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Grotten, Burgruinen und Türme - was aussieht als wäre es entweder der ehemalige Wohnort eines Königs oder die verfallene Kulisse eines Mittelalterfilmes, ist in Wahrheit das Herzensprojekt von Reinhard Nuss. Der 66-Jährige hat sich eine eigene Märchenwelt erschaffen. Wie er zu dem Grundstück gekommen ist, erzählt er uns in seinem ersten Bauwerk.
Reinhard Nuss
Hobby-Baumeister
„Ich bin Selbstständig und habe mehrere Angestellte und eines Tages meinte eine, Reinhard da gibt es ein Grundstück [...]
[...] 15.000 Quadratmeter da bin ich sofort hierhin gefahren, habe ich mich in diese Grundstück verliebt du konntest hier mit dem Auto nicht rauffahren, es war alles zugewachsen“
Das Materiallager, aus dem Reinhard Nuss seine Bausstoffe holt, ist reich gefüllt. Ob Steine, Balken oder kleine dekorative Objekte. Was hier verbaut wird stammt aus dieser Fundgrube. Gekauft hat Reinhard Nuss nichts - außer den Beton.
„Jeder bringt was, das hat mein Nachbar gebracht weil bei ihm war was abgebrochen, aber manche Sachen die liegen hier schon 20 Jahre - über 20 Jahre. Das kommt von überall her, dass sieht man auch wie ich es hier verbaut habe. Das ist alles kostenlos“
Sein eigentlicher Beruf hat gar nichts mit seinem Hobby zu tun – der 66- Jährige ist gelernter Zahntechniker. Ein kleiner Umweg auf dem Weg zum Schlossbauer.
„Ja ich wollte eigentlich immer schon Grotten bauen. Weil das passt mehr zur Natur. Diese Türme und das Holzhaus das passt eigentlich nicht, aber die Grotten: Das sieht man nicht wenn der Efeu kommt und das ist auch gut für die Tiere“
Drei verschiedene Arbeiten will Reinhard täglich schaffen, erzählt er uns. Welches Projekt er angeht, entscheidet er morgens spontan. Heute steht vor allem das Mauern eines Torbogens in der Nähe der Einfahrt an.
"Das sind die Lampen, einfach damit wenn ihr hier jemand reinfährt macht es zack und Licht. Aber dass - das sieht man nachher nicht, hier kommt von da oben in 95 Grad noch ein Dach mit Dachpfannen, wie eine Art Carport"
Maurerarbeiten, Kabel verlegen, oder Wände mit Mosaiken dekorieren. Die Arbeiten, die Reinhard Nuss auf der Baustelle erledigen muss sind vielfältig - richtige Lieblingsaufgaben hat der 66-Jährige dabei nicht.
"Das geht nach der Laune, aber ich arbeite jeden Tag, denn jeden Tag den ich nicht arbeite dann ist Tag verloren. Ich mach alles mögliche - aber nie das was mir nicht gefällt oder was ich muss. Ich mach nur das was mir Spaß macht"
Doch „nur“ zum Spaß baut Reinhard Nuss hier in Rulle in der Gemeinde Wallenhorst nicht – er verfolgt damit ein großes Ziel – eines Tages will er in einer Grotte auf dem 15.000 Quadratmeter Areal wohnen. Er orientiert sich dabei an einem Vorbild aus seiner ehemaligen Heimat.
"Das war in Sibirien, wo ich geboren bin. Meine Eltern mit deren Eltern haben ein Haus zusammen gebaut: Und die haben ein Haus gehabt mit einer Küche in der Mitte. So groß war die gar nicht: aber jeder hat Wohnzimmer gehabt jeder hat Schlafzimmer gehabt, aber die Küche gemeinsam. Und jede Abend haben wir dort zusammen gesessen und es war wunderschön. Und dann hab ich gedacht, ich baue hier mehrere Grotten mit einer als Küche."
Wann der Tag kommt, an dem seine Bauwerke fertig sein werden, kann Reinhard Nuss noch nicht sagen, es wird aber wohl noch etwas dauern.
„Ich hab zu anderen immer gesagt 250 Jahre. 250 Jahre: 200 Jahre werde ich arbeiten und 50 Jahre genießen“
Auch wenn das unrealistisch ist, so passt es doch in die Märchenwelt, die Reinhard Nuss hier in Rulle kreiert hat
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