Alle neuen Entwicklungen
Ukraine-Krieg-LIVE-TICKER: Staudamm-Katastrophe - War es Pfusch?
01:31 min
Staudamm-Zerstörung in der Ukraine
"Normale Menschen würden es nicht tun, das sind Terroristen"
30 weitere Videos
Russland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg in der Ukraine. Die wehrt sich nach Kräften. Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem Live-Ticker.
Kachowka-Staudamm: Keine Sprengung sondern Pfusch?
Zehntausende Häuser stehen entlang des Flusses Dnipro unter Wasser und die Pegel steigen noch immer. Doch ob Russland den Damm tatsächlich gesprengt hat, daran tauchen inzwischen zumindest Zweifel auf. Laut ntv.de kommt das unabhängige russische Experten-Team "Conflict Intelligence Team" zu dem Schluss, dass auch Pfusch der russischen Behörden nach der Eroberung der Region für einen langsamen Verfall des Bauwerks gesorgt haben könnte.
Auf Satellitenbildern von Maxar, Sentinel und Planet sei zu sehen, dass eine Explosion im November 2022 beim Rückzug russischer Streitkräfte Schäden an den Schleusentoren verursacht hatte, die Struktur aber nicht beschädigt wurde. Allerdings hatten sich seit November die Portalkräne, mit denen die Tore geöffnet werden, nicht mehr bewegt, wie Satellitenbilder zeigten, schreiben die Autoren laut ntv.de. Auf allen nachfolgenden Fotos blieben die Kräne bis zum 5. Juni an denselben Stellen, was darauf schließen lasse, dass "die russischen Streitkräfte seit dem 15. November den Wasserstand im Stausee in keiner Weise reguliert haben". Das könnte jetzt zu der Katastrophe geführt haben.Lwiw rechnet mit Flüchtlingen aus überfluteten Gebieten
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes erwartet der Bürgermeister der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg), Andrij Sadowyj viele Flüchtlinge aus den überfluteten Gebieten. "Die ersten Busse sind schon losgefahren. Wir haben momentan 3000 neue Schlafplätze für Flüchtlinge geschaffen", sagt Sadowyj dem polnischen Radiosender Rmf.fm. Nach Angaben des Bürgermeisters hat Lwiw seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rund 150.000 Menschen aus anderen Teilen des Landes aufgenommen.Erdogan will nach Staudamm-Zerstörung Untersuchungskommission
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Untersuchungskommission vorgeschlagen. Erdogan habe dies in separaten Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angesprochen, teilt das Präsidialamt in Ankara mit. Eine solche Kommission könne mit Experten der beiden Kriegsparteien sowie mit Vertretern der Türkei und der Vereinten Nationen besetzt sein und damit ein ähnliches Format haben wie das sogenannte Getreideabkommen, heißt es.Flut nach Dammbruch spült Minen in die Region Cherson
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms schwemmt das Hochwasser laut ukrainischen Behörden Minen vom Ufer des Dnipro weg. Das führe zu erhöhter Lebensgefahr für die Zivilbevölkerung, sagt der stellvertretende Leiter der Regionalverwaltung von Cherson, Jurij Sobolewskyj, der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform. Andere Regionen der Ukraine hätten bereits Sprengstoffexperten in die Gegend entsandt, um bei der Beseitigung der Minengefahr zu helfen.Russland wirft Ukraine Beschuss von Grenzregion vor
Die russischen Behörden beschuldigen die Ukraine, die Grenzregion Belgorod mit Mehrfachraketenwerfern des Typs Grad angegriffen zu haben. Ziel der Attacke seien die Stadt Schebekino und die Ortschaft Grafowka gewesen, sagt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Es habe keine Verletzten gegeben. In dem rund zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Grafowka seien Teile der Geschosse nahe einer Schule niedergegangen und hätten Gebäude beschädigt. Der Bericht war unabhängig nicht zu überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Grad-Mehrfachraketenwerfer stammen noch aus Sowjetzeiten und werden sowohl von ukrainischen als auch russischen Truppen eingesetzt. Menschenrechtler betrachten den Einsatz der Systeme gegen die Zivilbevölkerung als Kriegsverbrechen.Putin: Damm-Bruch ist Katastrophe - und barbarische Tat der Ukraine
Der Dammbruch in der Ukraine ist dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge eine Katastrophe - sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt. Es handele sich um eine barbarische Tat der Ukraine, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Präsidenten aus einer Mitteilung des Kreml.Zerstörte Leopard-2-Panzer entpuppen sich als Mähdrescher
Russlands Verteidigungsministerium hat die Vereitelung der ukrainischen Großoffensive und die Zerstörung von Kampfpanzern des Typs Leopard gemeldet - dabei aber offenbar falsche "Beweisbilder" präsentiert.Auf dem Video sei die Zerstörung eines Traktors zu sehen, urteilte der prorussische Militärblog "Wojenny Oswedomitel" am Dienstag nach Ansicht der Bilder. "Er ging dann in die Berichte des Verteidigungsministeriums als Leopard 2 ein." Verteidigungsminister Sergei Schoigu hatte zuvor von der Vernichtung von acht Leopard-Kampfpanzern gesprochen.Auch andere russische Militärblogger kritisierten die Erfolgsmeldung als falsch. So berichtet der nationalistische Blogger Fighterbomber, es handele es sich um Bilder aus dem Vorjahr. Zu der Zeit verfügte Kiew noch nicht über westliche Kampfpanzer des Typs Leopard.Washington Post: CIA wusste drei Monate vor Nord-Stream-Explosionen von ukrainischem Plan
Den USA lagen einem Medienbericht zufolge drei Monate vor dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines detaillierte ukrainische Pläne für einen Angriff auf die Erdgasleitungen vor. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf durchgestochene Informationen auf Discord berichtet, wurden die Einzelheiten des Plans von einem europäischen Geheimdienst zusammengetragen und im Juni 2022 an den US-Dienst CIA übergeben.
