Beide Brüder des Mädchens sind in Sicherheit

Tote Sechsjährige in Torgelow: Tatverdächtiger Stiefvater aus Polizeiwache abgehauen

Torgelow: In einer Wohnung in diesem Haus wurde die Leiche des sechsjährigen Mädchens gefunden.
Kerzen und Kuscheltiere vor dem Haus, in dem die Familie der kleinen Leonie wohnt.
RTL

Polizei sucht nach dem Tatverdächtigen

Der Stiefvater hatte nach dem Tod der sechsjährigen Leonie den Notarzt gerufen, jetzt ist er auf der Flucht vor der Polizei. Der Tatverdächtige ist bei seiner Vernehmung am Montagabend aus dem Polizeirevier geflohen, die Ermittler suchen nach dem 27-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Körperverletzung mit Todesfolge vor. Dem Jugendamt war die Familie bekannt.

Brüder des getöteten Mädchens sind bei ihren leiblichen Eltern

Leonie lebte mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zusammen in einer Wohnung in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern). Nach RTL-Informationen war die Familie erst vor kurzer Zeit dort eingezogen. In der Nachbarschaft galten die junge Mutter und ihre Familie als sehr nett und unauffällig. Seit Samstagabend war die Familie nicht mehr zuhause, wie direkte Nachbarn erklären.

Ein Bruder der getöteten Leonie wurde beim leiblichen Vater untergebracht. Der andere Bruder, der noch im Säuglingsalter ist, wurde gemeinsam mit der Mutter in einer Mutter-Kind-Einrichtung untergebracht. Das teilte das Jugendamt RTL mit. Den Angaben zufolge ist die Familie dort vor einem Jahr in Erscheinung getreten, als der leibliche Vater wegen Gewaltspuren bei einem seiner Kinder Anzeige erstattet hatte. Laut Jugendamt wurde das überprüft und für haltlos befunden.

Stiefvater erklärte die Verletzungen mit einem Treppensturz

Die Leiche der Sechsjährigen war am Samstag in der Wohnung der Familie in Torgelow bei Greifswald gefunden worden. Die Rettungskräfte hatten die Polizei eingeschaltet, da bei dem Kind sichtbare Verletzungen vorlagen. Bei der Obduktion hatten Rechtsmediziner "konkrete Hinweise auf Gewalteinwirkung gegen das Kind" gefunden, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Diese passten nicht zur Version vom Treppensturz, die der Stiefvater erzählt habe, so die Staatsanwaltschaft weiter. Als die Polizisten dem 27-jährigen Deutschen bei der Vernehmung in Pasewalk ihre Indizien vorhalten wollten und ihm seine vorläufige Festnahme verkündeten, floh der Mann aus dem Revier.