unterversorgung mit Vitamin D hindeuten.
80-90 Prozent unseres Vitamin-D-Bedarfs wird unter Sonneneinfluss in der Haut gebildet
Vitamin D zählt – neben Vitamin A, E und K - zu den fettlöslichen Vitaminen. In unserem Körper erfüllt es vielfältige Funktionen: Es spielt eine wichtige Rolle für den Knochenstoffwechsel, indem es die Aufnahme von Calcium- und Phosphat aus dem Darm und deren Einbau in die Knochen fördert. Außerdem gewährleistet eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D, dass unser Immunsystem gut funktioniert, da das Vitamin Funktion und Aktivität von bestimmten Abwehrzellen entscheidend beeinflusst.
Etwa 80-90 Prozent unseres Vitamin-D-Bedarfs werden dabei über die UV-B-Strahlung der Sonne abgedeckt. Durch Einwirkung von UV-B-Strahlen wird in der Haut die Vitamin-D-Vorstufe Cholecalciferol gebildet, das die Leber schließlich in Vitamin D3 umwandelt. Durch die verminderte Sonnenstrahlung kann es im Herbst und Winter daher bei vielen Menschen zu einem Vitamin-D-Mangel kommen.
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Muskeltonus reduziert sich bei Vitamin-D-Mangel
Weil Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist, kann unser Körper es – anders als wasserlösliche Vitamine – in den Muskeln und im Fettgewebe speichern. So tragen die im Sommer angelegten Vitamin-Speicher im Winter zur Vitamin D-Versorgung bei. Doch nicht immer reicht das gespeicherte und nur minimal neu gebildete Vitamin D für eine ausreichende Versorgung des Körpers über die gesamten Wintermonate aus. An folgenden Symptomen erkennen Sie eine Unterversorgung:
Verminderte Leistungsfähigkeit
Da Vitamin D auch für den Muskelstoffwechsel wichtig ist, wirkt sich ein Mangel unmittelbar auf die Spannung und Einsatzbereitschaft der Muskulatur aus. Der sogenannte Muskeltonus reduziert sich bei einem Vitamin-D-Mangel.
Vitamin-D-Mangel kann Depressionen begünstigen
Auch für das Wohlbefinden und die Gemütslage spielt Vitamin D eine wichtige Rolle. So weisen depressive Menschen häufig sehr niedrige Vitamin-D-Spiegel auf. Laut aktuellen Studien verdoppelt sich das Risiko, an einer Depression zu erkranken, bei einem niedrigem Vitamin-D-Spiegel nahezu. Demnach steigt das Risiko für eine Depression ab einem Blutspiegel von 30 ng/ml deutlich.
Schlafstörungen
Im Rahmen einer Studie untersuchten iranische Wissenschaftler im Jahr 2017 den Einfluss von Vitamin D auf die Schlafqualität. Dabei fanden sie heraus, dass ein Vitamin-D-Mangel die Schlafqualität beeinflusst. Demnach verlängert eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D nicht nur die Schlafdauer, sondern gewährleistet auch, dass wir schneller einschlafen und weniger oft aufwachen. Dies wiederum wirkt sich auch positiv auf die Leistungsfähigkeit aus.
Erhöhter Blutzuckerspiegel
Eine Mangel an Vitamin D kann sich auch in erhöhten Nüchtern-Blutzuckerwerten widerspiegeln. Hohe Blutzuckerwerte wiederum erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes und begünstigen Entzündungen. Hintergrund ist, dass Vitamin D den Blutzuckerstoffwechsel – auch bei Diabetikern – stabilisiert.
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Auch Kopfschmerzen können auf Vitamin-D-Mangel hindeuten
Eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D kann Kopfschmerzen auslösen und zu Schwindel führen. Lassen Sie die Ursache unbedingt beim Arzt abklären, wenn sie regelmäßig unter diesen Beschwerden leiden.
Muskelschmerzen
Auch Muskel- und Gliederschmerzen können aus einem Vitamin-D-Mangel resultieren. Außerdem braucht unser Körper länger, um sich nach körperlicher Anstrengung wie intensivem Sport zu erholen. Fühlen Sie sich also häufig erschöpft oder leiden unter auffallend lang anhaltendem Muskelkater, sollten Sie auch eine Unterversorgung mit Vitamin D in Erwägung ziehen.