Ein Team von sechs Angehörigen einer ukrainischen Eliteeinheit wollte, unter falscher Identität, die Erdgas-Pipelines bei einem verdeckten Taucheinsatz sprengen. Der „Washington Post“ zufolge unterstand das Team direkt der ukrainischen Armeeführung. Mit einem gemieteten Boot sollte es zu den Pipelines gehen um dann zu den Leitungen zu tauchen, um Sprengsätze anzubringen.
Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung ein Boot von einer Firma in Polen angemietet hatte, um die Sprengsätze an den Pipelines anzubringen. Deutsche Ermittler sind Medienberichten zufolge zu dem Schluss gekommen, dass sechs Angreifer im September genau so vorgingen.
Die USA teilten die Informationen damals mit Deutschland und anderen Europäern, schreibt die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Kreise.
Der ursprüngliche Bericht basierte demnach auf Informationen, die von einer Person in der Ukraine stammten. Zwar sei der Plan aus unbekannten Gründen auf Eis gelegt worden. Allerdings stimmten Elemente daraus mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen überein. Eine Stellungnahme der Ukraine, Russlands, des CIA und der USA zu dem Bericht lag bislang nicht vor. Zuvor hatten verschiedenen Medien berichtet, dass offenbar mehrere neue Spuren in Richtung Ukraine führten. Die beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 wurden durch Explosionen im September 2022 beschädigt.Südukrainischer Zoo nach Dammbruch überflutet - Tiere wohl tot
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine leiden auch viele Tiere unter den Überschwemmungen. So soll in der Stadt Nowa Kachowka ein Zoo mit etwa 300 Tieren überflutet worden sein, wie die Zeitung "Ukrajinska Prawda" berichtet. Die Besitzerin gehe davon aus, dass praktisch alle Tiere - darunter Affen, Esel und Ponys - bei der Flut getötet worden seien, heißt es weiter.Spionagevorwürfe: Finnland weist neun russische Diplomaten aus
Finnland kündigt die Ausweisung von neun Diplomaten an, die an der russischen Botschaft in Helsinki arbeiten. Das finnische Präsidialamt wirft ihnen vor, in geheimdienstlicher Mission unterwegs zu sein. Das verstoße gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, eine wichtige Rechtsgrundlage im Diplomatenrecht.Baerbock macht Moskau verantwortlich für Umweltkatastrophe
Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland für die Überflutungen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine verantwortlich gemacht. "Für diese menschengemachte Umweltkatastrophe gibt es nur einen Verantwortlichen: der verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei ihrer Lateinamerika-Reise im brasilianischen São Paulo. "Mit dem Kachowka-Damm wird ein ziviler Staudamm in Nähe eines Kernkraftwerks als Kriegswaffe missbraucht und das Leben der Menschen in der Umgebung in höchste Gefahr gebracht."Baerbock versicherte, dass in der Bundesregierung "mit Hochdruck" an einem genauen Lagebild gearbeitet werde. Dies geschehe in enger Abstimmung mit der Ukraine, den anderen Staaten der Siebener-Gruppe der großen westlichen Industrienationen (G7) und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).
Ihre Meinung ist gefragt:
Interviews, Reportagen und mehr - in der Videoplaylist
Playlist: 30 Videos