01. September 2020 - 10:13 Uhr
Tierquäler verletzen Pferde im Schulter-, Bein- und Genitalbereich
Pferdebesitzer in der Rhein-Neckar Region sind in Aufruhr. Seit Juni wurden in Mannheim, Heidelberg und in der Region Neckargemünd vier Stuten und drei Fohlen verletzt. Ein Tier musste daraufhin sogar eingeschläfert werden. Die Taten laufen immer ähnlich ab: Der oder die Täter schleichen sich nachts auf die Pferdekoppel und attackieren die Pferde mit einem scharfen Gegenstand im Schulter-, Bein- und Genitalbereich. Tierschützer von Peta haben jetzt sogar eine Belohnung für Hinweise auf den Täter ausgesetzt.
Im Moment werden viele Pferde aus Heddesheim draußen gehalten
"Die Verunsicherung ist groß", sagte Charlotte Rheinschmidt, die Geschäftsführerin vom Reitverein Heddesheim im Rhein-Neckar-Kreis. Es herrsche Unverständnis über die Taten, außerdem gehe es um einen erheblichen finanziellen Schaden. Die Polizei hat inzwischen eine Ermittlungsgruppe "Koppel" eingerichtet und untersucht nun, ob die Taten zusammenhängen oder ob mehrere Täter unabhängig voneinander am Werk waren.
Wer auch immer die Pferde verletzt, nutzt offenbar aus, dass gerade viele Tiere draußen stehen. Vor allem die Weidehaltung in der Nacht berge ein Risiko, da die Weiden dann schlecht einsehbar seien, sagte Miriam Abel vom Pferdesportverband Baden-Württemberg. "Eine Unterbringung der Pferde in Stallungen in dieser Zeit ist nicht bei allen Betrieben möglich."

Pferdebesitzer sollen Weiden ausleuchten und mehr kontrollieren
Die Polizei empfiehlt Pferdebesitzern unter anderem spezielle Scheinwerfer und mehr Kontrollgänge. Die Tierrechtsorganisation Peta will das Aufspüren des Täters mit 2.000 Euro belohnen.
Nicht nur in Baden-Württemberg hat es zuletzt Angriffe auf Pferde gegeben. Im niederbayerischen Grafenau nahe der tschechischen Grenze verletzte ein Unbekannter Mitte August eine Stute im Genitalbereich. In Frankreich gibt es laut Medienberichten gar eine Serie von getöteten Pferden.