Krieg in der Ukraine
Ukraine-Krieg-LIVETICKER: Schwere Angriffe: Russische Armee rückt im Donbass weiter vor
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben bei schweren Angriffen in der Ostukraine Fortschritte erzielt. (Symbolbild)
mkx bsc cul, dpa, Michael KappelerSchwere Angriffe: Russische Armee rückt im Donbass weiter vor
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben bei schweren Angriffen in der Ostukraine Fortschritte erzielt. "Beim Vorstoß in Richtung Horliwka - Sajzewe hatte der Feind teilweise Erfolg", teilte der ukrainische Generalstab am Freitag in seinem Lagebericht mit. Die Großstadt Horliwka nördlich von Donezk wird bereits seit 2014 von den prorussischen Separatisten kontrolliert. Nun wurden offenbar die stark befestigten ukrainischen Stellungen nördlich der Stadt im Donbass gestürmt.Ukrainischer Außenminister zu Scholz: Das ist nicht nur Putins Krieg
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Forderung nach einem Reisebann für russische Bürger bekräftigt. In einem Tweet vom Donnerstag griff Kuleba eine Formulierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf. Dieser hatte gesagt: "Das ist (Präsident Wladimir) Putins Krieg", ein Verbot von Touristenvisa für Russen könne er sich deshalb nicht vorstellen.
"Das ist Russlands, nicht nur Putins Krieg", entgegnete Kuleba. "Nicht Putin, sondern russische Soldaten kommen aus Russland, um zu morden, foltern und zu zerstören." Die russische Bevölkerung unterstütze in ihrer Mehrheit den Krieg. "Also sollten sich russische Touristen an Russland erfreuen", forderte der Kiewer Außenminister.Atomenergiebehörde: AKW keine unmittelbare Bedrohung – vorläufig
Das unter anhaltendem Beschuss stehende ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) momentan kein Sicherheitsrisiko. "IAEA-Experten haben vorläufig festgestellt, dass keine unmittelbare Bedrohung der Sicherheit infolge des Beschusses oder anderer militärischer Aktionen besteht. Dies kann sich jedoch jederzeit ändern", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Er forderte Moskau und Kiew auf, einen Besuch internationaler Experten schnell zu ermöglichen. "Ich persönlich bin bereit, eine solche Mission zu leiten."Moskauer Führung berät mit ostukrainischen Separatisten
Die Spitzen des Moskauer Sicherheitsapparates haben eigenen Angaben nach mit den prorussischen Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine über eine weitere Annäherung beraten. Das Treffen fand am Donnerstag in der Stadt Luhansk statt, wie der Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates und frühere Präsident Dmitri Medwedew auf Telegram mitteilte. Aus Moskau nahmen demnach unter anderem Innenminister Wladimir Kolokolzew, Geheimdienstchef Alexander Bortnikow und der Vizechef des Präsidialamts, Sergej Kirijenko, teil.USA für entmilitarisierte Zone um AKW Saporischschja
Die USA unterstützen Forderungen nach einer entmilitarisierten Zone rings um das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine. In der Nähe des AKW kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften. Das Gelände des AKW wurde bereits mehrfach getroffen, wofür beide Seiten einander verantwortlich machen. "Kämpfe in der Nähe eines Kernkraftwerks sind gefährlich und unverantwortlich", sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums. "Wir fordern Russland weiterhin auf, alle Militäreinsätze in oder in der Nähe ukrainischer Kernkraftwerke einzustellen und die volle Kontrolle an die Ukraine zurückzugeben. Und wir unterstützen die ukrainischen Forderungen nach einer entmilitarisierten Zone um das Kernkraftwerk herum."Geberkonferenz sammelt über 1,5 Milliarden Euro für Militärhilfen ein
Bei der Geberkonferenz in Kopenhagen zur Finanzierung militärischer Hilfen für die Ukraine sind nach Angaben des dänischen Verteidigungsministers Morten Bodskov über anderthalb Milliarden Euro zusammengekommen. An der Konferenz haben sich 26 Länder beteiligt. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärt, die russische Armee erreiche in vielen Bereichen ihre Ziele nicht. Es sei unwahrscheinlich, dass es ihr je gelingen werde, das ganze Land zu erobern.Lettland stuft Russland als Terrorstaat ein
Das lettische Parlament hat Russland am Donnerstag als Terror unterstützenden Staat eingestuft. In einer einstimmig angenommenen Entschließung wird die Gewalt gegen Zivilisten in der Ukraine und anderen Ländern als Terrorismus bezeichnet. Die Abgeordneten forderten zudem die anderen EU-Länder dazu auf, die Ausstellung von Touristen- und Einreisevisa für Bürger aus Russland und dem Nachbarland Belarus auszusetzen. Lettland selbst vergibt Visa für Bürger beider Länder nur noch in Ausnahmefällen.