Verminderte Fruchtbarkeit
Vitamin D ist am Aufbau der Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Testosteron, aber auch an der Spermienentwicklung beteiligt. Ein Mangel kann somit die Produktion dieser Hormone und damit auch den Eisprung oder die Spermienproduktion beeinträchtigen.Daher kann eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D auch die Fruchtbarkeit mindern. Vor allem Frauen mit Kinderwunsch sollten im Zweifel Ihren Vitamin-D-Status beim Arzt bestimmen lassen.
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Heißhunger kann auf Vitamin-D-Mangel hindeuten
Die Gehirnzellen, die das Hunger- und Sättigungsgefühl kontrollieren, verfügen über Rezeptoren für Vitamin D. Verfügt unser Körper über zu wenig Vitamin D, wird das Sättigungsgefühl unterdrückt, weil die entsprechenden Zellen durch den Mangel nicht aktiviert werden. Das kann zu regelrechten Heißhungerattacken führen. Zudem begünstigt ein Vitamin-D-Mangel die Speicherung des aufgenommenen Fetts in die Fettzellen, anstatt es für die Energiegewinnung heranzuziehen.
Höhere Infektanfälligkeit
Ist der Vitamin-D-Spiegel niedrig, ist die Immunabwehr eingeschränkt. Denn Vitamin D regt die Produktion von körpereigenen Abwehrstoffen an, die eine antivirale und antibakterielle Wirkung besitzen. Demnach haben Krankheitskeime bei einem Mangel leichtes Spiel, sodass wir häufiger erkältet sind. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass ein unzureichender Vitamin D-Spiegel auch das Risiko für akute Atemwegsinfekte erhöht.
Osteoporose-Risiko steigt
Vitamin D gewährleistet, dass Calcium in die Knochen eingebaut wird. Bei einem Mangel steigt das Risiko für Osteoporose, das heißt, die Mineralisation der Knochen sinkt und sie werden brüchig. Besonders gefährdet sind Frauen nach den Wechseljahren.
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Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel
Nicht nur die Sonnenstrahlung beeinflusst den Vitamin-D-Spiegel im Körper. Auch Faktoren wie das Alter, der Hauttyp oder bestimmte Vorerkrankungen haben maßgeblichen Einfluss auf die Vitamin-D-Produktion in der Haut:
Viele ältere Menschen sind nicht mehr so mobil und kommen daher weniger raus in die Sonne. Zudem nimmt die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden, mit steigendem Alter ab. Menschen mit einem dunklen Hauttyp wiederum bilden weniger Vitamin D, da ihre Haut mehr Melanin enthält, die die UV-B-Strahlen stärker abfängt.
Und auch Säuglinge stellen eine Risikogruppe dar. Weil ihre Haut in den ersten Lebensmonaten noch sehr empfindlich ist, dürfen sie keinesfalls direkter Sonne ausgesetzt werden. Das auch deshalb, weil die eigene Hitzeregulation bei ihnen nur unzureichend funktioniert. Aus diesem Grund wird für Säuglinge in Deutschland die Gabe von Vitamin-D-Tabletten zur Rachitis-Prophylaxe empfohlen. Die Tabletten oder Tropfen sollten bis zum zweiten erlebten Frühsommer, das heißt je nach Geburtszeitpunkt 12 bis 18 Monate lang, gegeben werden.
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Solariumbesuch kein gleichwertiger Ersatz für Spaziergang in der Sonne
Anders als bei den meisten anderen Vitaminen spielt die Ernährung für die Versorgung mit Vitamin D keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle: Reich an Vitamin D sind beispielsweise fetter Fisch wie Lachs oder Makrele, Ei und Pilze wie zum Beispiel Champignons.
Wer im Winter eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung sicherstellen möchte, sollte sich täglich wenigstens zehn bis fünfzehn Minuten in der Sonne aufhalten. Das Gesicht und die Unterarme sollten dabei möglichst unbedeckt sein, sodass der Körper ausreichend Vitamin D bilden kann.
Wichtig zu wissen: Ein Solariumbesuch ist im Winter keine gute Alternative zur Sonnenstrahlung. UV-A-Strahlung trägt nicht zur körpereigenen Vitamin-D-Bildung bei, erhöht dafür jedoch das Risiko für Hautkrebs.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte bei seinem Hausarzt den Vitamin D-Status im Blut bestimmen lassen. Von einem Vitamin-D-Mangel spricht man ab einem Blutserumspiegel unter 12 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter (30 Nanomol pro Liter). Sollte der Wert in diesem Bereich liegen oder noch niedriger sein, könnte eine Substitution über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Sprechen Sie aber immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie Vitamin D-Präparate ergänzen, denn auch eine Überdosierung kann schwere Nebenwirkungen haben.
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