Mit Hammerschlägen auf den Hinterkopf getötet
Lebenslange Haft für Blutrache-Mord an 19-Jährigem
Ermittler lieferten überzeugende Beweise
Rund zwei Jahre nach dem Mord an einem 19-jährigen Albaner hat das Landgericht Ulm einen mutmaßlichen Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Die "akribische Beweisführung" durch die Ermittler habe die zentrale Tatbeteiligung eines 47-jährigen Angeklagten überzeugend nachgewiesen, erklärte der Vorsitzende Richter am Mittwoch bei der Urteilsverkündung. Das Gericht folgte damit dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft. Das Urteil gegen den in Albanien geborenen Deutschen ist noch nicht rechtskräftig.
Rache für einen vor 19 Jahren begangenen Mord
Das Motiv sei Rache für den Tod eines in Albanien im Jahr 2000 erschossenen Mannes gewesen, erklärte der Richter. Das gleiche gelte für einen weiteren, bislang flüchtigen Tatverdächtigen aus Albanien. Der getötete 19-Jährige sei der Neffe des Mannes gewesen, der den Mann in Albanien vor 19 Jahren erschossen habe. Die Tat habe eine ganze Reihe von "Blutrache"-Morden ausgelöst.
Brutale Tat in der Nähe von Ulm
Der 19-Jährige war im April 2017 an einen See in der Nähe von Ulm gelockt und dort mit mindestens acht Hammerschlägen auf den Hinterkopf getötet worden. Die Verteidigung hatte argumentiert, der 47-Jährige habe lediglich "Handlangerdienste" für den eigentlichen Mörder geleistet. Wer die tödlichen Hammerschläge ausgeführt habe, sei unerheblich, sagte der Richter. Beide hätten in klarer Mordabsicht gehandelt.