Die Einstufung, die auch mit langjähriger Unterstützung und Finanzierung von terroristischen Regimes und Organisationen begründet wurde, hat vor allem symbolischen Charakter. Zuvor hatte bereits das Parlament im benachbarten Litauen Russland als "Staat, der Terrorismus unterstützt und verübt" bezeichnet."Panzer-Biathlon": Moskau veranstaltet internationale Armeespiele
Inmitten des seit Monaten andauernden Kriegs gegen die Ukraine veranstaltet Russland zuhause mit Panzereinheiten aus einer Vielzahl von Ländern internationale Armeespiele. Der diesjährige "Panzer-Biathlon" beginne an diesem Samstag und dauere zwei Wochen lang, teilte Russlands Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Soldaten aus insgesamt 22 Ländern sollen sich bei dem Wettkampf etwa im Panzer-Fahren, an Schießständen und in Hindernis-Parcours messen, heißt es auf einer eigens eingerichteten Homepage.Zu den Teilnehmerstaaten zählen demnach neben Russland etwa China und Venezuela sowie die Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan und Usbekistan. Die Militärveranstaltung läuft bereits zum zehnten Mal unweit der russischen Hauptstadt Moskau und wird von der "Internationalen Föderation des Panzer-Biathlons" organisiert.Schweden beschließt Auslieferung von in der Türkei verurteiltem Mann
Anderthalb Monate nach einer Einigung im Nato-Streit mit der Türkei hat Schweden beschlossen, einen türkischen Staatsbürger auszuliefern. Der Name des rund 35 Jahre alten Mannes soll demnach in türkischen Medien als eine der Personen aufgetaucht sein, die Präsident Recep Tayyip Erdogan ausgeliefert sehen möchte. Wie der Rundfunksender SVT am Donnerstag berichtete, wurde der Mann in den Jahren 2013 und 2016 wegen Bank- und Kreditkartenmissbrauchs von einem türkischen Gericht zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.Mehr als 60.000 Tonnen Sachhilfe über EU-Verfahren für Ukraine
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar sind dort über ein EU-Verfahren für Katastrophenschutz mehr als 60 000 Tonnen Sachhilfe aus 30 Ländern eingetroffen. Dazu zählen 180 Krankenwagen, 125 Löschfahrzeuge, 300 Stromaggregate, 35 Baufahrzeuge und 4 Pontonbrücken, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. «Diese Solidarität beweist, dass die EU der Ukraine nicht nur mit Worten zur Seite steht, sondern auch mit Taten», sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic.
Mit einem Volumen von mehr als 425 Millionen Euro sei die Ukraine-Hilfe die mit Abstand größte Aktion seit Einführung des Verfahrens 2001. Zur Unterstützung wurden Logistikzentren in den EU-Ländern Polen, Rumänien und der Slowakei geschaffen.Russland: Ukraine nimmt AKW Saporischschja unter Beschuss
Die Ukraine hat nach russischen Angaben das Atomkraftwerk Saporischschja am Donnerstag zwei Mal unter Beschuss genommen. Dies berichtet die amtliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen, von Russland installierten Behörden. Reuters konnte die Angaben zunächst nicht unabhängig überprüfen.Scholz hofft auf Pipeline aus Spanien und Portugal
Zur Erschließung neuer Energiequellen will Kanzler Olaf Scholz (SPD) sich für den Bau einer Pipeline von Portugal und Spanien über Frankreich nach Mitteleuropa einsetzen. Eine solche Leitung hätte gebaut werden sollen und werde nun vermisst, sagte Scholz am Donnerstag bei seiner Sommerpressekonferenz in Berlin. Diese würde jetzt "einen massiven Beitrag zur Entlastung und Entspannung der Versorgungslage" leisten. Er habe deshalb bei seinen Kollegen in Spanien, Portugal und Frankreich sowie bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen "sehr dafür geworben, dass wir zum Beispiel ein solches Projekt anpacken".McDonald's will Restaurants in der Ukraine wieder aufmachen
McDonald's will seine Restaurants in der Ukraine wieder aufmachen. Die ersten Lokale sollten in den kommenden Monaten wieder Kunden begrüßen, teilte der Fastfood-Riese am Donnerstag mit. Als erstes seien Niederlassungen in der Hauptstadt Kiew und im Westen der Ukraine dran - dann sollten schrittweise weitere Restaurants dazu kommen. Das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern, wie viele seiner 109 Standorte in der Ukraine wieder geöffnet werden sollen. Der US-Konzern hatte nach dem russischen Angriff auf den südwestlichen Nachbarn alle Lokale in den beiden Ländern geschlossen.
Ihre Meinung ist gefragt:
Interviews, Reportagen und mehr - in der Videoplaylist
Playlist: 30 Videos